Spaziergang am Strand von Cofete – über tiefen Sand zur EL Islote oder weiter.

Charakteristik – Landschaft.

Faszination Jandí.

Die sandige Halbinsel Jandía, zog schon die Stuttgarter Tourismuspioniere, Erfinder des heutigen Morro Jable und dem Allin Urlaub, magisch an. Dünen, unberührte Natur, Weite, türkisfarbenes Wasser und traumhafte Sandstrände. Auf der Nordseite von Jandía ist es aber ganz anders. Norden und nicht Westen daher, da die Insel einen Knick nach Norden hinauf macht. Vielen Touristen ist das nicht bewusst, die vergeblich in Cofete darauf warten, dass die Sonne im Meer versinken wird. Ab Morro Jable hat Jandía seine Urtümlichkeit bewahrt. Erst Gustav Winter aka Don Gustavo, erschloss die Halbinsel bis zum Punta de Jandía ab 1940 mit einer Piste und es dauerte bis 1951, bis Don Gustavo die Piste über den Degollada de Agua Oveja (231 m) trassieren lies. Über den wird es nach Cofete gehen. War das Anfang der Zweitausender noch eine Tortur für Auto und Mensch, ist die Piste nun so gut in Stand gesetzt, dass selbst ein Linienbus fährt, wenn auch ein Unimog, damit er nicht nach einem Jahr auseinander bricht. Nach der Sommersaison und der Regenzeit, rüttelt heftige Wellblechpiste an den Fahrzeugen, bis die Pistenmaschine wieder losgeschickt wird. Selbst der Punta Pesebre, der vor zwanzig Jahren nur mit einem sehr soliden Geländewagen zu erreichen war, kann heute mit einem normalen PKW angesteuert werden. Besser wird er dadurch nicht, aber es ist möglich.

Cofete ist ein Anziehungspunkt für viele Menschen und das aus unterschiedlichsten Gründen. Die einen kommen wegen den Spinnereien, die über Don Gustavo erzählt werden und bekommen nichts zu sehen, andere kommen wegen der wilden und beeindruckenden Natur. Die sind in Cofete genau richtig. Vom Roque del Morro zieht sich der feinsandige Playa de Cofete vorbei an Cofete bis zur El Islote über 8 Km. Dort wechselt der Strand lediglich seinen Namen, ab nun Playa de Barlovento, der Strand im LUV und zieht sich weitere 6 Km Richtung La Pared, bis er am Punta de Playa Larga endet. Im Süden wird der lange Strand von einer Bergkette begrenzt. Markant stechen Pico de la Palma (744 m), Pico de la Zarza (814 m), der höchste Berg der Insel und Pico de Mocan (801 m) heraus. Der Höhenzug ist der Rest einer mächtigen Caldera, dessen andere Teile irgendwann einmal in den Atlantik abbrachen. Der Besucher von Cofete steht also am Boden einer einst imposanten Caldera. Daher erreichen die Wassertiefen des Atlantiks bis weit hinaus nicht mehr als 5 Meter. Erst nach Kilometern, bricht der Seeboden in die Tiefsee ab.

