Die Playas de Costa Calma beginnen von Costa Calma gesehen im Nordosten am Punta de los Molinillos und enden im Südwesten an dem kleinen Kap Riso del Gato – risco für steiler Felsen, gato für Kater. Am markanten schwarzen Lavafelsen Risco del Gato, beginnt Richtung Südwesten der Playa de Jandía aka Playa Esmeralda. Das Instituto Geográfico kennt für diesen Strandabschnitt nur den Namen Playa de Jandía. Auf Fuerteventura und so ist er auch beschildert, wird er nur Playa de Esmeralda genannt. Auch die Hotels, die über ihm liegen, wie das H10 Playa Esmeralda, benennen sich derart. Keine Seltenheit auf Fuerteventura, dass vor Ort Strände anders als kartographisch offziell benannt werden.
Die Strände Playas de Costa Calma sind 2,5 Km lang und messen an der breitesten Stelle 150 m. Wie genau die Strände zwischen Costa Calma und Morro Jable bis zum Playa del Matorral heissen, ist keine klare Sache. Selbst das Instituto Geográfico Nacional de España hat keine genau Antwort und widerspricht sich in seinen Kartenwerken sogar selber: Gedruckte und elektronische Karten weichen hier ab. Das ist auf Fuerteventura einmalig. Das Instituto Geográfico Nacional de España bezeichnet in seinem digitalen Kartenwerk die gesamten Strände zwischen dem Risco del Gato und dem Boca de Mal Nombre einfach als Playa de Sotavento, als Strand im Lee, der windabgewandten Seite, gleichzeitig aber auch als Playa de Jandía, bezugnehmend auf die Halbinsel Jandía. Am gebräuchlichsten auf der Insel für den gesamten Küstenabschnitt ist Playa de Sotavento. Das macht auch Sinn, denn gegenüber in Cofete, auf der stürmischen Seite, liegt der Playa de Barlovento, also der Strand im Luv. Einheimische ordnen dem langen Küstenabschnitt von Sotavento zur Präzisierung Namen zu, die sich eingebürgert haben. Sie nehmen auf die Örtlichkeiten Bezug: Playa de la Barca, der Strand der Fischerboote, barco wäre ein grosses Schiff, oder Risco del Paso, für die Felsklippe die dort liegt. Der südliche Strand zu den Playas de Costa Calma, wird auch nicht amtlich als Playa Esmeralda, bezugnehmend auf das smaragdgrüne Wasser, bezeichnet. Das alles kann verwirrend für den nicht Ortskundigen sein. Daher verwendet Sunnyfuerte immer den kartographischen in Zusammenhang mit dem ortsüblichen Namen und führt die GPS Koordinaten an, die vor Ort im Zentrum des playa ermittelt wurden. Das gilt auch für alle anderen Strände von Fuerteventura.
Der oder besser die Playas de Costa Calma warten wie alle Strände dieses Küstenabschnittes mit feinstem Sand auf. Die Küste fällt über lange Sandbänke sehr flach ab. Nennenswerte Wellen sind eine Seltenheit und durch die Küstenformation sind auch besonders tückische Strömungen selten. Das lädt zum Baden und Sonnen ein und dafür sind diese Strände bis hinunter nach Morro Jable die besten der Insel. Auch in Sachen Sicherheit hat sich die Gemeinde Pájara, zu der die gesamte Halbinsel Jandía gehört, in den letzten Jahren sehr engagiert. Rettungsschwimmer in den leuchtend gelben Ausgucken säumen die Küste. Ist eine Surfschule vor Ort, wie an den Playas de Costa Calma, erhöht das sie Sicherheit noch einmal. Standardmässig liegen dort startbereite Zodiacs und Jetskis bereit, um abgetrieben Surfer einzusammeln.
Die Playas de Costa Calma sind für die vielen Hotelgäste von Costa Calma erste Wahl, werden sie doch in wenigen Minuten von den Hotels zu Fuss erreicht. Das schätzen besonders jene, die mittags die Hotelbuffets nutzen wollen. Der Strand zählt auch zu den wenigen, an denen Sonnenliegen und -schirme erlaubt sind. Überhaupt sind die Playas de Costa Calma wohl die besten der Insel in Sachen Infrastruktur. Zwei Strandbars, chringuitos, Surfschule, Sonnenliegen und -schirme und wer mehr sucht, wenige Meter hinter dem Strand das breite Angebot des Ortes Costa Calma. Auffällig auch, dass die Strände sehr sauber sind. Überall stehen Müllsammelstellen, puntos limpios, bereit, in denen Müll getrennt werden kann. Wer auf Fuerteventura einmal sehr zeitig morgens die Strände besucht, wird immer wieder auf Gemeindebedienstete stossen, die Müll leeren und für Ordnung sorgen, selbst am Playa de la Concha in El Cotillo. Fuerteventura beginnt auch hier umzudenken.
