Die Gegend rund um Tefía wurde einst landwirtschaftlich intensiv genutzt. Aus diesem Grund entstand auch der Staudamm Embalse de Los Molinos, der Ort Las Parcelas und der Hafen Puerto de la Curz neben dem Fischerort Puertito de Los Molinis. Aus ihm wurde das Getreide verschifft, das in der Gegend geerntet und in den beiden Mühlen von Tefía verarbeitet wurde.
Die beiden schönen historischen Windmühlen sind wunderbar renoviert und geben ein herrliches Fotomotiv ab. Am Ortsrand von Tefía findet sich eine weibliche Windmühle, eine flache "la molina" und am Observatorium eine männliche, "el molino", eine runde, dicke. Ganz so alt, wie manch einer glaubt, sind sie nicht. So ist jene am Observatorium aus den 1930iger Jahren. Interessanter Weise wurden Windmühlen und Windräder für Brunnen, die "Chicagos", erst sehr spät auf Fuerteventura eingeführt. Auf einer derat windigen Insel überascht das. Wer die Mühlen in den windreichen Sommermonaten besucht, wird besonders bei der Windmühle am Observatorium merken, warum sie genau dort steht. Der Wind fegt hier so extrem über die Ebene, das der Mühle immer mal wieder ein oder mehrere Flügel fehlen, obwohl nie bespannt.
Diese starken Winde führten dazu, dass das erste Flugfeld Fuerteventuras, das an der Windmühle lag und noch gut auszumachen ist, nach Los Estancos verlegt wurde. Die heftigen und unberechenbaren Winde verursachten am 11. April 1972 eine Katastrophe, als bei der Übung "Maxorata-72" 13 Fallschirmspringer über dem Flugfeld von Tefía in den Tod sprangen. Zahlreiche missglückte Landungen, in denen einige Junker zu Bruch gingen, kamen ebenfalls vor, jedoch mit viel Glück ohne Todesopfer.
Vor Einführung der Windmühlen wurde Getreide mit Ochsenmühlen gemahlen, Wasser oft mit "Eselkraft" gefördert. Eine schöne historische Ochsenmühle ist genau zwischen den beiden Mühlen im sehenswerten Ecomuseo la Alcogida zu besichtigen. Ein Wasserbrunnen, der mit Eseln betrieben wurde, ist in Betancuria zu besichtigen. "Chicagos", leider meist verfallen und desolat, finden sich vor allem in der Gegend um Agua de Bueyes und im Vega de Río Palmas.
Da die historischen Windmühlen von Tefía nur von aussen besichtigt werden können, eignen sie sich unter dem Strich am besten als Fotomotiv. Vor allem die Mühle am Observatorium ist das absolut ideale Fotomotiv, um ein erstklassiges Windmühlenfoto mit nach Hause zu bringen. Die Mühle steht völlig frei und egal wie die Sonne gerade steht, es muss nur um die Mühle herum gegangen werden, bis die Sonne im Rücken ist und schon wird der stahlblaue Himmel eingefangen.
Die weibliche Windmühle von Tefía liegt direkt an der FV-207 am südlichen Ortsende von Tefía. Die männliche Windmühle findet sich neben der FV-221, die von der FV-207 Richtung Los Molinos abzweigt. Nach 700 m auf der FV-221, zweigt rechter Hand eine Schotterpiste zur Windmühle ab.
An der weiblichen Windmühle an der FV-207 in Tefía, zweigt eine Piste ab. Wer dieser folgt und sich immer links hält, erreicht ebenfalls die männliche Windmühle neben dem Observatorium und vor dem Flugfeld Tefía.
Urlauber, die keinen Mietwagen zur Verfügung haben, können die Windmühlen von Tefía mit der Buslinie Puerto del Rosario – Vega de Río Palmas erreichen. Da sie für Pendler gedacht ist, werden Touristen damit kaum glücklig werden, denn sie verkehrt in geringer Frequenz zu den Tagesrandzeiten. Seit 1. Dezember 2020 bietet sich eine erstklassige Alternative zum Bus an: Ein Sammeltaxi aus der Hauptstadt Puerto del Rosario. Das Sammeltaxi dreht seine Runden bis nach 22:00 Uhr täglich. Das sollte reichen. Haltestellen, Fahrplan und Tarife hier zum Nachlesen und Download!
Aguas Verdes – Spass in Naturschwimmbecken.
Aguas Verdes ist ein Ort, den kaum ein Tourist besuchen wird. Der Ort selber ist eine Bausünde der Extraklasse, die wilde, unberührte Küste mit ihren vielen kleinen Buchten, ist jedoch äusserst schön. Wie fast überall an der Westküste, ist das Baden gefährlich und wer nicht ortskundig ist, sollte es lassen.
Am Playa Valle de Santa Inés bietet sich ein ganz besondere Badespass an, der bei Majoreros am Wochenende sehr beliebt ist: Schwimmen in Naturbecken. Dort kann in kleinen Lava Pools der Atlantik genossen werden. Besonderen Spass macht es bei Flut und mässiger Brandung. Dann schwappen immer wieder Wellen in die Naturbecken. Wird die Brandung allzu heftig, wird es in den Naturschwimmbecken gefährlich.
Die Kanaren sind ein Stargazing Paradies und daher gibt es auch auf jeder Insel engagierte Astronomie Vereine. So auch auf Fuerteventura mit der AAF – Agrupación Astronómica de Fuerteventura – der 1995 gegründet wurde und aktuell über 70ig Mitgliedern zählt.
Die Agrupación Astronómica de Fuerteventura betreibt das kleine aber feine Observatorium in Tefía und öffnet jeden Freitag Abend, ausser an Feiertagen, bei Einbruch der Dunkelheit seine Pforten. Besucher sind willkommen. Für Familien mit Kindern sind die gut besuchten astronomischen Nachwanderungen zum Embalse de Los Molinos empfehlenswert.