Lajares – Gastronomie.

Das El Arco ist eine alt eingesessene Cafeteria, die sich bei Einheimischen besonders grosser Beliebtheit erfreut. Das hat viele Gründe, wie den freundlichen und immer gut gelaunten Chef, den fixe Service und das wirklich gute Essen zu enorm günstigen Preisen.

Das El Arco bietet sich unter anderem zum Frühstück an. Verschiedenste Arten von Omelette, Toasts, Früchten werden angeboten oder klassisch spanische Frühstücksvarianten wie "Pan con tomate", zwei frisch gestostete Scheiben Brot mit einer Schale frischem Tomatenmark, das selber auf das warme Brot gegeben und gesalzen wird. Einfach köstlich. Auch der Café ist sehr gut.

Mittags und nachmittags, wenn der Hunger grösser wird, sollten die super Sandwiches oder Burger probiert werden. Sie werden frisch gemacht und kommen nicht wie in vielen touristischen Betrieben aus dem Tiefkühler. Auch die Salate sind knackfrisch und empfehlenswert.
Wer gut und preiswert seinen Hunger stillen möchte und das in guter Atmosphäre, der sollte sich das El Arco in Lajares ansehen. Dort passt einfach das Gesamtpaket.

So wie das El Goloso in El Cotillo, ist auch das El Goloso in Lajares, beide gehören demselben französischen Eigentümer, morgendlicher und vormittäglicher Szene Treffpunkt. Das geht darauf zurück, dass das El Goloso schon da war, also die Insel noch ausserhalb der paar Hot Spots im Dornröschenschlaf lag. Es etablierte sich als der Ort, wo sich Residente traffen, um ihr Brot zu kaufen, einen Café zu nehmen, Klatsch zu verbreiten. Touristen gesellten sich dazu. Egal wer rund herum noch ein Café eröffnete, diese Stellung konnte dem El Goloso schwer streitig gemacht werden. Lieber im El Goloso ewig anstehen, als den "Neuen" zu probieren. First Mover zu sein, hat eben oft einen dauerhaften Vorteil. In El Cotillo lebt dieser immer noch, in Lajares hat sich erfolgreich viel Konkurrenz etabliert.

Das Ur El Goloso in Lajares war winzig, dann folgte El Cotillo. In Lajares wurde in den Pionier Zeiten in der Tat direkt vor dem Geschäft auf der Strasse gesessen. Trotzdem herrschte dicht gedrängter Betrieb. Das ging, der Verkehr war übersichtlich. Mit dem Touristenboom ab 2015 kam der Besitzer auf die Idee, ein viel grösseres El Goloso mit grossem Innenbereich und Dachterrasse am Kreisverkehr Richtung El Cotillo zu eröffnen und das kleine Geschäftslokal im Ort zu schliessen. Das Ur El Goloso ist Geschichte und lebt einwenig in jenem in El Cotillo fort. Vergangene Zeiten, sie waren anders, vielleicht schöner, jedenfalls ursprünglicher.

Alles, was im El Goloso neben Brot angeboten wird ist extrem süss und fettig. Vielen schmeckt das, wer auf die Linie achtet oder ambitionierter Sportler ist, dem wird das weniger munden. Der Café ist hervorragend.

Als "Pinchitos" werden im Spansichen Fleischspiesschen bezeichnet. Das Los Pinchitos hat sich auf Cabra und Cabrito, also Ziege und Zicklein spezialisiert, eine der beiden Fleischsorten, die auf der Insel originär zu haben ist: Ziege und Kaninchen.

Ziege ist nicht jedermanns Sache. Das Fleisch ist extrem zäh und hat einen intensiven Eigengeschmack, der nicht angenehm ist. Um diesen Eigengeschmack aus dem Fleisch zu bekommen, wird es mindestens drei Tage in Milch und Knoblauch gelegt. Um es weich zu bekommen, wird es meist im Ofen gegart, sehr lange erhitzt, bis die Struktur zerfällt. Ziegenfleisch unbehandelt, verbraucht beim Kauen und Verdauen des Fleisches mehr Energie als es dem Körper zuführt.

Ziege ist nicht jedermanns Sache, daher besuchen das Lokal gerne Majoreros. Wer Ziege in Lajares probieren will, ist dort genau richtig.

Das Pastelo ist das einzige Lokale innerhalb Lajares, das eine Terrasse anbietet, die nicht direkt auf der Durchgangsstrasse liegt. Das ist ein grosses Argument das Café zu besuchen. Das Pastelo ist auf das Backen von Kuchen und Torten spezialisiert und beleifert viele der umliegenden Gastronomen mit seinen Backwaren. Der Bewirtungsbereich wird mit betrieben. Insofern bietet sich an im Pastelo Patisserie zu probieren. Es gibt aber auch Sandwiches und Frühstück. Der Café ist ausgesprochen gut. Der Chef und seine Bedienung sind von ausgewählter Freundlichkeit und unaufdringlich zuvorkommend.

