Bajo Augustino.
Der Strand.
Der Bajo Augustino ist ein altes Schwemmland. Das sieht man in der Regenzeit, wenn er nach starken Regengüssen überflutet wird. Wasserläufe aus dem Landesinneren treffen auf die Lavaklippen der Küste und bringen Schlick und Sand mit. Er ist eine Mischung aus festem, getrocknetem Schlick und Sand, der auch vom Playa de Marfolín herüber geweht wird und Lavaklippen an der Wasserlinie. Dass der Bajo Augustino, el bajo für die Sandbank oder die Untiefe, am Ende eines Wasserlaufes liegt, bekommen die Appartements, die östlich von ihm errichtet wurden in der Regenzeit zu spüren. Die Keller stehen dann unter Wasser. Die alten Dorfbewohner wussten schon, warum sie dort nicht bauten.
Obwohl der Bajo Augustino auf seinen 400 Metern Länge einige schöne, sandige Ecken aufzuweisen hat, ist er tagsunter kaum besucht. Einige Individualisten hatten sich einst sogenannte Strandburgen errichtet, in denen sie den Tag verbummelten und auch schon mal übernachteten. Seitdem diese Unsitte vom Cabildo inselweit unterbunden wird, Strandburgen postwendent entfernt werden, ist es am Bajo Augustino nach einsamer geworden. Die Lavasteine, die einst zum Bauen der Burgen verwendet wurden, sind wichtige Elemente, um die Küstenlinie und den Sand zu stabilieren. Es geht also nicht nur um die optische Verschandelung der Küstenlinie.
Erst am Abend belebt sich die Szenerie am Strand, denn am Bajo Augustino trafen und treffen sich gerne Residente, um ihre Hunde spazieren zu führen, mit ihren Nachbarn den neusten Klatsch auszutauschen und den Sonnenuntergang dort zu geniessen, den am Bajo Ausgustino ist er wunderbar. Das hat sich nun auch bei Touristen herumgesprochen und so frequentieren sie nun in der Saison den Strand ebenso.
An Tagen mit starker Brandung ist die Klippe am Ortsrand von El Cotillo, La Puntilla, beliebtes Fotomotiv. Meterhoch spritzt dort die Brandung an die Küste und einige wagemutige versuchen eine Dusche zu nehmen. Das sollte man tunlichst vermeiden, denn der Spass kann tödlich enden. Jedes Jahr ertrinken Touristen, die bei ihren waghalsigen Versuchen vor der Brandung zu posieren, weil sie von einer Welle mitgerissen werden. Einmal im Wasser, gubt es bei diesen Bedingungen kaum noch ein entkommen. Den wenigsten ist bekannt, dass auch der beste Schwimmer keine Chance hat, denn das Weisswasser der Brandung ist derart mit Luft vermischt, das ein Schwimmen mangels Ausftrieb nicht mehr möglich ist. Den Rest erledigen dann die scharfen Klippen. Die Brandung am La Puntilla sollte den Bodyboardern überlassen werden, welche die La Puntilla Welle kennen, eine international bekannte.
Der Sunset Beach von El Cotillo – Bajo Augustino.
Erst Sunset, dann zum Essen – Sonnenuntergang am Bajo Augustino in El Cotillo.
Wassersport + Entspannung.
Der Bajo Augustino ist ein idealer Strand, um bei einem Abendspaziergang den Sonnenuntergang zu geniessen. Einige Individualisten liegen dort auch in der Sonne. Zum Baden ist er nicht geeignet, da die gesamte Küstenlinie von Blocklava gesäumt wird.
