Von den etablierten Funsport Arten, also jenen Aktivitäten, bei denen sich der "Sportler" meist passiv Belustigungen aussetzt, haben sich auf Fuerteventura hauptsächlich der Jetski und einwenig Parasailing etabliert. Andere Aktivitäten wurden bald nach dem Start mangels Nachfrage eingestellt. Wer Adrenalin und Action sucht, geht Kitesurfen, Windsurfen, Wellenreiten, startet mit dem SUP in die Brandung oder ist mit der Enduro unterwegs. Das reicht völlig und ist nur etwas für wirklich fitte Athleten. Wer überlegt, sich mit dem Parasail durch die Gegend schleppen zu lassen, der sollte vorher einwenig die Windverhältnisse, wenn der Nordost Passat bläst, beobachten. Kein stetig angenehmer Wind, er ist "gusty" ruppig. Daher gilt vor allem im Juli und August, der Starkwindzeit auf Fuerteventura, die Insel für Kitesurfer und Windsurfer als "schwarze Piste". Wer einen erfahrenen Kitesurfer am Playa de la Barca im Sommer fragt, ob er sich an einen Parasail schnallen würde, wird nur ein mitleidiges Lächeln bekommen.
Wer mit dem Jetski herumbrausen will, hat dazu nicht viele aber doch ausreichend Möglichkeiten auf Fuerteventura. Die schlechteste in Caleta de Fuste. Dort darf mit einem Jetski Hamsterrad gleich um ein Bojendreieck gefahren werden. Ob das nun so spannend ist, mag jeder selber beurteilen. Ob es gerechtfertigt ist, das zwei "Sportler" hunderte Urlauber an Strand und Mole mit dem nervigen Motorenlärm quälen, um ihren privaten zweisamen Spass zu geniessen, kann klar verneint werden.
Spannender stellen sich da schon die Exkursionen mit dem Jetski dar, die auch allgemein erträglich sind und andere nicht masslos nerven. So starten Exkursionen vom Playa de Tarajalejo und aus Morro Jable entlang der Küste, die tolle Ausblicke von der See auf Strände und Klippen bieten. Geht es aufs Meer hinaus, wird bei diesen Exkursionen auch richtig Gas gegeben. Die meisten Novizen am Jetski gehen schnell respektvoll vom Gas, wenn die ersten Wellen anlaufen. Es sollte jedem bewusst sein, dass er auf den Atlantik hinausfährt, die Wellen schnell an Höhe gewinnen, so dass auch der Tourguide nicht immer in Sicht sein muss. Auch der Nordost Passat kann auf See so richtig loslegt. Wer sich eine Caféfahrt auf spiegelglatter See erwartet, gemütlich auf dem Jetski sitzend, wird schnell eines Besseren belehrt. Das permanente auf und ab zehrt an den Kräften. Wer nicht sportlich fit ist oder mehr der ängstlichen Kategorie angehört, der lässt besser die Finger vom Jetski oder fährt in Caleta de Fuste im Kreis.
Die lohnendste und interessanteste Art, mit dem Jetski auf Fuerteventura unterwegs zu sein ist aber klar die Jet Ski Safari von Corralejo zur Isla de Lobos. Gestartet wird im Sportboot Hafen von Corralejo. Dann geht es rund 5 Km über die Meerenge zwischen Corralejo und der Isla de Lobos, den "El Río", nur 5 m tief. Da nie auf das offene Meer hinaus gefahren wird, ist der Wellengang meist sehr erträglich. Dazu hält die Isla de Lobos den Nordost Passat ab. Auch ängstlicheren und weniger fitten Urlaubern wird diese Tour Spass machen. Besucht werden die schönen Buchten, es wird geschnorchelt und die traumhafte Unterwasserwelt erkundet. Der Jetskiausflug auf die Isla de Lobos ist mehr ein Erlebnisausflug mit Jetski den Jetski Bolzerei.
