Fuerteventura – ein Revier für harte Unternehmer.

Eine strukturelle wie konjunkturelle Achterbahn und die ZEC erwarten den Unternehmer.

Die Wirtschaft des kanarischen Archipels ist von schweren Struktur Brüchen, die von heftigen Konjunkturschwankungen garniert werden, geprägt. Ein Szenario, das sich über 2 tsd. Jahre bis in die Neuzeit hinein als wiederkehrendes Muster etabliert hat. Zum grössten Teil ist das durch die Unfähigkeit und den mangelnden Willen zu diversifizieren und das beharrliche Weigern aus der Geschichte zu lernen, selbst verschuldet. Man ist bequem unter der Sonne, wenn es läuft. Tut es das nicht, ist der Jammer gross.

Mit der Errichtung der Provinz Africa durch die Römer, wurden die Kanaren erstmals besiedelt. Es ging um das wertvolle Purpur und die Mönchsrobbe, beides z.B. auf der Isla de Lobos. Als das römische Reich final unterging, war damit Schluss. Die Kanaren gerieten in Vergessenheit. Portugiesen entdeckten das Archipel wieder, Spanier eroberten es, danach Neuspanien, die Kanaren setzen zu einem neuen wirtschaftlichen Boom an, als Drehscheibe im atlantischen Dreieckshandel. Als das spanische Weltreich zusammenbrach, stürzte das Archipel wieder in eine tiefe Krise. Weitere Boomphasen folgten, aus dem Zufall geboren. Die Reblaus verwüstete in Europa die Weinstöcke, die Kanaren konnten einspringen und machten dicke Gewinne mit kanarischen Weinen. Als das durch war, Katzenjammer. Wieder half der Zufall. Im Empire die Geburtsstunde der industriellen Revolution, das Archipel konnte gar nicht genug Branntkalk, Kali und Soda, Farbstoffe und mehr für die hungrige britische Wirtschaft liefern. Als der geniale Chemiker Dr. Adolf von Baeyer 1897 u.a. die Herstellung synthetischer Farbstoffe im grossindustriellen Stil erstmals ermöglichte und BASF gründete, war das der Todesstoss für die kanarische Wirtschaft. Ausser Branntkalk wurde vom Archipel so gut wie nichts mehr nachgefragt. Es geht endlos weiter über Tomaten und Bananen und heute hängt, völlig lernresistent, die gesamte Wirtschaft des Archipels zu 80% direkt oder indirekt am Tourismus. Schwächelt die nur ein paar Prozentpunkte, beginnt die Panik aufzusteigen und die Arbeitslosigkeit schnellt in die Höhe.

Die Zona Especial Canaria (ZEC) – Vor- und Nachteil für den Unternehmer.

Spanien ist ein Kunstgebilde, ging aus einer erzwungenen Gemeinschaft stolzer Königreiche hervor, die vom Menschenschlag bis hin zur Kultur und Sprache Grund verschieden waren und sind. Das wirkt bis heute nach, am bekanntesten die Konflikte des Zentralstaates mit dem Baskenland und Katalonien. Die Verschiedenheit zeigt sich auch im wirtschaftlichen Talent. Jenes der Canarios ist sehr mässig. Das wirtschaftliche Talent der Balearen hingegen geradezu begnadet im Vergleich. Katalanen eben, wie nicht allen bekannt sein dürfte. Bezeichnend, dass die grossen spanischen Touristiker auf den Kanaren katalanische Konzerne in Familienhand sind wie die Riu Hotels & Resorts oder die Grupo Barceló. Beide haben ihre Wurzeln auf Mallorca.

Um die kanarische Wirtschaft auf eine breitere Basis zu stellen, beschloss Madrid eine Initiative, um Unternehmen die Kanaren schmackhaft zu machen, die nicht im Tourismus tätig sind. Ein Projekt, das schon seit Jahrzehnten überfällig war. Im Januar 2000 wurde die Zona Especial Canaria, kurz ZEC, entworfen, die mit steuerlichen Anreizen lockt. Dazu bedurfte es der Zustimmung Brüssels, denn es wurden dem Archipel weitreichende steuerliche Vorteile eingeräumt. Brüssel hatte damit kein Problem, denn die Kanaren sind von grosser strategischer Bedeutung für die EU: Las Palmas de Gran Canaria der bedeutendste Altantik Tiefseehafen der EU, die geografische Lage für den Blick und das Horchen ins Weltall und hinüber nach Westafrika, ein wichtiger Faktor.

