11 Top-Locations für Birdwatcher auf Fuerteventura.

► Fuerteventura, Paradies für Birdwatcher, zu verlandeten Staudämmen, in einsame Täler, zu wilden Klippen. Ein Guide für Entdecker. ►►

Birdwachting auf Fuerteventura.

► Fuerteventura ist ein Paradies für Birdwatcher und bietet reichlich Möglichkeiten, das Beobachtungsbuch um neue Arten zu ergänzen. Die Anzahl der Standvögel ist übersichtlich, wird auf 50 geschätzt. Interessant wird es, wenn Zugvögel zum Brüten Fuerteventura besuchen. Sie finden ideale Bedingungen dazu in einsamen barrancos oder den verlandeten Staudämmen der Insel. Relativ wenig natürliche Feinde haben sie zu fürchten. Der schlimmste ist das auf den Kanaren eingeschleppte Atlashörnchen, das nicht niedlich sondern ein wahrer Schädling ist. Auf den Nachbarinseln wurde es daher wieder ausgerottet, damit das natürliche Gleichgewicht der Kanareninseln nicht gestört wird. Fuerteventura ist untätig und Touristen füttern diesen Schädling ambitioniert. Wie gross die Artenvielfalt werden kann, wenn die Zugvögel zum Überwintern und Brüten die Kanaren besuchen, darüber wird diskutiert. Mindestens 600 sollen es sein. Die Ornithologische Gesellschaft der Kanaren (s.u.) schätzt an die 700. Um das näher zu untersuchen, betreibt sie einige Beobachtungsstationen auf Fuerteventura.


11 Top-Locations auf Fuerteventura finden sich folgend, an denen der ambitionierte Birdwatcher oder Profi-Ornithologe seiner Passion nachgehen kann. Wem das nicht reicht, der sollte unter Birdwatching auf Fuerteventura ebenso nachsehen. Die Zeit der Zugvögel ist die Zeit der Birdwatcher auf Fuerteventura. Zu beachten ist, dass zu dieser Periode temporäre Betretungsverbote oder Einschränkungen gelten, die meist deutlich am Beginn der Wege mit einem Schild publik gemacht werden. Es kann das Betreten ausnahmslos untersagt sein, oder unter bestimmten Beschränkungen weiter erlaubt sein. Hier ist das Verbot markierte Wege zu verlassen, z.B. auf der Isla de Lobos, die übliche Variante oder das sperren gewisser Zonen. Folgend wird auf bekanntes hingewiesen, es ist aber zu beachten, dass diese Regelungen einem laufenden Wandel unterliegen. Auf die Schilder achten. Überprüft werden diese Verbote vom Medio Ambiente und die Strafen sind ggf. saftig. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, das gilt besonders in Spanien.

1 - Auf der Isla de Lobos – die kleine Insel vor Fuerteventura.

► Oft wechselte die kleine Insel Isla de Lobos zwischen Fuerteventura und Lanzarote ihren Eigentümer, viele interessierten sich für sie. Auch bereits die Römer, die dort Purpur gewannen und die Purpurschnecke ausrotteten. Die normannischen Eroberer kümmerten sich um die Mönchsrobbe, auch die gibt es nicht mehr. Der legendäre Don Gustavo Winter, besass die Insel, wolle daraus ein Touristenspot machen, starb vorher, dann ging sie an den RIU Gruppe und die tauschte sie dann an den spanischen Staat, denn der machte ein Naturschutzgebiet aus ihr und so wurde sie für RIU wertlos. Ein eleganter Schachzug. Um das Naturschutzgebiet besser zu schützen, wurden die Besucherströme pro Tag kontingentiert. Zur Brutzeit herrschen umfangreiche Betretungsverbote. Dass die eingehalten werden setzen gerne brütende Möwen durch, die im Kampfgeschwader im Sturzflug angreifen und den Eindringling mit Vogelkot bombardieren und gerne streifen. Ein Erlebnis wie aus einem Hitchcock Film. Dann doch lieber auf den freigegeben Wegen bleiben und mit dem Feldstecher beispielsweise die Salzwiesen beobachten. Einen ganzen Tag auf der Isla de Lobos verbringen? Kein Problem, weiter Informationen hier.

2 - Über den Fernwanderweg GR 131 von Villaverde nach Lajares.