Im Kreis fahren vor der Mole mit Sicherheit einflössendem Blick auf Land, die Möglichkeit auf offener See für Unerschrockene mit 150 PS oder mehr Vollgas geben zu können oder ein Trip mit dem Jetski, bei dem das Erlebnis im Vordergrund steht, das muss jeder für sich entscheiden.
Beste Zeit für Jet Ski auf Fuerteventura ist relativ. Hängt davon ab, wie man gestrickt ist. Wer eine gemütliche Runde drehen möchte, z.B. zur Isla de Lobos, der ist im Herbst gut bedient. Das Wasser des Atlantiks ist dann am wärmsten, die Starkwindzeit des Juli und August ist vorbei, kaum Swell, die westliche Brandung baut sich erst wieder im Winter so richtig am Atlantik auf.
Wer es hart liebt und sich nicht nur wild fühlen möchte sondern es auch tatsächlich ist, sollte in den Wintermonaten eine Exkursion entlang der Küste starten. Dann geht es dort zur Sache, so die Veranstalter noch hinaus fahren. Massiver Swell, harter Wind. Da sind dann Adrenalinschübe garantiert. Kondition stolle mitgebracht werden, solche Touren fordern!
Viele Anbieter im Jetski Bereich gibt es im Vergleich z.B. zu Surfschulen nicht. Das Angebot trifft den Bedarf und alle Klassen von Anfänger bis Könner, von wagemutig bis ängstlich. Es sollte genau überlegen werden, zu welcher Tour aufgebrochen wird. Der Atlantik ist keine Badewanne. Draussen auf See geht es in Sachen Wind und Wellen ans Eingemachte. Das fordert Kondition und auch einwenig Nerven. Nicht jedermanns Sache ist es, auf dem offenen Meer unterwegs zu sein wohlmöglich in Wellen, die den Blick auf den nur 100 Meter entfernten Guide versperren und das bei stürmischem Nordost Passat.
Die Isla de Lobos – wie geschaffen für eine Jetskisafari.
Die Isla de Lobos ist wie geschaffen für eine Jetski Safari. Hinüber von Corralejo geht es zügig in nur 4 bis 5 Km Distanz über den "El Río", für Fuerteventura ruhiges Gewässer. Der Nordost Passat, der unangenehm sein kann, wird von der Insel abgeschottet. Grosse Schiffe wir man nicht treffen, der El Río ist bei Normal Null nur 5 Meter tief, bei Ebbe richtig seicht.
Auf der Isla de Lobos erwartet den Besucher an der Südwest Küste ruhiges Gewässer, herrliche Buchten mit kristallklarem, türkisfarbenem Wasser. Ideal um vom Jetski zu steigen und einwenig Schnorcheln zu gehen. Enorm artenreich ist es, Adlerrochen ziehen vorbei und andere Meeresbewohner, welche die Meisten nur aus dem TV kennen. Einwenig um das westliche Kap wartet eine traumhafte Badebucht mit grossem Sandstrand.
Im Hochsommer wartet der Atlantik um Fuerteventura mit bis zu 23, 25 Grad auf. Die Sonne brennt herunter, am Land kann es drückend heiss werden. Auf See ist die Geschichte eine andere. Der kühle Nordost Passat fegt, Wasser spritzt, Verdunstungskälte. Schnell wird es am Meer unangenehm kalt. Wer leicht friert, besonders schlanke Menschen und Frauen, können schnell aus- und unterkühlen. Vorher abklären, ob es einen Neoprenanzug zum Ausleihen gibt. Im Sommer am besten einen "Shorty". Auf keine beschwichtigen Worte hören. Mit schlotternden Zähnen ist der Spass dahin. Wer keinen Leianzug mag kann preiswerte Shorties ab 19,90 Euro bei der spanischen Kette "Sprinter" in Corralejo oder Puerto del Rosario kaufen. Überdies schützt der Neopren vor der giftigen Sonne, die am Wasser besonders extrem zuschlägt.