Wanderer, die zur El Islote aufbrechen, sollten sich darauf einstellen, dass es fast immer, spätestens am Nachmittag, wolkig werden wird. Cofete hat 100 Sonnentage weniger, als der Rest der Insel, zu bieten. Imposante Wolkentürme werden dem Naturliebhaber präsentiert. Der Nordost Passat streift tief über den Atlantik. Die Reibung mit dem Wasser treibt den Kanaren Strom an. Der Wind nimmt dabei viel salzige Feuchte auf. Die trifft auf die Bergkette von Cofete, steigt auf und kondensiert. Das Ergebnis sind dichte Wolken. Wer also vor hat, den Pico de la Zarza zu besteigen, sollte früh am Gipfel stehen, um ihn nicht in dichte Wolke gehüllt vorzufinden. Damit die Passatwolken, wie beispielsweise auf den grünen Inseln Teneriffa oder El Hierro, abregnen, ist die Bergkette nicht hoch genug. Es nieselt lediglich aus den Wolken. Der poröse Plutonit saugt die Feuchte wie ein Schwamm auf und gibt sie weiter unten an den Berghängen in Quellen wieder frei. Die neun bedeutenden sind Manantial de Tarajalillo, ~ de Agua Camellos, ~ de la Majada Agua, ~ de Agua Caballos, ~ de Butihondo, ~ del Apro, ~ del Culantrillo, ~ , Chupadero de los Cochinos und Fuente Vieja. Und genau daher suchte sich Don Gustavo die Gegend um Cofete aus, denn er wollte Landwirtschaft betreiben und keine U-Boot Häfen bauen. Es wurde auch mit Jahrtausende alter Technologie nachgeholfen und Stollen in das Massiv getrieben, in denen das nach unten sickernde Wasser aufgefangen und abgeleitet wurde. Die Stadt Innsbruck wird durch einen derartigen Stollen im Karwendel zur Gänze mit Trinkwasser versorgt. Auf der LUV Seite von Jandía, können alte Dieselpumpen gefunden werden, z.B. nahe der Casas de Jorós. Auch die stammen vom Ingenieur Don Gustavo, denn er brachte sie als erstes auf die Insel.

Zur El Islote – Spaziergang oder grosse Wanderung, je nach Geschmack.

Die Wanderung zur El Islote, wie die kleine Felseninsel korrekt heisst, sie wird aber meist als Islote de Cofete bezeichnet, beginnt am Playa de Cofete am grossen Naturparkplatz. Zur Wegführung muss nicht viel gesagt werden. Einfach dem Strand nach zur El Islote, die sich rund 3 Km in der Ferne abzeichnet. Genussvoll und die wilde Brandung geniessend, geht es entlang der Wasserlinie. Wer kräfteschonend zur El Islote möchte, weil er noch mehr vor hat, der nutzt den hinteren Bereich des Strandes, der fester ist und auf dem auch eine Jeepspur des Ziegenhirten verläuft, der auf halber Strecke sein wild zusammengezimmertes Domizil bewohnt. Er darf dort fahren, Touristen aber nicht. Jandía ist streng geschütztes Gebiet und darf nur auf den dafür vorgesehenen Pisten befahren werden. Ist in der Saison der Playa de Cofete nahe des Parkplatzes recht belebt, wird es, je näher es zur El Islote geht, immer ruhiger, bis nur noch Strandspaziergänger unterwegs sind.

Die Felseninsel präsentiert sich je nach Tiden, Brandung und Wetterlage immer in einem völlig anderen Bild. An windstillen, sonnigen Tagen ohne Brandung im Herbst, kommt an der Islote de Cofete Karibik Stimmung auf. Das Wasser um die Insel schimmert türkisfarben, der feine Sand lädt zu einem Sonnenbad ein. Rollt im Winter starker Seegang an, dann wird es wild, bis furchteinflössend an der Islote de Cofete. Meterhohe Wellen brechen an der kleinen Insel. Dann sollte keinesfalls auf die kleine 14 Meter hohe Islote gestiegen werden. Zu gross ist die Gefahr, von einer Welle mitgerissen zu werden. Besonders mächtig brechen die Wellen östlich der Insel auf einer Sandbank. Auch wenn das Wasser an manchen Tagen besonders verlockend ist, ist schwimmen ohnedies aber auch baden ein absolutes No-go um Cofete. Tückische Strömungen lauern, die jedes Jahr Uneinsichtige in den Tod reissen. Besonders gefährlich ist es an Kaps, wie der El Islote, da sich Strömungen dort durch die Verdichtung beschleunigen.