Wer in grösserem Rahmen auf den Kanaren tätig werden will, für den wird die ZEC ein bedeutendes Thema, für Einzelunternehmer nicht in dem Ausmass aber doch. Kleinunternehmer bis € 30 tsd. Jahresumsatz sind gänzlich von der Steuer befreit, nicht aber von der Sozialversicherungspflicht, die in Spanien, wie auch in Österreich, im Gegensatz zu Deutschland jedem „autónomo“ vorgeschrieben wird. Für Kapitalgesellschaften fällt beispielsweise die Körperschaftssteuer von den üblichen 30% auf der Pensinsula auf sensationelle 4%. Dazu muss aber eine sehr überschaubare Summe auf den Kanaren investiert werden. Der Knackpunkt ist die Pflicht, eine gewisse Anzahl an Arbeitsplätze zu schaffen. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum die ZEC kein Erfolgsmodell ist. Das Arbeitsrecht ist in Spanien derart unternehmerfeindlich, dass es wenigstens für Start-ups ein absolutes rechtliches No-Go ist, in diesem rechtlichen Rahmen in Ketten gelegt zu arbeiten.

Umsatzsteuer gibt es keine auf dem Kanarischen Archipel, dafür eine sehr niedrige und breit gestaffelte Verbrauchssteuer. Das ist etwas anderes. Vorsteuer abzugsberechtigt ist auf den Kanaren daher niemand. Ein Nachteil besonders für Einzelunternehmer, die auf jeden Euro angewiesen sind. Dafür müssen sie aber auch nicht jeden Monat eine Umsatzsteuer Voranmeldung abgeben und die einbehaltene USt. abführen. Besonders lästig wird die Verbrauchssteuer, wenn es um den Import- oder Export von Waren im EU Raum geht. Das folgt einem Prozess der einer Verzollung ähnelt, weshalb unter Laien die Ansicht besteht, es würde sich um Zoll handeln.

Damit aber genug zu diesem Thema. Es ist nun offensichtlich, dass ein professioneller Unternehmer vor einem Engagement auf den Kanaren sich mit dem Thema ZEC, Steuern und Arbeitsrecht ausgiebig beschäftigen wird.

Steuern, Förderungen und Recht.

Wie oben unter ZEC angesprochen, ist der steuerliche Rahmen ein gänzlich anderer nicht nur in Bezug auf die DACH Region, sondern auch in Hinsicht auf das Spanien der Peninsula. Darauf kann hier nur hingewiesen werden. Steuern sind in jedem entwickelten Land ein komplexes Thema, das sich jährlich ändert. Daher sollte eine Profi mit dem eigenen unternehmerischen Vorhaben konfrontiert werden. Auf Fuerteventura sind die nicht unbedingt zu finden. Es wird geraten, sich in Las Palmas de Gran Canaria umzusehen. Die Buchhaltung vor Ort kann dann einem Gestor auf Fuerteventura übergeben werden. Da ist sie in guten Händen.

Der erfolgreiche und geübte österreichische Unternehmer, wird sich in Zusammenhang mit dem Steuerthema umgehend mit potentiellen Förderungen befassen. Österreich ist ein Paradies dafür. Für fast jeden, vor allem Start-ups, hat der Staat die passende Förderung im Geldkoffer. Hier wird der Unternehmer in spe auf den Kanaren schwer enttäuscht werden. Jegliche Art der Förderung in der ZEC läuft über Steuer Begünstigungen und heisst damit, nur wer erfolgreich ist, hat etwas davon. Was es, wie der Aufmerksame auf Schildern mit EU Emblem an jeder Hausecke sehen kann, nahezu in ausuferndem Umfang gibt, sind EU Förderungen. Die sind für Unternehmer aber meist nur als Gemeinschaftsprojekt mit einer öffentlich-rechtlichen Einheit zugänglich. Für den „extranjero“ wird das nichts werden, denn dazu müsste er im „inneren Kreis“ sein. Auf der Anklagebank im Strafgericht von Puerto del Rosario nehmen regelmässig Inselpräsidenten, Bürgermeister oder einfache Beamte Platz und treten nicht allzu selten eine Haftstrafe an. Das scheint Wähler nicht weiter zu stören, denn nach der obligatorischen befristeten Sperre für ein öffentliches Amt, folgt ein Comeback. Interessant.

Wer es nicht vermeiden kann, Mitarbeiter in einem Angestellten Verhältnis zu beschäftigen, sollte so es irgend geht nur befristete Dienstverträge die wasserdicht sind und auch nicht als Kettenverträge (!) geführt werden, abschliessen. Der Kündigungsschutz für unbefristete Dienstverträge ist absolut unternehmerfeindlich. Sollte angedacht werden, eine Immobilie zu erwerben, ist ebenso höchste Vorsicht geboten. Besonders im Arbeits- und Immobilienrecht nichts ohne guten Anwalt und das gilt für ganz Spanien, angehen.

