Morro de Cagadas Blandas (525 m) – grandioser Aussichtsberg über die Westküste Fuerteventuras.

Charakteristik – Landschaft.

Die Wanderung hinauf zum Morro de Cagadas Blandas (525 m), könnte mit seinen 6,2 Km und 210 Höhenmetern, ab dem Cortijo de la Sargenta, auch als Spaziergang durchgehen. Trotzdem sollte diese vorgeschlagene Wanderung nicht gleich durchfallen, denn sie führt auf einen grandiosen Aussichtshügel. Die Tour beispielsweise als Abendspaziergang zu unternehmen, um am Morro den Sonnenuntergang zu geniessen, keine schlechte Idee. Die Westküste liegt dem Wanderer zu Füssen. Bei klarem Horizont, ist die Stimmung sensationell. Ein stimmungsvolles Urlaubsfoto ist in der Tour dann inkludiert. Im Gegensatz zu den mittlerweile zu Sonnenuntergang überlaufenen Bayuyo​​​​​​​ (272 m) bei Corralejo und dem Calderón Hondo bei Lajares, wird es am Morro de Cagadas Blandas garantiert sehr einsam werden, denn er ist ein Geheimtipp. Auch ein Sunset Picknick wäre auf dem kleinen Hügel etwas, das ein Highlight des Fuerteventura Urlaubs sein könnte. Der Abstieg im letzten Licht ist kein Problem, da der Weg, bis auf den Gipfelpfad, sehr einfach ist. Mit einer soliden Stirnlampe ist das auch in der Dunkelheit kein Problem. Nur am Gipfelgrat sollte westseitig aufgepasst werden.

Wem die hier vorgeschlagene Wanderung zu kurz ist, den Aussichtsgipfel aber trotzdem besuchen will, der könnte gleich die Streckenwanderung Tetir - Tefía unternehmen. Sie führt über denselben Pass, kurzer Abstecher zum Morro de Cagadas Blandas und dann weiter. Der Abstieg vom Pass nach Tefía ist überdies unter den steilen Flanken des Morro de Facay (520 m) ein Erlebnis, wenn auch unschwierig. Wem das wiederum zu lang ist, der könnte die hier vorgeschlagene Wanderung vom Kirchplatz von Tetir, der Iglesia Domingo de Guzmán, aus unternehmen. Siehe dazu unten "Anfahrt – Infrastruktur". So liesse sich auch noch der Montaña de San Andrés (456 m) mitnehmen, der einen schönen Ausblick auf Tetir bietet samt in Spanien sehr seltenem Gipfelkreuz.

Die kurze Variante auf den Morro de Cagadas Blandas (525 m) beginnt am Cortijo de la Sargenta – zwei interessante Namen. Morro de Cagadas Blandas heisst übersetzt „Hügel der weichen Scheisse“, cagada für Scheisse oder Hundescheisse. Deftige Namensgebungen sind auf den Kanaren nichts unübliches. Die Namensgeber hatten eben so ihre Assoziationen mit den Orten und hielten sie fest. Feiner geht es beim Cortijo de la Sargenta zur Sache. Das wäre das Landgut der Sargenta. Eine „la sargenta“ ist im ursprünglichen Sinn eine Laienschwester vom Jakobsorden.

Am Landgut Cortijo de la Sargenta, wird dem markierten Weg nach Tefía bzw. zum Pass Degollada de Facay nach Westen durch das Valle de Tetir gefolgt. Hier hat das Cabildo de Fuerteventura, was oft passiert, Namen verwechselt. Der Pass, zu dem es hinauf geht, ist namenlos und ist mit 447 m der niedrigste Übergang vom Valle de Tetir nach Tefía. Er wird im Süden vom Morro de Facay (520 m) und im Norden vom Morro de Cagadas Blandas (525 m), eingerahmt. Der Degollada de Facay liegt jedoch nordöstlich vom Morro de Cagadas Blandas und ist 477 m hoch. Von ihm führt ein schwerer, unmarkierter Hirtenpfad an den Ortsrand von Tefía hinunter. Da es sich bei den meisten Wanderwegen auf Fuerteventura um historische Wege handelt, wurde sinnvoller Weise immer der niedrigste Übergang begangen und der führt auch direkt zur Ermita de San Augustín und das Dorfzentrum hinunter.

Ist durch das Valle de Tetir der Pass (447 m / keine kartographische Angabe / WGS84 Messwert) erreicht, wird der Wanderer mit einem wunderbaren Ausblick empfangen. Die Ebenen von Tefía liegen ihm zu Füssen. Der Blick nach Westen präsentiert die wilde Küste um Puertito de los Molinos und auch weit in den Süden hinunter und Norden hinauf. Doch weiter zum Gipfel, denn es wird noch besser. Den Gipfelgrat auf unmarkierter Pfadspur hinauf und der morro, der Hügel, wird erreicht. Westlich eine Granitformation, auf der, wie auf einem Aussichtsbalkon, Platz genommen werden kann.

Der Ausblick vom Morro de Cagadas Blandas wird um jenen vom Pass nach Norden hin wunderbar bereichert. Eine steile Pfadspur führt halsbrecherisch in der Direttissima zum tatsächlichen Degollada de Facay (477 m) hinunter. Von dort kann schwierig in die Ebenen von Tefía abgestiegen oder ebenso schwer zum Montaña Martínez (498 m) aufgestiegen werden. Eine Rundtour von Tetir über den empfehlenswerten Montaña Martínez findet sich in einem weiteren Wandervorschlag. Interessant sind aber zwei etwas weiter entfernte Gipfel Richtung Norden, die zu dem bedeutendsten der Gegend zählen: Der Morro de Agua Salada (502 m) und der sehr markante Cerro de Aceitunal (687 m). Sein Name gebildet mit "el cerro", üblicherweise für einen felsigen Gipfel, weisst schon darauf hin, dass er schwer zu besteigen ist. An seinen Flanken stürzt der Barranco de Piedra Sal hinunter, eine wichtige Wasserquelle für die Landwirtschaft um Tetir. Bereits an den steilen Flanken des Cerro de Aceitunal, wird der Ursprung des barrancos mit den klassischen gavias bewirtschaftet, die heute brach liegen. Von der FV-10 aus Osten kommend, ist das schön zu sehen. An den steilen Flanken dürften einst Ölbäume kultiviert worden sein, daher Cerro de Aceitunal. Der Begriff nimmt Bezug auf la aceituna, der aus dem arabischen abgeleitete Begriff für Olive, ein Relikt der Mauren. Zwar ist la oliva theoretisch nach dem spanischen Duden auch ein korrektes Wort für Olive, interessanter Weise ist kaum ein Spanier zu finden, der das verstehen würde.

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