Das war der Spaziergang zur El Islote, hin und retour lediglich knapp 6 Km. Aber nun wird es für Wanderer interessant. Auf jeden Fall sollte nun der Playa de Barlovento weiter gegangen werden, denn nun wird es einsam. Davor sollte aber noch der Blick nach Süden gerichtet werden: Gegenüber der El Islote ist der Mirador de los Canarios (355 m) auszumachen, die markante Senke in der Bergkette, rechts daneben der Pico de la Zarza (814 m). Wunderbar einsam geht es über tiefen Sand rund 2 Km Richtung Istmo de La Pared, der hell in der Ferne leuchtet. Dann ist bei Flut aber Schluss, denn ein kleines Kap (GPS Daten s.u.) versperrt den restlichen Kilometer Sandstrand bis zum Punta de Playa Larga. Bei Ebbe kann er passiert werden. Es lässt sich aber auf einen unmarkierten ruppigen Pfad auf das Kap aufsteigen (GPS Daten Abzweig s.u.). Eine Pfadspur führt nun immer entlang der Küste, vorbei am Punta de Playa Larga, Punta Paloma, Agua Liques bis zum herrlichen Playa del Viejo Rey und La Pared. An einigen Stellen ist besondere Vorsicht geboten: Absturzgefahr!

Eine weiter interessante aber sehr schwere Variante führt vom Playa de Barlovento hinüber nach Süden an den schönen Strand am Risco del Paso. Es wird der oben beschriebene Pfad vom Playa de Barlovento genommen. Nach rund 400 Metern zweigt ein Pfad hinauf nach Südosten ab, der zum Pass Degollada de Pecenescal (249 m) leitet. Man sollte sich nicht von der geringen Höhe des Pass täuschen lassen und die imposante, steile fast senkrecht abfallende Felsflanke des Morro de la Burra (529 m) im Westen als Fingerzeig deuten. Der Pfad, der als FV-22 läuft aber nicht markiert ist,  beginnt sanft und harmlos über eine Flanke und wird weiter oben sehr schwer mit Absturzpotential. Wer diesen Pfad wählt, sollte alpinerfahren sein und darf sich keinen Aurutscher leisten. Am Pass angekommen, geht es simpel über eine Piste hinunter zum Risco del Paso. Direkt am Pass, wird auch auf eine gut erhaltene Majorero Siedlung gestossen.


Don't get lost – stay on track!

► Orientierung auf Fuerteventura – Markierungen und Karten.

Equipment – Wandern, Trekking + Trailrunning auf Fuerteventura.

Die optimalen Tools – Wasser, Navigation, Schuhe, Rucksack, Rescue und mehr praktisches.

Spaziergang am Strand von Cofete – über tiefen Sand zur Islote de Cofete, oder weiter.

Die Route.

Siehe oben.

Anfahrt – Infrastruktur.

Siehe Cofete.

Tourdaten.

  • Entfernung: 6 Km (ida y vuelta El Islote).

  • Höhenmeter: -.

  • Art: Streckenwanderung.

  • Beste Zeit: Nachmittag.

  • Anforderung: Gemütliche Strandwanderung.

  • Wegbeschaffenheit: Sand.

  • Wegmarkierung: Nein.

  • Trailrun: Ja, sehr fordernd durch den tiefend Sand.

  • Mountainbike: Nein.

  • Telefonnetz: Ja.

  • Anfahrt mit dem Bus: Mit dem Wanderbus des öffentlichen Busnetzes Linie 111 ab Morro Jable. Tarif einfach Erwachsene € 8,75, Residente € 2,50, Sozialtarif € 1,00 (2023)..

  • POIs:
    Roque del Moro:
    N 28.10226° | W 14.43503°| 5 m
    Degollada de Agua Oveja:
    N 28.09359° | W 14.43336° | 230 m
    Parken Cofete:
    N28.11136° W14.38712°
    El Islote aka Islote de Cofete:
    N 28.12593° | W 14.35798° | 14 m
    AZ Punta Playa Larga:
    N28.13699° W14.32793°
    Tiden Hürde Playa de Barlovento:
    N 28.13916° | W 14.32479°
    Mirador Playa de Cofete:
    N 28.14191° | W 14.31898° | 16 m
    Punta de Playa Larga:
    N 28.15139° | W 14.30611°
    Mirrador de los Canarios:
    N 28.12379° | W 14.33294° | 355 m
    Degollada de Pecenescal:
    N 28.13424° | W 14.31765° | 249 m
    Majorero Siedlung Valle de Pecenescal:
    N 28.13305° | W 14.31795° | 230 m

  • Karte: Mapa Topográfico Nacional de España MTN25 1099-III


Punta de Pesebre Jandía Fuerteventura.

