Die Caletilla Negra am Northshore ist etwas für residente der Sonneninsel. Fuerteventura Urlauber halten dort selten an. Es ist das Revier der Hobby Angler, die sich frischen Fisch aus dem Wasser holen. Manche machen das als Hobby, andere, die vom Mindestlohn bei horrenden Mieten leben müssen, aus Kostengründen. Mehr als eine Angellizenz braucht es nicht, um die € 15,- p.a. Ältere Inselbewohner "verzichten" gerne auf diese, denn sie lehnen diese "moderne Unsitte" kategorisch ab. Das Meer und was dort drinnen zu finden ist, gehört den Bewohnern des Archipels und nicht dem Staat. Damit haben sie aus einem liberalen Blickwinkel betrachtet Recht. Sie sehen das so ähnlich wie die erst kürzlich in der Hauptstadt eingeführten Kurzparkzonen. Den meisten Insulanern musste erst einmal erklärt werden, was das überhaupt sei und seitdem boykotieren sie diese hartnäckig.
"Caletilla" ist die Verkleinerungsform von caleta und so bedeutet Caletilla Negra, die kleine schwarze Bucht. So klein ist die Bucht aber gar nicht. Vom Spitz im Nordwesten, dem Bajo Amarillo (die gelbe Untiefe), bis zum Kap der Caletilla Negra, spannen sich 260 m in der Länge und von dieser gedachten Linie 80 m zur Küstenlinie. Die Caletilla Negra ist vornehmlich der rechte, östliche Teil der Bucht und ein System aus Lavaklippen, die von den Wellen ausgebrochen wurden, in welche die stetige Brandung Kanäle schlug oder groben Kiesstrand erzeugte. Bei starkem Seegang ist die Caletilla Negra, wenn die Wellen auf die Klippen aufschlagend und meterhoch in den Himmel schiessen, eisn Spektakel. Dann ist aber besondere Vorsicht geboten, denn jedes Jahr werden Angler von plötzlich auftauchenden Monsterwellen mitgerissen. Dann gibt es kein Entkommen mehr. In der Regel ist es eine Mischung aus ertrinken und Verletzungen, die durch die wiederholten Aufschläge auf die Klippen entstehen, die zum Tod führen. Nicht sehr angenehm. Also das Leben nicht für ein Selfie riskieren.
Gibt es diese Monsterwellen wirklich? Ja und nicht selten. Sie entstehen am häufigsten, wenn eine Kreuzsee entsteht, also Wellensysteme in einem spitzen Winkel gegeneinander laufen. Dann können, wenn alle Paramater zusammen passen, Interferenzen auftreten. Die Amplituden der Wellen addieren sich dann. Wie aus dem Nichts tauchen diese Wellen auf. Vorbereiten kann man sich nur darauf, in dem weiter Abstand von der Küste gehalten wird. Das Phänomen ist aus allen Bereichen bekannt, in denen Wellen zu finden sind, auch in der Akustik Stichwort Resonanz.
In der Brandung der Caletilla de Negra sind keine Wellenreiter zu sehen. Der Einstieg in den Spot wäre zu problematisch, gefährlich ist er auch noch und 150 m gegenüber im Osten, ist mit Generoso ein erstklassiger Surfspot zu finden.
Die Caletilla Negra ist etwas für Angler. Zum Baden oder für Wassersport taugt sie nicht.
In Corralejo findet sich alles, was ein Tourist oder residente nur brauchen könnte, vom beeideten Übersetzer, Privatklinik bis hin zu Modegeschäften und Bars.
Von Corralejo wird am El Charco de Bristol auf die Northshore Piste gefahren. Nach knapp 1,7 Km taucht rechter Hand, nordöstlich, die Caletilla Negra auf. Sie ist leicht auszumachen, weil Angler die Klippen säumen.
GPS Position:
N 28.75197° | W 13.87971°
Alles aus dem Wasser – was kann und darf ich essen.
Amateur Angler oder erfahrene, denen das Fischrevier um Fuerteventura nicht bekannt ist, werden keine genaue Vorstellung davon habe, was beispielsweise von der Küste aus gefischt werden kann und vor allem auch, was keinesfalls aus dem Wasser gezogen werden darf und gleich wieder zurück gehen muss. Mit der Angellizenz wird zwar ein Merkblatt ausgehändigt, aber das ist mager und eher etwas für Routinies.
Am besten die wunderbare Buchhandlung Tagoror in Puerto del Rosario besuchen. Eine Buchhandlung, die auf dieser kleinen Insel nie ewartet würde. Dort findet sich alles, was der Angler an Karten und Literatur benötigen könnte, selbst wasserbeständige kleine Bestimmungsbücher. Wem der Weg in die Hauptstadt zu weit ist, eine kleine Tagoror Dependance findet sich auch in Corralejo aber mit deutlich geringerem Angebot.
Die Caletilla Negra ist ein perfekter Spot für Angler. Am Wochenede besiedeln ihn die Einheimischen, um frischen Fisch für den Sonntagstisch aus dem Wasser zu ziehen. Wer dazu auch Lust hat, z.B. auch länger auf der Insel ist, könnte sich eine Angellizenz besorgen, die für ein Jahr in der Basisversion (nur von der Küste aus) um die € 15,- kostet. Also so gut wie nichts. Im Gegensatz zur DACH Region, braucht niemand einen Angelschein. Jeder darf angeln, so er eine Lizenz gelöst hat, wobei die Tagesmengen in Kg beschränkt sind.
Die Angellizenz in allen denkbaren Ausführungen am Sitz der "Concejalía Festejos, Deportes, Diseño Gráfico, Agricultura, Ganadería y Pesca" zu bekommen. Sie residiert in einem kleinen schuppenähnlichen Gebäude am Kirchplatz von La Oliva gegenüber dem beliebten Kiosk. Die Gemeindeverwaltung gibt sich repräsentativer gegenüber in einem moderneren mehrstöckigen Bau, vor dem alles an Fahnen im Wind weht, das in Frage kommen könnte. Näheres zu den Angellizenzen findet sich hier. Wer länger auf der Insel ist und eine Qualitätsausrüstung zum Fischen kaufen möchte, findet am Hafen von Corralejo ein Boots- und Fischerei-Geschäft, das alle Wünsche jedes ambitionierten Anglers erfüllen kann: DISTRIMAR in der Calle Galicia 35. Erstklassig! Eine weitere grosse Dependance des Geschäftes findet sich in Gran Tarajal.
Nicht jeder benötigt dieses Luxusangebot und möchte vielleicht eher etwas sehr preiswertes aber doch funktionales kaufen. Wem so der Sinn steht, der sucht den Baumarkt "Ideal Bricolaje" im Gewerbezentrum Polígono Industrial Risco Prieto in Puerto del Rosario auf. Der grosse gelbe Baumarkt ist nicht zu übersehen. Dort findet sich ein langes Regal bestückt beginnend von Anglerstiefeln bis hin zu Blinkern und kleinen komplett Sets und zwar sehr preiswert. Für Amateure, die gelegentlich oder vielleicht nur zwei, vier Wochen angeln wollen, reicht das sicher alles ebenso.
Speerfischen (nicht Harpune!) ist auf Fuerteventura übrigens auch erlaubt aber nicht in Form des Gerätetauchens. In einsamen Buchten, die Klippen durchzogen sind wie beispielsweise am Playa del Roque, sind schnorchelnde Einheimische mit grossen Flossen zu beobachten.