Menschenleer ist es an den Playas de Costa Calma auch in der Saison zu Sonnenaufgang. Wunderschön, besonders bei einem morgendlichen Bad im Atlantik, während der Tag anbricht. Empfehlenswert, Süsswasserduschen überall am Strand! Wenn die Frühstücksbuffets der Hotels schliessen, wird es in der Saison quirlig, touristisch erträglich belebt. Das halten auch all jene aus, die mit Massentourismus so gar nicht klar kommen. Costa Calma, nicht die erste Wahl für Individualisten, aber eine gute für Familien oder Menschen, die einfach nur an einem herrlichen Sandstrand in der Sonne liegen und baden wollen, ohne dafür ins Auto steigen zu müssen. Die Hotelfront am Strand ist zwar nicht die schönste, hat aber den grossen Vorteil, dass sie den Nordost Passat vom Strand als Windbrecher fern hält. Überraschend windstill ist es am Strand, daher für Windsurfer und Kitesurfer keine gute Wahl, höchstens, man ist Anfänger.
Da die Playas de Costa Calma im touristischen Epizentrum liegen und in wenigen Minuten von so ziemlich jedem erreicht werden können, sind sie gut besucht, aber nicht annähernd derart, wie das aus Italien bekannt ist. Es werden auch, was an wenigen Stränden der Insel erlaubt ist, Sonnenliegen und Sonnenschirme angeboten. Der Küstenabschnitt eignet sich auch gut zum Baden. Rettungsschwimmer sind an den Stränden postiert.
Auch Wassersportler, die sich für SUP, kitesurfen oder windsurfen interessieren, haben am Strand Möglichkeiten. Da der Strandabschnitt aber primär Sonnen- und Badegästen gewidmet ist, sind die Strände Playa de la Barca oder Riso del Paso südwestlich oder Playas de Matas Blancas nordöstlich für erntshafte Wassersportler besser geeignet, auch von den Windverhältnissen her. Surfbare Wellen gibt es an den Playas de Costa Calma nie.
Direkt am Strand bedienen zwei chiringuitos gastronomisches. Auch eine Surfschule wird mittlerweile am Strand betrieben. Da es hier keine Wellen gibt, ist sie für SUP, Kitesurfer oder Windsurfer interessant. Durch die vielen Sonnen- und Badegäste steht aber nicht sonderlich viel Platz zur Verfügung. Am Playa de la Barca oder Riso del Paso südlich, wie auch an den Playas de Matas Blancas nördlich von Costa Calma, ist der Sportler besser bedient. Mehr Gastronomie, umfangreiche Einkaufsmöglichkeiten, Mietwagenverleih, Rental für e-Bikes, Surfequipment, deutsche Ärzte wie auch eine Apotheke und mehr, finden sich im Ort Costa Calma direkt über dem Strand.
Playa de los Ojos – einsame Strandtage im Süden.
In der Hochsaison sind die Strände an der Costa Calma voll, für Fuerteventura. Für Italien wären sie leer. Wem auch das zuviel ist, der hat einige Möglichkeiten, seine Strandtage ganz in Ruhe zu verbringen. Meist reicht es, vom Hotspot einfach eine viertel Stunde den Strand entlang zu spazieren, um nur noch wenige Urlauber anzutreffen, oder auch keine.
Urlauber, die einen Mietwagen gebucht haben, finden immer Strände, an denen es sehr einsam ist, in der Off-Season menschenleer. So ein Strand ist der Playa de los Ojos. Bevor eine kleine Holztreppe zu ihm hinunter gebaut wurde, die von den Winterbrandung regelmässig weggerissen wird, musste etwas waghalsig hinunter geklettert werden. Nun hat sich herumgesprochen, wie wunderbar es am Playa de los Ojos ist. Im Sommer ist nun mal einwenig was los, in der Off-Saison ist er leer gefegt.
Touristen in Costa Calma sind spät Aufsteher, die dazu neigen, im All-in Ressort übermässig zu essen und zu trinken, selbst beim Frühstück. Die Gier, eine Todsünde, zu Recht. Bis um 10 Uhr lässt sich nur ein Bruchteil von Ihnen an den Stränden der Costa Calma blicken. Wer früh ausfsteht, hat mehr vom Leben und die Strände am Morgen fast für sich alleine. Das flache Morgenlicht verzaubert die Playas de Costa Calma, wunderbar. Ideal für einen ausgedehnten Strandspaziergang samt Sprung in den Atlantik. Danach schmeckt das Frühstück doppelt so gut und ein kleinwenig Sport wurde auch schon betrieben. Motivation für all jene, die wieder aktiver leben wollen.