► Eine sehr ergiebige kleine Wanderung für Birdwatcher ist das Teilstück des Fernwanderweges GR 131 von Villaverde nach Lajares. Am Weg liegt der kleine Vulkan Montaña de los Saltos, der über einen Pfad leicht bestiegen werden kann. Oben überrascht der Blick in einen Krater. Zur Brutzeit, aktuell wird diese mit der Periode 15. Februar bis 31. Juli definiert, dürfen die Wanderwege nicht verlassen werden. Macht nichts, abseits derer ist ohnedies kein Weiterkommen: Lavafelder und verfallene Steinmauer brach liegender Felder. In denen brüten Zugvögel. Wer Geduld mitbringt, wird einiges zu sehen bekommen, vor allem, da der Weg kaum begangen wird. Weiter Informationen hier.

3 - Im grünen Vallebrón – ein Hauch von Kuba.

► Von der recht trockenen und ockerfarbenen Ebene um den Montaña Sagrada de Tindaya, führt eine kleine Strasse kurvig zum Mirador de Vallebrón y Fuente la Palma hinauf. Richtung Osten öffnet sich ein weites Tal, das vor allem in der Regenzeit mit saftigem Grün überrascht. Dort oben fangen sich die Passatwolken, regnen ab oder lassen wenigstens an den Berghängen die Nachtfeuchte zurück. Vieles wird vom Lavagestein aufgesaugt und entspringt als Quelle im Talboden. In regenreichen Wintermonaten hat das dann tiefgrüne Tal mit seinen weissen Fincas etwas von Kuba. Entlang der südlichen Bergflanken führen Wanderwege, auch hinauf auf den langen Bergrücken, die auf der anderen Seite ins fruchtbare La Matilla hinunter leiten und weiter nach Tefía. Auch ein quellreiches Gebiet. Am besten die amtlichen spanischen Karten des Instituto Geográfico Nacional de España besorgen, die online bestellt werden können. Jeder Hirtenpfad und alle Quellen sind zu finden. Eine digitale Karte für das GPS Gerät, die da nur annähernd mithalten könnte, ist leider noch nicht am Markt. Mit der amtlichen Karte zu den Quellen losziehen und sehen, was der Tag bringt. Mehr Informationen zu Vallebrón hier.

4 - Durch den Barranco del la Herradura nach Puerto Lajas.

► Der Barranco del la Herradura ist wenigen bekannt und wer ihn finden will, sollte sich die entsprechende Karte des Geográfico Nacional de España besorgen. Seinen Namen hat er von seiner eigenartigen Hufeisenform. Der Wasserlauf führt von einer Hochebene in den kleinen Hafen Puerto Lajas hinunter. Bevor 1970 die Meerwasser Entsalzungsanlage in Puerto del Rosario ihren Dienst aufnahm, wurde dort Wasser aufgestaut. Heute findet sich im barranco ein Druckwasserspeicher des Wasserwerkes. In dessen Nähe liegt auch eine verstecke Höhle der Ureinwohner. Teile der alten Rückhaltebecken sind erhalten. Dort bilden sich kleine Oasen, hohes Gras und andere dichte Verstecke, die von Vögel besiedelt werden. Birdwatcher, die im einsamen barranco leise Richtung Küste wandern, könnten einiges zu sehen bekommen. Mehr Informationen zu Puerto Lajas und die Umgebung hier.

5 - Von Casillas del Ángel durch den Barranco Río de Cabras.

