Betancuria ist das historische Zentrum der Kanaren und das ist nicht übertrieben. Es war die erste Hauptstadt des Archipels und hier begann alles mit der Eroberung durch die Normannen. Bis dann das gesamte Archipel unterworfen war, dauerte es aber noch Jahrzehnte. Anderswo biss man sich die Zähne an den unerschrockenen Ureinwohner aus. Begeistert wurde die kleine Kirche Santa María in Betancuria vom Papst sogar zur Kathedrale erhoben. Einen Bischof sah sie nie. Das Franziskaner Kloster San Buenaventura und Santa María wurden 1593 vom nordafrikanischen Seeräuber Xabán Arráez geplündert und niedergebrannt.
Betancuria ist auch der einzige Ort auf Fuerteventura, der etwas an mittelalterlicher Geschichte und einwenig historische Bausubstanz zu bieten hat. Der nett herausgeputzten Ort wird von fast jedem Touristen besucht. Das sind weltweit jene Plätze, an denen sich Gastronomie nicht anstrengend muss und völlig überteuert agiert. Die Gäste kommen sowieso. So ist es auch in Betancuria: Lieblose und unfreundliche Betriebe, die Hygiene könnte auch besser sein. Für das Santa María und La Sombra gilt das aber ausdrücklich nicht.