Die Inselmitte von Fuerteventura ist landwirtschaftlich geprägt. Das Zentralmassiv kann nicht viele aber doch einige Passatwolken einfangen, die an ihm abregnen. Es ist das wasserreichste Gebiet der Insel. In vielen Ortsbezeichnungen findet sich dies wieder wie in "Agua de Bueyes", Ochsenwasser, oder "La Madre del Agua", die Mutter des Wassers. Daher war die Inselmitte ein Ort regen Anbaus von Hülsenfrüchten und Getreide, auf den weiten Ebenen von Tefía oder Tuineje. Daher finden sich dort auch noch viele historische Windmühlen. Kaum vorstellbar, aber einst galt Fuerteventura als die Kornkammer des kanarischen Archipels. Mit der richtigen Technik, jener welche die Ureinwohner aus Nordafrika mitbrachten, ist dies möglich. Ein System aus Gavias und Trockenfeldbau.
Im Inselinneren liegt auch das historische und spirituelle Zentrum des kanarischen Archipels. Betancuria, hervorgegangen aus dem "Fort Valtarajes", das Gadifer de La Salle Ende 1404 als Eroberungsstützpunkt anlegte, die erste Hauptstadt des kanarischen Archipels überhaupt. Das Kloster San Buenaventura in Betancuria, das auf Erlass des Papstes Benedikt des XIII. vom 1. April 1416 errichtet wurde. Mit Abstand das älteste Kloster des Archipels. Eine geschichtsträchtige Ecke.
Aber auch kleine Fischerdörfer finden sich an der Küste wie Ajuy. Seine vulkanischen Klippen das älteste Gestein des kanarischen Archipels, das über dem Meeresspiegel liegt. Das Inselinnere ist nicht nur geschichtlich, kulturell und geologisch sehr interessant, sondern auch von besondere Schönheit. Vor allem durch den Kontrast zur Halbinsel Jandía sticht es landschaftlich heraus und lässt einen grossen Artenreichtum seltener kanarischer Endemiten spriessen, wie den Fuerteventura Salbei, den Salvia herbanica.