Freie Fahrt für Unternehmer in der EU – mit Einschränkungen.

Die EU ist eine grossartige Sache! Ja, nicht für alle, aber Spanier lieben sie, denn sie sind Nettoempfänger und kassierten 2021 € 3,5 mrd als Delta. Das liest sich gegen Polen mit € 13 mrd. bescheiden. Um die nördlichen Steuerzahler in den „Geberländern“ nicht zu verstören, beschloss Brüssel Nordkorea gleich, diese Zahlen ab 2023 nicht mehr zu veröffentlichen.

Ein Gewinn für jeden mobilen EU Bürger ist aber jedenfalls die „Freizügigkeit“ in der EU. Ein Deutscher auf den Kanaren, muss beispielsweise vom Meldeamt, über die Arbeitssuche bis hin zu Sozialleistungen, so er dort seinen Hauptwohnsitz führt, gleich behandelt werden. Für Unternehmer gilt ähnliches, mit gewissen sinnvollen nationalen Einschränkungen, beispielsweise konzessionierte Gewerbe u.ä. Letzteres kein grosses Thema, da in Spanien viele Gewerbe völlig ohne nachgewiesene Befähigung ausgeübt werden dürfen. So sieht dann auch die Leistung eines Mechanikers oder Elektrikers auf den Kanaren aus, die am liebsten nur mit dem Hammer arbeiten.

In vielen Bereichen nimmt es aber Spanien mit der Gleichbehandlung nicht so genau und benachteiligt gezielt EU Unternehmer mit nicht EU-konformen Gesetzen und Verordnungen. Es wird einfach mal gemacht und abgewartet, ob Klagen folgen, das „Jean-Claude Juncker“ Modell. Nicht immer wehren sich die Betroffenen. Prominentester Fall ist das „Lex Lidl“ mit dem die Kanaren jahrelang verhinderten, dass die grossen Deutschen Diskonter Märkte auf den Kanaren eröffnen konnten. Aber auch im Kleinen haben es die Kanaren drauf. So wurde die Genehmigung als Fremdenführer arbeiten zu dürfen, an das Vorliegen eines Spanisch B1 Diplom geknüpft, das für viele in diesem Gewerbe einfach nicht zu schaffen ist. Das macht viel Sinn, da vornehmlich Deutsche, Briten, Russen und Polen diese Dienste in Anspruch nehmen. Klarer Protektionismus, der sicher zu Fall gebracht werden könnte. In anderen Bereichen wie der Tätigkeit als Arzt, eine durchaus sinnvolle Regelung. Es wird ein offizielles C1 Diplom gefordert. Das ist sehr anspruchsvoll. In Deutschland geht es mit B1 ab, in manchen Bundesländern wandelt sich das aktuell zu einem sinnvolleren C1.

Bevor sich in das unternehmerische Abenteuer auf Fuerteventura gestürzt wird abklären, zu welchen Bedingungen welche unternehmerische Aktivität ausgeübt werden darf. Vor Ort ist das zu spät.

Das wirtschaftliche Potential von Fuerteventura ist klein.

Gemeinhin wird das wirtschaftliche Potential von Fuerteventura deutlich überschätzt. Lediglich rund 2 mio. Touristen besuchen Fuerteventura pro Jahr. In Tirol sind es mehr als dreimal so viele. Ein Grossteil der Touristen reisen als Pauschaltouristen, lassen also bis auf ein kleines Taschengeld ihr gesamtes Urlaubsbudget bei TUI bis Schauinsland und nicht direkt auf der Insel. Auch wird ggf. das grösste Add-on, der Mietwagen, im Gesamtpaket mit gekauft, obwohl bei erstklassigen kanarischen Anbietern besseres billiger zu haben wäre, wie der Artikel „Mietwägen – The Fabulous Four von Fuerteventura.“ beleuchtet. Der sales channel, der erste und direkte Kontakt zum Kunden, ist eben ein Asset, das gekonnt bearbeitet wird. Unternehmerisch ist das sehr sinnvoll.