► Der Barranco Río de Cabras lieferte ab 1899, manche Quellen meinen 1898, das Trinkwasser für die Hauptstadt Puerto del Rosario und dass bis in die 1960iger Jahre hinein. Er wurde professionell bewirtschaftet. Das Unternehmen „La Esperanza“, die Bezeichnung gibt Aufschluss wie dringend auf eine neue und reiche Wasserquelle gehofft wurde, hatte die exklusive Lizenz das Wasser auszubeuten zu dürfen und auch die Pflicht dazu. Sommertouristen können sich kaum vorstellen, welche Wassermassen der Barranco Río de Cabras führen kann. Er führt das Regenwasser, das an den Hängen um La Ampuyenta und Casillas del Ángel an den Berghängen abregnet, hinunter in die Küstenregion von El Matorral, dort wie auch der Airport liegt. Damit das Wasser nicht ungenutzt im Atlantik verschwindet, wurde ein System aus Rückhaltebecken errichtet. Eine 14 Km lange Wasserleitung führte es in die Hauptstadt in einen grossen Wasserbehälter, der heute verlassen an einem Hang über der Inselhauptstadt steht und Rätselraten über dessen Zweck auslöst. Die Rückhaltebecken existieren noch als versumpfte Biotope, die von Zugvögeln geliebt werden. Den barranco zu durchwandern ist ein langes und sehr feuchtschwüles kleines Abenteuer. Der Birdwatcher wird jedenfalls für die Anstrengungen belohnt werden. Am besten wird in Casillas del Ángel in die Tour eingestiegen. Dort geht es einfach hinunter. Der Ort ist gut mit dem Bus zu erreichen, so kann die Tour problemlos als Streckenwanderung unternommen werden. In der Regenzeit sollte jedem bewusst sein, dass der Barranco Río de Cabras in rasant zu einem reissen Fluss werden kann. Die Wettervorhersage checken! Und wieder sind die Karten des Instituto Geográfico Nacional de España (s.u.) hilfreich. Mehr Informationen zum Einstieg unter Casillas del Ángel.

6 - Embalse de los Molinos und Barranco de los Molinos.

► Der alte Staudamm Embalse de los Molinos und Barranco de los Molinos sind zwei Gusto Stücke für den Birdwatcher. Am Staudamm betreibt die Ornithologische Gesellschaft der Kanaren eine Beobachtungsstation. Der Staudamm stammt aus Zeiten der Franco Militärdiktatur und sollte die Gegend in ein grünes Paradies verwandeln. Das ging daneben, denn er verlandete. So ging es auch dem Presa de las Peñitas, ebenso ein interessantes Beobachtungsgebiet. Der Embalse de los Molinos kann umwandert werden. Besonders interessant ist es auch in den Barranco Fuente López, der von Westen in ihn strömt, zu wandern. Er ist nach dem Barranco de los Molinos der wichtigste Zubringer für den Staudamm. Dort hinein verirrt sich kaum einmal jemand, das zieht Vögel an. Sehr lohnend ist ebenso durch den Barranco de los Molinos in den Hafen Los Molinos hinunter zu wandern. Zu den Brutzeiten darf er nicht betreten werden, denn in seinen steilen Wänden nisten Vögel. Entlang der Flanken des Wasserlaufes zum Meer hinunter wandern, mit einem Feldstecher ist er gut einzusehen. Mehr Informationen zum Embalse de los Molinos hier, zum Presa de las Peñitas hier.

7 - Durch den Barranco de los Mozos zum Playa de los Mozos.

► Die Bucht des Playa de los Mozos bei Valle de Santa Inés ist spektakulär. Ein Besuch lohnt bereits nur um diesen zu sehen. Die wilde Bucht formte der Wasserlauf Barranco de los Mozos, durch den im unteren Drittel eine gute Piste führt, in die leicht abgestiegen werden kann. Dann kann zum Kiesstrand spaziert werden. Hier gibt es den kanarischen Schmutzgeier zu sehen, dessen Bestand stark zu schrumpfen begann. Es wurde herausgefunden, dass er sich über angeschossene und verendet Hasen hermachte und das Schrott mit frass. Nachdem die Hasenjagd auch ohne Jagdausbildung zugänglich ist, nehmen es die Protagonisten mit der Ehre des Weidmanns nicht sehr ernst, und suchen angeschossene Tiere nich. Aus diesem Grund liegen um den barranco tote, verwesende Ziegen, die in der Hitze bestialisch stinken. Für Schmutzgeier ein Geruch, der höchste kulinarische Freuden verspricht. Die cabras werden vom Medio Ambiente ausgelegt. Seitdem erholt sich die Population wieder. Auch am Fusse des Montaña de San Andrés über Tetir und anderen Orten wird dies so gemacht. Mehr Informationen zum Barranco und Playa de los Mozos hier.

8 - Von Puerto de la Torre durch den Barranco de la Torre.

