Der Playa de Perchel liegt am Ende des kleinen, kaum auszumachenden Tales Valle de Fimapaire. Der Strand ist Produkt des Barrancos de Fimapaire, der 120 Höhenmeter überwindet, bis er im Meer endet. Auch im Sommer ist er ein kleiner Bach. Das wundert in der trockenen Gegend doch sehr. Der Grund, das Valle de Fimapaire ist ein Lavafeld. Die poröse Lava saugt wie ein Schwamm Regen auf, der anderswo binnen Minuten nach subtropischen Regengüssen im Meer verschwunden ist und gibt das Wasser, nachdem es die Lava durchsickert hat, langsam wieder ab. Nachts speichert die Lava die Nachtfeuchte und den Morgentau, der sich auf den Steinen bildet. So entstehen viele Wasserläufe auf Fuerteventura und das ist auch der Grund, warum die Ureinwohner bevorzugt am Ende von Lavafeldern siedelten. Ein Relikt ist am Ende des Malpais Grande in der Poblado Antalayita bei Pozo Negro zu finden.
Der Playa de Perchel ist im Mündungsbereich des Barranco de Fimapaire sandiges Schwemmland. Links und rechts davon Lavaklippen, die aus dem Lavastrang, der das Valle Fimapaire gebildet hat, entstanden. In den Sommermonaten trifft man am Strand auf Einheimische, die dort campen, unter dem Jahr ist es dort ausgestorben.
Oberhalb des Playa de Perchel liegt wie am Nachbarstrand, dem Playa del Jablito, eine gescheitertes Tourismusprojekt. Damit sich nicht auch dort Ocupados oder eine illegale Paintball Szene bildet, wurden die Fenster und Türen zugemauert. Diese Schandflecken sind leider ein Problem in allen spanischen Tourismusregionen. Die Eigentümer, allesamt spanische Kapitalgesellschaften, pleite und nich mehr existent. Zuständig wären die Gemeinden für Abriss u.ä, nur die Kassen sind leer, die Gerichte überlastet, die die Eigentumsverhältnisse, die in Spanien meist komplex sind, klären müssten. So stehen diese Schandflecken wohl noch sehr lange, bis die Natur den Abriss übernehmen wird.
Majoreos und andere Insulaner verbringen am Playa de Perchel gerne die Sommermonate im Camper. Das ist für viele Mitteleuropäer nicht verständlich, denn die suchen lange Sandstrände, um dort in der Sonne zu liegen. Majoreos haben immer Sonne. Sie suchen etwas anderes: Familie, Angeln, Meer, grillen mehr ein soziales Erlebnis. Und das geht an Stränden wie dem Play de Perchel legal und gratis blendend. Alles eine Frage was man als Urlauber sucht.
Vor allem Kinder baden gerne in der kleinen, seichten und sandigen Mündung des Barranco de Fimapaire, wenn die Flut aufläuft. Das Wasser ist dort recht warm und ruhig.
Wer Infrastruktur sucht ob Tankstelle, Einkaufen, Gastronomie, medizinische Versorgung und mehr, der macht sich am besten nach Puerto del Rosario auf.
Auf der FV-1a zwischen Kilometer 10 und 11, zweigt ein kurzes Stück Asphalt dann Piste zum Playa de Perchel ab. Vor den Bauruinen rechts einbiegen, durch den demolierten Schranken bis zum Strand. Theoretisch kann auch über die Küstenpiste z.B. vom Playa de Valdivias herüber gefahren werden. Die Durchfahrt durch den Barranco de Fimapaire ist aber, gerade wenn Flut herrscht, nur mit einem echten, kraftvollen 4x4 machbar. Das Stück ist sumpfig und aus klebrigem Schlick. Auch ein Jeep kann dort, wenn allzu sanft angefahren wird, leicht stecken bleiben. Wer es wagt muss aufs Gas drücken.
GPS Position:
N 28° 35' 10,8" | W 013° 49' 39,3"
Grillen unter Einheimischen – zur Finca Felipito.
Majoreros brechen gerne, nicht allzu früh, mit Familie und Freunden in kleine Parks auf, in denen sie den ganzen Tag grillen, in Öfen Ziegenfleisch mürbe schmoren können, Bola Canaria, das kanarische Boccia, spielen, die Grosseltern in Ruhe im Schatten sitzen können und die Kinder einen Spielplatz zum austoben finden. Solche Plätze gibt es auf Fuerteventura oder auch auf Gran Canaria und Teneriffa zu hauf. Die Gemeinden legen sie an und pflegen sie.
So eine "area recreación", wie sie heissen, findet sich unweit des Playa de Perchel nämlich die Finca de Felipito. Bola Canaria Bahnen, unzählige Öfen und Grillstellen, Wasserstellen und Sanitäranlagen, Spielplatz und ähnliches. Unter der Woche sind sie ausgestorben, am Wochenende füllen sie sich ab 10 Uhr. Man trifft und kennt sich aber auch "Auswärtige" können gerne kommen und werden nicht angefeindet.
Wildes Campen ist auf Fuerteventura verboten und wird empfindlich bestraft. Das muss auch nicht sein, denn die Insel stellt ausreichend kostenlose Stellplätze über die ganze Insel, selbst im Naturschutzgebiet Jandía, zur Verfügung. Eine Tatsache, die vielen alternativ lebenden Fuerteventura Besuchern, die im Van auf Reisen sind oder in ihm leben und arbeiten, nicht bekannt ist. Die Website des Cabildos de Fuerteventura gibt Auskunft, wo aktuell gestanden werden darf. Wer einen mobilen 4G Router sein eigen nennen kann wird feststellen, dass an den meisten Stellplätzen die Datenrate mehr als ausreichend ist, um seiner Beschäftigung nachzugehen. Nähert man sich touristischen Zentren, kann mit 30 MBit / 70 MBit gerechnet werden. Seit Ende 2018 ist Fuerteventura in allen Ballungszentren sogar mit dem neuen 5G Standard versorgt. Ende 2018 hat Telefónica den 5G Gesamtrollout für Spanien abgeschlossen. Davon kann in Deutschland oder Österreich nur geträumt werden.