Wird unternehmerisch auf „residente“ gezielt, ernüchtern folgende Zahlen. Auf Fuerteventura leben rund 120 tsd. Menschen tatsächlich dauerhaft, auf dem gesamten kanarischen Archipel lediglich rund 2 mio. Davon sind knapp 300 tsd. „extranjeros“, die dort arbeiten, ihr Unternehmen betreiben oder ihren Ruhestand geniessen. 50% der Canarios haben weniger als € 2 tsd. Ersparnis unter diesen rund 60% überhaupt keine Ersparnisse. 80% des kanarischen Vermögens halten ca. 4 tsd. Personen, darunter sind rund 20 mächtige Familienclans, deren Namen teils auf die Abstammung von einer Linie der Conquistadoren schliessen lässt. Unter den unselbständig Beschäftigten arbeitet ein guter Teil zum spanischen Mindestlohn von € 6,06 pro Stunde, oft nur in Halbtags- oder 30 Stunden Jobs.

Die wenigen Zahlen zu Touristen und Bewohnern der Kanaren verdeutlichen plakativ, in welchen engen und umkämpften Markt ein Unternehmer in spe eintreten wird. Er trifft auf kleine Zielgruppen mit geringen Finanzmittel. Für qualifizierte und ambitionierte Unternehmertypen, wird es wohl in einem guten Teil Europas leichter sein, ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Die Naivität und Ideenlosigkeit, mit der Jungunternehmer zur Tat schreiten, ist bemerkenswert, das Scheitern bereits ausgemachte Sache. Fuerteventura braucht keine neuen Cafes oder Bars, keine neuen Surfschulen, keine Geschäfte, die kanarische Spezialitäten verkaufen, keine Andenkengeschäfte, keine Boutiquen oder coole Surfshops, keine neuen Yoga oder Massage Studios, Friseure schon gar nicht und auch keine Tattoo Studios mehr, keine neuen Wanderführer oder sonstiges, was dem durchschnittlichen Angestellten so einfallen wird, um auf Fuerteventura Unternehmer zu werden. Das alles gibt es schon in einer derartigen Dichte, das ein ruinöser Verdrängungswettbewerb herrscht, der nicht nur mit fairen Mittel geführt wird.

Tourismus, ein besonders hartes Pflaster – und was gibt es sonst noch?

Für den potentiellen Fuerteventura Unternehmer kommen realistischer Weise nur zwei grosse Zielgruppen in Frage: Touristen, meist nur die aus seinem kulturellen Umfeld und extranjeros, die auf Fuerteventura als Unternehmer tätig sind oder ihren Ruhestand geniessen. Das wars. Aus dieser Gruppe das entsprechende Potential heraus gepickt, gewichtet mit dem herrschenden Wettbewerb und einer realistischen Einschätzung, wieviel Marktanteil erreicht werden könnte, unterlegt von einer soliden Kalkulation und jeder weiss, an was er ist. Meist ist das ernüchternd. Fuerteventura ist Verdrängungswettbewerb in seiner härtesten Form. Alles ist bereits belegt von Stargazing, Coworking bis hin zu Yoga in jeder Form. Themen wie surfen oder Inseltouren lohnt gar nicht mehr anzusprechen. Der Tourismus von Fuerteventura ist ein reifer und gesättigter Markt und die Zeiten, in denen ein Réne Egli die Insel als Surferparadies erobern konnte, lange vorbei.

Tourismus ist das brutalste unternehmerische Umfeld auf Fuerteventura. An die breite Masse der Pauschaltouristen ist kaum ran zu kommen. Sie werden von den Touristik Konzernen in den Ressorts eifersüchtig bewacht. Es gilt das Motto: Keiner verlässt das Ressort. Friseur, Boutique, Souvenir Shop, alles im Ressort. Warum hinaus ins feindliche „Ausland“ und das Hotel und die heile Welt verlassen. Und wenn der renitente Urlauber sich doch dazu entschliesst, dann soll er wenigstens seinen Mietwagen, seine Inseltour oder den Surfkurs am Desk des Reisebetreuers buchen, damit Provision kassiert werden kann. Die Wertschöpfungskette wird in der vollen Tiefe beackert. Das freundliche Helpdesk ist tatsächlich ein Verkaufsdesk. An dem gelistet zu werden, im Verkaufskatalog des Reisebetreuers seinen Platz zu bekommen, heisst es sich mit einem bereits erfahrenen und für Qualität bürgenden Unternehmen beim Reiseveranstalter mühsam anzudienen und dabei mit fetten Provisionen zu winken. Wer es tatsächlich noch versuchen will, einen touristischen Betrieb auf Fuerteventura aufzubauen, wird das am ehesten im Norden der Insel schaffen, dort wo die Individual-Touristen zu Hause sind. Doch auch sie sind eine schwere Zielgruppe. Selbstversorger mit meist geringem Budget und klaren Vorstellungen, wie die Zeit auf Fuerteventura aussehen soll. Angebote, die den Pauschaltouristen interessieren könnten, stossen bei ihnen auf Ablehnung.