Läuft die Welle am Bajo Augustino, steigen im nördlichen Bereich des Strandes gelegentlich Kitesurfer ins Wasser, die sich dem Brandungssurfen verschrieben haben. Der Spot ist aber nicht für jeden. Schon der Einstieg ist nur etwas für Könner und nicht ungefährlich. Den Kite bereits gestartet, wird über die glitschigen Klippen balanciert, um dann von diesen einen direkten Start hinzulegen. Im Fall der Fälle ist der Surfer auch völlig auf sich gestellt, denn Rescue gibt es natürlich keinen. Dafür hat der Kiter, der diesen Spot beherrscht, ihn fast immer für sich alleine. Nur bei Flut stossen sehr selten Windsurfer zu den Kitern. Sie starten am Punta de la Barra aka La Concha, denn bei Flut können die das vorgelagerte Riff passieren.
Bekannt ist der Bajo de Augustino besonders wegen seiner Welle am südlichen Kap genannt La Puntilla. Dort läuft eine Welle, die bei Bodyboardern international bekannt und geradezu ideal für den Sport ist. Sie ist aber nur Könnern anzuraten. Gelegentlich gesellen sich auch Wellenreiter zu den Bodyboardern. Das sind aber Locals, man kennt sich, sonst würde es Ärger geben, denn die will man hier nicht sehen.
Infrastruktur.
Da der Bajo Augustino direkt am alten Ortsteil von El Cotillo und vor dem neuen touristischen Bereich liegt, ist er bestens mit Infrastruktur versorgt. Alles ist schnell zu Fuss erreichbar. Die Bushaltestelle, an der die Busse Richtung Puerto del Rosario und Corralejo starten, liegt ebenfalls in Sichtweite. Ideal ist der Bajo Augstino um Sonnenuntergänge zu geniessen
Der Weg zum Strand.
Der Bajo Augustion liegt am Nordende des alten El Cotillo, da wo die Strasse Richtung Faro de Tostón startet. Vor dem Strand finden sich immer freie Parkplätze. Vom Ort El Cotillo, z.B. von der alten Fischermole Muellito de los Pescadores, kann direkt zu La Puntilla hinüber spaziert werden. Dort beginnt der Bajo Augustino.
GPS Position:
N 28° 41' 14,7" | W 014° 00' 48,8"
Orte + Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
Zum Playa de Jarugo – wenig bekannt, besonders schön.
Wem es nichts ausmacht, sich rund 20 Km über eine gut fahrbare aber teils holprige Piste von El Cotillo zu einem Strand aufzumachen, der könnte sich den Playa de Jarugo notieren. Ein entlegener Strand, den wenige Touristen auf dem Radar haben. Bei Einheimischen ist er aber besonders beliebt und da diese, wie auch sonst überall auf der Welt, unter der Woche arbeiten müssen, ist er wochentags, bis auf den August, sehr leer. Wer es sich einteilen kann sollte ihn daher unter der Woche besuchen.
Den Besucher erwartet feinster Sand und einige mächtige Dünnen. Interessant eine kleine Bucht am Ende des Sandstrandes, die von einer hohen Klippe vom Meer getrennt ist und in der einige Naturbecken liegen, die bei Flut voll laufen. Bei hohem Seegang spritzt das Wasser über die Klippe in die Bucht. Das ist dann ein ganz besonderes Vergnügen. Selten aber doch kommen auch einige Surfer zum Spot.
Insider Tipp
Sundowner – auf einen Cocktail zum Sunset an den Bajo Agustino.
Sommer Urlauber, die sich an der alten Fischermole Muellito de los Pescadores in El Cotillo abends einfinden, werden enttäuscht sein. Mit Sonnenuntergang ist dort nichts. Die Sonne ist soweit in den Norden hinauf gewandert, dass sie hinter den Häusern versinkt. Nur im Winter ist der Sonnenuntergang dort zu erleben. Optimal präsentiert sich der Sonnenuntergang aber am Bajo Augustino. Gastronomiebetriebe wie das Bagus bieten sich am Edificio Marfolín an, um den Sunset bei Musik, Cocktails und Bier zu geniessen. Im Bagus ist die jüngere Szene zu treffen. Cocktails in Plastikbechern für den Beach, können als Take-away gekauft werden, wie auch kleinere Gerichte.
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