Lajares bietet dem Besucher zwei Pizzerias, eine davon ist die Rojo Tomate. Dort kann mit solider italienischer Pizza gerechnet werden: Hauchdünner Boden, was drauf liegt saftig und auch die Qualität der Auflagen passt. Bei einer Prosciutto e Funghi beispielsweise kein billiger Pressschinken, wie das gerne gemacht wird, sondern ordentlicher jamón york, wie es sein sollte. Das Ambiente im Rojo Tomate ist nett, die Bedienung schnell und freundlich, die Pizza schmeckt. Zum Mitnehmen gibt es die Pizza auch. Rojo Tomate, immer ein guter Tipp in Lajares.

We are working.

We are working.

Das "La Paneteca" ist eine typische spanische "panadería". Jene, die im Wörterbuch nachschlagen, werden als Übersetzung "Bäckerei" erhalten. Das trifft es aber nicht, denn typischer Weise werden Brot und Gebäck und oder Süssspeisen gebacken, die entweder mitgenommen oder im Gastrobereich verzehrt werden. Unkundige beschweren sich über die schlechte Bedienung. Service ist aber in panaderías unüblich. Bestellt und bezahlt wird an der Bar. Um das Touristen klar zu machen, hängt oft ein handgeschriebener Zettel "pide en la barra" aus, den verzweifelte Damen hinter der "barra" genervt verfasst haben. Das nutzt nichts, weil es kaum wer versteht und auch nicht direkt zu übersetzen ist. "pedir" für "um etwas bitten", "pide" als "bitten Sie" oder ident konjugiert "bitte" als Imperativ in der zweiten Person Singular. Die Auslegung ist ohne Zusammenhang jedem selber überlassen. Kurzum es heisst an der Theke bestellen. Bestellungen, die länger dauern, werden gebracht, war der Gast unsympathisch, wird er abschätzig gerufen. Kanaren sind da nicht zimperlich. Anderes wird gleich selber mitgenommen. Wer öfter kommen und gerne gesehen sein will, folgt dem spanischen Brauch sein Geschirr wieder zur Bar zurück zu bringen und sich zu bedanken. Dafür erhält er ein "muy amable" und ein Lächeln. Das ist doch was heutzutage! Trinkgeld ist unüblich, es sollte aber in die immer bereitstehende Dose an der Kasse einwenig Restgeld und nicht zu geizig geworfen werden, denn die Damen, fast ausschliesslich in panaderías, arbeiten hart.

Wie die meisten Lokale von Lajares, wird auch die "La Paneteca" von einer guten Mischung aus Einheimischen, Residenten und Touristen besucht. So bevölkern zwar viele Touristen die Lokale, trotzdem kann man sie irgendwie nicht wirklich als touristisch bezeichnen. Vor allem auch, da sich nach Lajares weniger Pauschaltouristen verirren, mehr junge Surfer, Yogies und andere jüngere Spezien. Irgendwie hat der Ort eine gute Mischung gefunden.

Das "La Paneteca" glänzt von der Einrichtung durch sein klassisches Design, viel Holz, verschiedenen Sitzsituationen und der netten Warenpräsentation. Wer "auf Diät" ist, wird in schwere Gewissenskonflikte geraten. Die Damen schmeissen den Laden mit einer freundlichen Gelassenheit und, sehr selten auf Fuerteventura, ist der Geräuschpegel angenehm, da die Damen nicht, wie durchaus üblich, mit dem Geschirr so rumwerfen, dass es am Abend auf die Hälfte seines Bestandes reduziert wurde. Für jene, die Süsses lieben, finden sich allerlei spanische Köstlichkeiten. Gäste, die ein richtig gutes Sandwich essen wollen, sind aber auch genau richtig. Mit viel Liebe, sehr ausgefallen und variantenreich, werden köstliche Bocadillos angeboten, die appetitanregend ins Auge springen. Alle frisch zubereitet und wer nett ist, bekommt auch Spezialwünsche zubereitet. Manch einer findet, hier gibt es die besten Bocadillos im Norden der Insel. Dem könnte man folgen. Der Café ist erstklassig und gut zubereitet und wird auch verwöhnten Cafétrinkern sehr munden. Die Preise sind für das Gebotene für Touristen ohnedies infernal niedrig und auch für Einheimische erschwinglich. Mit einem weiteren Plus kann das "La Paneteca" auch noch aufwarten: Es lässt sich dort hervorragend ab 8:00 Uhr frühstücken. Frisch gepresste Fruchtsäfte gibt es auch.

Das "La Paneteca" in Lajares gehört zu der Sorte Lokal, das als Newcomer vor einigen Jahren neben den eingesessenen Lokalen begann und im Gegensatz zu sovielen anderen überlebte. Zu Recht, es hat seinen Platz gefunden und kann als zuverlässiger Tipp für Lajares und Umgebung sehr empfohlen werden.

Der erstklassige Café kann auch in 250 oder 500 Gramm Packungen gekauft werden. SN "Secondo Natura" ist ein erstklassiger Arabica Bio Café geröstet in Bologna zwar kräftig im Geschmack aber sehr magenschonend.