Vuelta a Fuerteventura.

238 km Abenteuer – einmal rund um Fuerteventura.

Die "Vuelta a Fuerteventura" ist eine harte Sache und wird seit 1998 ausgetragen. Es geht im Seekajak in 8 Tagen einmal rund um Fuerteventura. Je nachdem, wie der Kurs nach Wind und Seegang angelegt wird, sind das plus-minus 245 Km, die kürzeste Route wären 238 Km. So möglich werden die meisten Etappen in zwei Abschnitten gefahren. Nicht immer ist das möglich und so haben es einige in sich. Z.B. jene von den Playas Negras, also die recht einsame Ecke zwischen dem militärischen Sperrgebiet und La Pared nach Puerto de la Cruz. Die 42 Km wären an sich schon eine Herausforderung, wer die Strecke kennt weiss, es geht richtig zur Sache. Es muss die Küste von Cofete passiert werden. Kilometerlang läuft querab massiver westlicher Seegang an und schaukelt das Kajak durch. Ein unangenehmer Kurs auch für den Magen, höchste Konzentration ist angesagt, um nicht umgeworfen zu werden. Dann wird das stürmische Kap Punta de Pesebre umrundet, um einige Kilometer weiter das Kap Punta de Jandía zu umrunden und endlich in der kleinen Häuseransiedlung Puerto de la Cruz anzukommen. Nach dem Briefing um 8:45 mit Überprüfung der Koordinaten geht es um 9:00 Uhr los, um 16:00 Uhr geplante Ankunft in Puerto de la Cruz. 7 Stunden auf See, im Atlantik bei massivem Seegang, das ist kein Zuckerlecken mehr.

So verwundert es nicht, dass auch 2018 nur 28 Starter die gesamte Vuelta a Fuerteventura absolvierten. 8 paddelten die ersten Etappen mit. Mögliche Teilnehmer wären 60, die man gerne schaffen würde, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Auch erwarten nach dem Tag auf See spartanische Bedingungen den Teilnehmer. Kein 5 Sterne Hotel mit Spa, Massage und exquisiter Karte wartet. Soetwas gibt es an den Playas Negras, Los Molinos, Puerto de la Cruz auch gar nicht. Zeltlager ist angesagt. Auf Orte wie Pozo Negro darf sich der Kanut freuen, denn dort wird in der Jugendherberge der Gemeinde übernachtet. Organisiert wird die Vuelta a Fuerteventura vom Wassersport Club der Hauptstadt, dem "El Centro Náutico Insular de Puerto del Rosario" und der Inselverwaltung, dem "Cabildo de Fuerteventura". Für die Vuelta a Fuerteventura wird zwar eine Wertung genommen, die echten Pros paddeln mit Ehrgeiz an, über dem soll jedoch das Gemeinschaftserlebnis stehen mit dem Ziel, das alle Starter für die gesamte Distanz das Ziel wieder sicher erreichen. Auch 2018 schafften es so alle 28 ins Ziel. Eine beeindruckende sportliche Leistung.

Kanuten, die ein noch wirklich abenteuerliches und hartes Seekajak Rennen mit Gemeinschafts-Spirit suchen, das noch nicht touristisch übernommen wurde, sondern ein herausforderndes See Abenteuer ist, sollten sich den Termin der Vuelta a Fuerteventura dick in den Kalender eintragen. Ausreichend Startplätze sind noch vorhanden, die Startgebühr gering.

Sportveranstaltungen auf Fuerteventura: Vuelta a Fuerteventura.

Wann + wo.