► Der Barranco de la Torre ist einer der mächtigsten von Fuerteventura. Er führt von der Inselmitte am Fusse des Morro Velosa über Antigua an die Ostküste hinunter, wo sein Wasser im Puerto de la Torre neben Salinas del Carmen in den Atlantik mündet. Ihn komplett zu durchwandern, ist ein echtes Abenteuer. Daher macht es auch so gut wie niemand. Der Wasserlauf präsentiert sich variantenreich, mal steile, hohe Flanken aus Lavagestein, dann wieder flache aus Sedimenten. Immer wieder tauchen Palmenoasen auf, die grösste an seiner Mündung, wo auch Landwirtschaft betrieben wird. Der Barranco de la Torre ist ein erstklassiges Beobachtungsrevier für Birdwatcher. Es ist zu beachten, dass partielle und temporäre Betretungsverbote gelten. Mehr Information zum Barranco de la Torre hier.

9 - Einsam im Parque rural Parra Medina bei Río de Vega Palmas.

► Der Parque rural Parra Medina bei Río de Vega Palmas, ist wohl eines der schönsten Reviere auf der Sonneninsel für Birdwatcher. Am Ende des Tals findet sich eine Jugendherberge, die jungen Menschen mehr über Natur und anderes vermittelt. An ihr liegt eine ornithologische Beobachtungsstation. Wird das Tal durchwandert fällt auf, dass es der Wiedehopf besonders zu lieben scheint. Am Ende des Tals habe lohnende Wanderwege ihren Ausgang und laden zu weiteren Erkundungen ein: Hinüber ins Nachbartal Castillo de Lara, hinauf auf den Bergrücken und weiter zum Morro Veloso und hinunter nach Betancuria oder Antigua. Zum Beispiel. Die ganze Gegend ist Naturschutzgebiet und darf nur zu Fuss, auch nicht mit dem Mountainbike, durchquert werden. Hunde sind ebenfalls verboten. Mehr Informationen zum Parque rural Parra Medina hier.

10 - Von Agua de Bueyes durch den Barranco de los Almácigos.

► Agua de Bueyes, „Ochsenwasser“, ist die fruchtbarste Ecke Fuerteventuras. Der Grund, die Siedlung liegt über einem hydrographische Becken. Heute wird dort Landwirtschaft betrieben aber nichts dagegen, wie das einmal vor hunderten Jahren war: Obstgärten wurden kultiviert, der ersten Weinberg des kanarischen Archipels wurde dort angelegt. Die Geschichte dazu gibt es hier. Von Agua de Bueyes führt der Barranco de los Almácigos ins Inselinnere. Sein Name nimmt Bezug auf die wilde Pistazie. Die alten Windräder, „Chicagos“, begleiten den Wanderer. Sie fördern quietschend das Grundwasser aus dem hydrographische Becken. Noch einige Fincas und dann wird es immer einsamer. Am Ende des Tals führen Wanderwege hinüber ins Parra Medina. Birdwatcher, die ihr Hobby mit einer ambitionierten Wandertour kombinieren wollen, sind hier richtig. Wer die lange Strecke nicht wieder zurück wandern möchte, muss am Ziel ein zweites Auto parken. Mit dem Bus lässt sich das kleine Abenteuer nicht meistern. Die Karten des Instituto Geográfico Nacional de España sollten immer dabei sein, auch wenn Wegweiser zu finden sind. Mehr Informationen zu Agua de Bueyes und den Barranco de los Almácigos hier.

11 - An den Klippen des Leuchtturms Faro de la Entallada.

► Vielleicht der Höhepunkt für Birdwatcher auf Fuerteventura: Der spektakuläre Leuchtturm Faro de Entellada an einer 280 m hohen Klippe. Dort, gefährlich nahe an den Klippenrändern, sind immer wieder Ornithologen auszumachen, die für das Cabildo de Fuerteventura arbeiten. Ein Team, das auf das wieder Ansiedeln von Arten spezialisiert ist. Es hat in den steilen Klippen künstliche Nester angelegt, denn seit den 1980igern verspürte kein einziger Seeadler mehr Lust dort zu brüten. Vielleicht überzeugen die bereitgestellten neuen Nester. Ausgestorben sind die Seeadler auf Fuerteventura noch nicht, aber es werden immer weniger. Am Punta de Entellada wurden 2008 noch 14, 2008 nur noch 7 Paare gezählt. Nur brüten wollen sie einfach nicht. Mehr Informationen zum Faro und Punta de la Entellada hier.

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