Sicasumbre – Aussichtspunkt: from coast to coast.

Was gibt es zu sehen und entdecken?

Der astronomische Aussichtspunkt Sicasumbre (447 m) wurde 2014 von der Inselverwaltung, in der Tat, erfunden. Sein Name wurde vom südwestlich gelegenen Montaña Sicasumbre (528 m), der leicht zu besteigen ist und sensationelle Ausblicke bereit hält, entlehnt. Das Cabildo behauptet, Majoreros hätten am astronomische Aussichtspunkt den Himmel beobachtet und die Steinreste neben dem Aussichtspunkt wären Reste dieses Beobachtungspunktes. Schöne Geschichte. Vielmehr als eine sehr wilde Spekulation ist das nicht. Die astronomischen Fähigkeiten der Ureinwohner dürften sich auf das Bestimmen der Winter Sonnwende beschränkt haben. Sie lebten in einer Steinzeitkultur, als in Europa die Renaissance die Welt veränderte. Nennenswerte archäologische Untersuchungen haben am Ort nicht stattgefunden. Die Geschichte macht den Ort jedenfalls spannender für Touristen und da wird auf Fuerteventura schnell einmal etwas spekuliert oder erfunden.

Zum namenlosen aber vermessenen Hügel (447 m) hinauf, auf dem der Aussichtspunkt liegt, wurde ein kleiner Weg angelegt. Die gesamte Hügelkette bestehend aus acht kleinen Gipfeln und trägt den Namen Cabeza Montaña Hendida. Der Name ist interesant, ist doch hendida das weibliche Prartizip von hender und bedeutet gespalten. Hier wird auf die Kerbe Bezug genommen, den Pass, an dem der Parkplatz zum Aussichtspunkt liegt. Er trägt den Namen Degollada de las Maretas (417). Degollada steht für Einschnitt. Der Pass ist der Scheitelpunkt der FV-605 zwischen La Pared und Pájara.

Der Pfad hinauf zum Aussichtspunkt, wird von einigen astronomischen Faktentafeln begleitet. Bereits sehr ausgeblichen sind sie kaum noch zu lesen und haben auch keinen weiteren Bezug zum Sicasumbre. Auf der Hügelkuppe wurde ein halb offenes Steingebäude errichtet. Auf der Aussenmauer wurden sogar mehrere Norm Stativhalterungen angebracht. Dort könnte ein mitgebrachtes Teleskop in den verrosteten Halterungen recht unvorteilhaft eingeklinkt werden. Die ganze Anlage ist, wie vieles der Inselverwaltung, eine touristische Schnapsidee. Das Cabildo ist der festen Ansicht überall dort, wo grandiose Ausblicke warten, müsste irgendetwas hingebaut werden, was völlig unnötig ist und die Landschaft verschandelt. Bestes Beispiel hierzu ist auch der Mirador Fuente de Tababaire oder der geplante Bau am Mirador de los Canarios.

Abgesehen von all dem, ist der Sicasumbre ein sensationeller und aussergewöhnlicher Aussichtspunkt, denn von ihm ist sowohl die Ost- wie auch die Westküste zu sehen. Ist es klar, reichen die Blicke bis zum Punta Pesebre an der Südspitze von Fuerteventura, zum Istmo de La Pared und die herrlichen Strände von Cofete. Überhaupt wird ein grosser Teil des südlichen Zentralmassivs der Insel überschaut. Wenn der Sicasumbre etwas war, dann ein hervorragender strategischer Aussichtspunkt, um die Gegend zu beobachten und jeder Militärstratege würde dort garantiert einen Beobachtungsposten installieren. Im Süden liegt vor dem Sicasumbre der Montaña Cardón (695 m) in seiner ganzen Pracht. Ein wohl aussergewöhnlich profilierter Berg. Er hatte für die Urweinwohner wie der Montaña Sagrada Tindaya (400 m) kultische Bedeutung. Auch soll der Riese Mahan an seinem Fuss begraben worden sein. Am Gipfel des Montaña Cardón befinden sich einige Höhlen, die wahrscheinlich als Grabhöhlen genutzt wurden. Felsritzungen wie am Montaña Sagrada Tindaya finden sich ebenfalls. Einige Quellen entspringen am Berg wie bei der Ermita el Tanquito, zu der jedes Jahr eine Wallfahrt führt. Am Montaña Cardón (695 m) wurden übrigens auch die wilden Gewitter Szenen im Regen zum Hollywood Streifen Exodus gedreht.

Von der Passhöhe Degollada de las Maretas und von einem der diversen umliegenden Hügel können grandiose Sonnenuntergänge genossen werden. Bevor die Sonne im Meer versinkt, beginnt ein filmreifes Farbenspektakel. Die erdfarbenen Hügel leuchten orange auf, das Streiflicht profiliert die Hügel Richtung Fayagua atemberaubend. Wenn die Sonne im Meer versinkt, liegen die Hügel im Dunklen und die vulkanischen Flanken der umliegenden kleinen Berge präsentieren sich in einem mystischen Graugrün. Am Sicasumbre findet kein Sonnenuntergang statt, es ist ein Gesamtkunstwerk, das die Natur dort inszeniert.

Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pájara – Sicasumbre

Für wen lohnt der Besuch?

Für Liebhaber weiter Ausblicke über Fuerteventura und dramatischer Sonnenuntergänge, ist der Sicasumbre genau das Richtige. Wie schön es dort oben ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. War zu Sonnenuntergang dort oben noch vor einigen Jahren keine Menschenseele anzutreffen, die Strasse völlig ausgestorben, geniessen nun in der Hauptsaison eine Handvoll Menschen das Spektakel am Sicasumbre. In der Nebensaison ist es wie eh und je ausgestorben und ganz still. Dann ist es besonders schön.

Infrastruktur.

Die Gegend um den Sicasumbre ist völlig ausgestorben. Die Westküste Richtung Ajuy ist militärisches Sperrgebiet, weshalb leider vier schöne Buchten und Strände mit schwarzem Lavasand nicht zugänglich sind. Gastronomisch und um Kleinigkeiten einzukaufen, bietet sich nach Norden nur Pájara an. Auf halben Weg wird die grosse Tomatenplantage Fayagua passiert. Dort können Tomaten ab Hof gekauft werden. Ein kleines Schild an der Strasse weisst darauf hin. Nach Süden ist das nächste Angebot in Costa Calma zu finden. La Pared sollte gemieden werden.

Schnell gefunden.

Die FV-605 ist die Strasse, die den Süden entlang der Westküste nach Norden verbindet. Sie geht später in die FV-30 über. Die FV-605 führt von Costa Calma nach La Pared und über den Pass Degollada de las Maretas (421 m) nach Pájara. Oben am Pass liegt der Aussichtspunkt Sicasumbre.


Ermita el Tanquito Montaña Cardón Fuerteventura.

Mehr entdecken in der Umgebung.

Ermita el Tanquito – zur Hirtenquelle und Felskapelle.

Südlich, unterhalb des Sicasumbre, zweigt die FV-618 ab. Sie führt über den Ort El Cardón West-Ost über die Insel. Hinter dem Scheitelpunkt der FV-618, dem Degollada de las Brujas (374 m), der ebenfalls ein fantastischer Aussichtspunkt ist, führt ein Wanderweg zur Ermita el Tanquito. Eine Quelle, die vor rund hundert Jahren durch das schlagen eines kleinen Stollens ergiebiger gemacht wurde. Das Wasser wurde genutzt, um die heute brachliegenden Felder an der Westflanke des Motaña Cardon (695 m) zu bestellen.

Der einfache und kurze Wanderweg führt direkt an die Gipfelflanke zur Quelle. Wer fit ist steht in 30 Minuten an der kleinen Quelle und Felsenkapelle Ermita el Tanquito (460 m). Sie ist Ziel einer jährlichen Wallfahrt am Wochenende des Muttertags. Gegangen wird in traditioneller kanarischer Kleidung, begleitet von Musikgruppen. An der Kapelle wird nach der Messe der ganze Nachmittag gegrillt, getanzt und gesungen.

Insider Tipp

Auf den echten Sicasumbre – grandiose Aussicht vom Montaña Sicasumbre (528 m)

Der Name für den astronomischen Aussichtspunktes wurde vom Montaña Sicasumbre (528 m) geklaut. Wer zur Küste und zwar nach Süd-West blickt, sieht auf einen stetig sanft ansteigenden breiten Berggrat, der zu einem runden Gipfel hinaufführt. Das ist der Montaña Sicasumbre (528 m), ein aus Plutonit geformtes Massiv. Im letzten Licht bei Sonnenuntergang erscheinen daher seine Flanken in einem mystischen Graugrün. Dann zeigt er seine ganze Schönheit, die bei hochstehender Sonnen verborgen bleibt.

Beim genauen Hinsehen wird eine Pfadspur auf den Gipfel ausgemacht. Über die können direkt vom Parkplatz am Pass Degollada las Maretas (417 m) die lediglich 111 Höhenmeter zum Gipfel aufgestiegen werden. Die letzten 30 Höhenmeter zum Gipfel wird es heikel bzw. der Untergrund sehr rutschig – grossen Abstand von der nördlichen Steilflanke halten! Als Lohn gibt es einen atemberaubenden Ausblick, der jenen am touristischen Aussichtspunkt zur Gänze in den Schatten stellt. Ab und zu werden dort oben Locals getroffen, die den Sonnenuntergang geniessen. Ein absoluter Geheimtipp, der schnell zu erreichen ist. Fuerteventura liegt in den Subtropen. Die Dämmerung ist sehr kurz. In mondlosen Nächten wird es, da die gesamte Gegend frei von Lichtverschmutzung ist, stockdunkel. Eine Stirnlampe für den Abstieg mitnehmen.

Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Montaña Sicasumbre (528 m) gesehen vom Degollada las Maretas (417 m) Fuerteventura. Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Montaña Sicasumbre (528 m) gesehen vom Degollada las Maretas (417 m) Fuerteventura. Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Pajara – Sicasumbre Montaña Sicasumbre (528 m) gesehen vom Degollada las Maretas (417 m) Fuerteventura.
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