Was bleibt sonst noch, als Unternehmer auf Fuerteventura Fuss zu fassen? Wenig. Neben den Touristen bieten sich nur die überschaubare Anzahl an residente der Insel, die solide finanziell ausgestattet sind, an. Das sind Ausländer im Ruhestand oder erfolgreiche Unternehmer der Insel. Handwerk hat goldenen Boden, das gilt auch auf Fuerteventura. Elektriker, Installateure u.ä., die mit einem Meisterbrief der DACH Region ausgestattet sind und tatsächlich ihr Handwerk verstehen, selten bis gar nicht auf der Insel gesehen. Ein Betätigungsfeld, das auch in Deutschland nur noch wenige interessant finden. Auch Facility Manager für diese Zielgruppe hätten ihre Chancen. Es läuft auf die Themen hinaus, die so gar nicht „instragram like“ sind. Auch Mediziner werden es schwer haben. Das Thema ist mit deutschen Ärzten bereits besetzt. Physiotherapeuten haben es versucht und kamen nicht weit. Das wird daheim „auf Kasse“ abgewickelt.

Das hört sich alles nicht gut an, aber genau so, wie es in reifen Märkten eben aussieht. Eine Unternehmergruppe, für die Fuerteventura eine Traumdestination ist, das sind die sportlichen Remote Worker, Digitale Nomaden oder wie diese Menschen sich auch immer gerne selber nennen, die „abroad“ einen guten Euro oder Dollar machen. Auf Fuerteventura sind ihre Honorare so richtig etwas wert, das Wetter wunderbar, surfen, Trailrunning oder was auch immer jeden Tag, wenn Zeit dazu ist. Ein gut ausgebautes mobiles Datennetz steht zur Verfügung, Coworking Spaces im Norden und immer mehr moderne und schöne Appartmenents, die sich online für mehrere Monate buchen lassen. Neue Denkmuster bemühen, denn Erfolg haben jene, die Dinge anders angehen. Wer unbedingt auf seiner Lieblingsinsel Fuerteventura gut leben will, der sollte zeitgemässere Ansätze suchen oder bereits vermögend sein. Das alte Ding ist durch.

Unternehmer auf Fuerteventura.

Als Unternehmer auf Fuerteventura starten.

Der gestor hilft und das günstig.

In Spanien geht es am „Amt“ anders zu – nicht versuchen es wie zu Hause zu machen.

In Spanien ticken die Uhren anders. Wer mit kurzer Hose und Ruderleiberl im Finanzamt erscheint, kann sich sicher sein mit der Aufforderung nach Hause geschickt zu werden, passend gekleidet zu erscheinen: Lange Hose, Poloshirt mit Kragen o.ä., geschlossene Schuhe, auch wenn es noch so heiss ist. Es wird auch niemand auf die Idee kommen mit dem Ausländer Englisch zu sprechen und sich irgendwie in diese Richtung zu bemühen.

Generell schätzen es spanische Beamten nicht, wenn „Amateure“ am Amt erscheinen und Dinge selber regeln wollen: Sie kennen sich nicht aus, haben selten alle geforderten Dokumente dabei usw. Das ist den Beamten zu mühsam. Daher beauftragen Spanier in der Regel einen gestor, um ihre Behördenwege erledigen zu lassen. Was ein gestor ist, was er macht und kostet, findet sich hier.


Insider Tipp

Gut vorbereitet – Wichtiges zu Hause über spanische Konsulate oder Botschaften erledigen.

Deutsche, die mit einer gewissen Überheblichkeit nach Spanien kommen, um dort als Unternehmer ihr Glück zu versuchen, werden bald feststellen, dass die Digitalisierung der Verwaltung in Spanien jener in Deutschland um Lichtjahre voraus ist. Das ist nebenbei ganz einfach. Auch Smart Meter u.ä. sind schon seit Jahren selbstverständlich in Spanien. Der Innovationsdruck ergibt sich aus der schieren Grösse des Landes. Wohnsitz oder Auto anmelden und mehr geht in Windeseile. Steuerangelegenheiten lassen sich online regeln, so, wie eben in Österreich auch seit langem. Geht es aber um Dinge wie Beglaubigungen, Steuernummern wie die NIE oder ähnliches, sollte das alles zeitsparend bereits in der „alten Heimat“ erledigt werden, um sich damit vor Ort nicht herumschlagen zu müssen. Vieles lässt sich ganz einfach an einem spanischen Konsulat oder einer Botschaft erledigen. Termin holen Wichtiges effizient, vor allem in Deutscher Sprache, erledigen.

Welle