Der Punta de Guadalupe ist eine Lavaklippe, die wie ein Sprungturm 100 m lang, etwa 35 m breit und 20 m hoch, in den Atlantik hinein ragt. Sie ist nach einer sehr bedeutenden Heiligen im spanischen Sprachraum benannt, der Señora Guadelupe. Sie gibt nicht nur der Klippe in La Pared ihren Namen, sondern ist auch die Nationalheilige von Mexiko. Der 12. Dezember ist der Sña Guadelupe im römisch-katholischen Kalender zugewiesen.
Bei der Errosion der Küste, blieb dieses Stück der Steilküste noch stehen, während der Rest von der unermüdlich gegen die Felsen schlagenden Brandung abgetragen wurde. Mit der Zeit schlug die Brandung in die Mitte dieser Lavabrücke ein Loch und nun steht der Punta de Guadalupe als Felsentor und Touristenattraktion dar.
Felsentore sind an kanarischen Küsten nichts besonderes. Auch auf Fuerteventura gibt es unzählige von ihnen wie z.B. auch den Arco del Jurado bei Ajuy. Die meisten Felsentore liegen jedoch wenig zugänglich an Steilküsten, sind teils auch nur mit dem Boot zu erreichen. Einige kleinere Exemplare finden sich auch an den Stränden bei Pájara.
Das besondere am Punta de Guadalupe ist, dass er begangen werden kann. Wie eine überdimensionale Sprungschanze oder Startbahn eines Flugzeugträgers führt es hinaus auf den Atlantik. An stürmischen Tagen, wenn hohe Wellen an die Klippe schlagen, ein ganz besonders beeindruckendes Erlebnis. Ganz besonders sind auch die Sonnenuntergänge oben auf dem Punta de Guadalupe, die überaus spektakulär sein können.
Der Besuch des Punta de Guadalupe ist besonders an Tagen mit hohem Wellengang zu empfehlen. Menschen, die den wilden Atlantik lieben, die Kraft und Schönheit der Brandung, kommen dann besonders auf ihre Kosten. Wo kann schon so weit auf den Atlantik hinausgegangen werden. Wer seine Videokamera dabei hat, kann schöne Aufnahmen einfangen, wie die Wellen an den Punta de Guadalupe schlagen und ihn auch nach und nach abtragen.
Am Punta de Guadalupe findet sich ein Ausflugsrestaurant. Wie immer an derart touristischen Orten keine Gastronomie, die sich besonders ins Zeug legt und bemüht ist, Stammkundschaft zu gewinnen. Im Ort findet sich ein schwäbisches Café, das Plan B, in dem ebensolcher Kuchen und ähnliches gegessen werden kann. Eine gute Idee ist, wer gastronomisches sucht, nach La Lajita hinüber zu fahren.
Der Punta de Guadalupe ist leicht gefunden. Von der FV-605 wird nach La Pared abgebogen. Vor dem doch recht eigenwilligen Ort, errichtet von einem schwäbischen Architekten, das sich heruntergekommen in bulgarischer postkummunistischer Endzeitstimmung präsentiert, wird dem Wegweiser zum Aussichtsrestaurant gefolgt. Dort ist ein grosser Parkplatz und es kann in wenigen Minuten zum Punta de Guadalupe hinüber spaziert werden.
Playa del viejo rey – der Strand des alten Königs.
Südlich des Punta de Guadalupe liegt ein herrlicher Sandstrand, der Playa del viejo rey. Gut einen Kilometer lang ist er, goldgelb und fein ist der Sand. Klippen umrahmen den Playa del viejo rey. Selbst in der Hauptsaison ist am Strand nicht viel los. Nur im nördlichen Teil sind Surfer und eine Surfschule zugange. Der Rest des Strandes ist leer, in der Nebensaison ausgestorben. Der Spot für echte Surfer nicht sonderlich interessant.
Wie überall an der Westküste herrschen tückische Strömungen. Vor allem im oberen Teil des Strandes, wo die Wellen für die Surfer brechen. Hier bilden sich gefährliche Unterströmungen. Der Schwimmer sollte sich nicht davon täuschen lassen, das Surfer überall im Wasser sind. Auf einem Surfbrett paddelt man über so manche Strömung hinweg. Am Playa del viejo rey den Strand und die Natur geniessen, in der Sonne liegen, spazieren gehen aber mit grösster Vorsicht baden.
Von Costa Calma kann durch den Istmo de La Pared eine schöne und einfache Wanderung bis zum Punta de Guadalupe unternommen werden und danach der Playa del viejo rey genossen werden. Wer nicht zu Fuss zurück will, der kann auf die Buslinie 4 aus Pájara warten. Die kommt allerdings wochentags nur zweimal vorbei. Wer einwenig plant, ist für wenig Geld schnell zurück in Costa Calma. Wer die Wanderung zu viert macht, kann in La Pared im "Plan B" ein kühles Getränk oder Café und Kuchen nehmen und sich ein Taxi kommen lassen. Zu viert kostet das soviel wie der Bus.