Die Vuelta a Fuerteventura findet seit 1998 immer Ende August statt. Die Etappen sind folgende:

 

  1. Puerto del Rosario – Escuela Náutica de Corralejo (17 Km)
  2. Escuela Náutica de CorralejoEl Cotillo – Los Molinos (40 Km)
  3. Los Molinos​​​​​​​ – Ajuy – Playas Negras (38 Km)
  4. Playas NegrasPuerto de la Cruz (42 Km)
  5. Puerto de la Cruz – Costa Calma (38 Km)
  6. Costa Calma – Tarajalejo – Gran Tarajal (19 Km)
  7. Gran Tarajal​​​​​​​ – Casas de Jacomar – Pozo Negro (24 Km)
  8. Pozo Negro – Caleta de Fuste​​​​​​​ – Puerto del Rosario​​​​​​​ (20 Km)

Rahmenprogramm.

Wer an der "Vuelta a Fuerteventura" teilnimmt, benötigt keinerlei Rahmenprogramm. Lediglich am Abend einen Schlafplatz und Kohlenhydrat reiches Essen. Der Start in Puerto del Rosario wie der Zieleinlauf findet jedoch unter grossem Medialen- und Publikums-Interesse statt und wird in allen Medien dokumentiert, obwohl nur rund 30 Personen an den Start gehen. Die Leistung beeindruckt einfach vor allem jene, die die Küstenlinien kennen.

Teilnehmen.

Die "Vuelta a Fuerteventura" ist ein offener Bewerb. Jeder ab 16 Jahren darf teilnehmen. Die Anmeldung erfolgt online.


Durch den "El Río" zur kleinen Isla de Lobos Fuerteventura.

Geführtes Abenteuer – mit dem Kajak nach Los Lobos.

Durch den "El Río" zur kleinen Nachbarinsel.

Die "Vuelta a Fuerteventura" wird wohl für wenige in Frage kommen. Aber es muss ja nicht alles immer extrem sein. Wer sucht und interessiert ist, findet das Abenteuer auch im Kleinen. Zum Beispiel mit einem Guide im Seekajak über die Meerenge "El Río" von Corralejo zur Isla de Lobos übersetzen. Dort die herrlichen Buchten besuchen, die Schnorchelausrüstung im Gepäck, ein traumhaftes Erlebnis. Besser als mit den lärmenden Jetskies.

Die Isla de Lobos ist ein Naturjuwel. Erst wollte sie der ehemalige Eigentümer Gustav Winter mit einem Hotel, Casino und Flugfeld verschandeln. Er wurde rechtzeitig von höherer Stelle abberufen. Dann traten die Nachbesitzer die Ríu Familie an, die RIU Hotels, die nun gegenüber das Naturschutzgebiet El Jabel verschandeln. Im letzten Moment wurde die Isla de Lobos zum Naturschutzgebiet erklärt, das erste Fuerteventuras. Das kam einer Enteignung gleich, die Insel nun wirtschaftlich wertlos. So nahm alles ein gutes Ende.

Insider Tipp

Einwenig Robinson Crusoe – alleine auf der Isla de Lobos!

Die Isla de Lobos ist strenges Naturschutzgebiet. Mit der letzten Fähre müssen alle von der Insel. Ausser dem Parkranger, der ab und zu auf der Insel bleibt, um nach dem Rechten zu sehen, dass z.B. keine Bootsbesitzer anlanden und Party machen. Unter bestimmten Voraussetzungen erteilt jedoch das Medio Ambiente in Puerto del Rosario eine Ausnahme, ein Carnet, mit dem 3 Tage lang auf der Insel campiert werden darf. Zum Beispiel wer zum Birdwatchen ausrückt und einem ornithologischen Club angehört, hat gute Chancen ein Carnet zu bekommen. Campiert wird am Fusse des Montaña Caldera, kein schlechter Platz, andere sind verboten. Wenn dann um 17:00 Uhr die letzte Fähre ablegt ist Paradies angesagt. Die fantastische Badebucht Playa de la Caleta ist dann Privatstrand. Um das Abenteuer noch zu steigern, wird am besten ein Seekajak zum Übersetzen gemietet. Die Abenteuer liegen oft so nahe und kosten manchmal fast nichts.

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