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Punta Pesebre – zu einem wunderbar einsamen Ort zu Sunset.

Sonnenuntergänge auf der El Islote im Winter sind phantastisch. Fast immer hängen Passatwolken an den steilen Felswänden der Gipfel Pico de la Palma (744 m), Pico de la Zarza (814 m) und Pico de Mocan (801 m). Die Sonne, die  im Winter weit im Süden hinter den recht niedrigen Gipfeln zwischen Montaña Aguada (447 m) und Montaña Azufra (296) untergeht, kann ihre letzten Strahlen über diese Gipfel in den Himmel schicken und bringt mit ihnen die Wolken wunderbar zum Glühen.

Wer aber einen Sonnenuntergang geniessen möchte, bei dem die Sonne im Atlantik versinkt, ist in Cofete falsch. Denn, was viele Touristen übersehen, ist Cofete eine Nord- und keine Westküste, da Fuerteventura im Süden einen Knick nach Norden macht. Wer sich aber zum Punta Pesebre aufmacht, ein wunderbarer Ort an der Westküste von Jandía, der bekommt präsentiert, was er sucht.

Insider Tipp

Valle de Pecenescal – zu den Ruinen einer Majorero Siedlung.

Wer sich aufmacht, den Playa de Barlovento bis zu seinem Ende zu erwandern, findet dort einen Pfad, über den zum Degollada de Pecenescal (249 m) aufgestiegen werden kann und von dort hinunter ins Valle de Pecenescal. Dort wird auf eine alte Majorero Siedlung gestossen. Der Piste im Valle de Pecenescal folgend, wird der traumhafte Strand Risco del Paso erreicht. Von diesem könnte alternativ auf kurzer Tour die alte Majorero Siedlung erwandert werden.

Cofete mit dem La Montañeta (65 m). Parkplatz am Playa de Cofete Jandía. Vom Parkplatz am Playa de Cofete Jandía Richtung El Islote und Playa de Barlovento. Am Playa de Cofete Jandía Richtung El Islote und Playa de Barlovento. Am Playa de Cofete Jandía Richtung El Islote und Playa de Barlovento. Am Playa de Cofete Jandía Richtung El Islote und Playa de Barlovento. Am Playa de Cofete Blick zurück nach Cofete, ganz rechts der markante Montaña Aguada (447 m) am Degollada de Agua Oveja (230 m). Am Playa de Cofete – die El Islote ist fast erreicht. Am Playa de Cofete – die El Islote ist fast erreicht. Wilde Brandung an der El Islote. Am Playa de Cofete – die El Islote ist erreicht. Der Mirador de los Canarios (355 m), der Pico de la Zarza (814 m) in dichten Wolken., rechts daneben der Morro del Joaro (632 m) Blick von der El Islote nach Cofete: Links der markante Pico de la Palma (744 m), rechts der Montaña Aguada (447 m) am Degollada de Agua Oveja (230 m). Blick von der E Islote (14 m) nach Norden. Der Istmo de la Pared leuchtet hell auf, dahinter der Montaña Cardón (695 m) in Wolken. Über den Playa de Barlovento Jandía Richtung Punta de Playa Larga. Blick zurück über den Playa de Barlovento – der Montaña Aguada (447 m) sticht wieder heraus. Die Flut versperrt den Weg: Der Playa de Barlovento ist nur bei Niedrigwasser bis zu seinem Ende am Punta de Playa Larga über den Strand zu begehen. Die Flut versperrt den Weg: Der Playa de Barlovento ist nur bei Niedrigwasser bis zu seinem Ende am Punta de Playa Larga über den Strand zu begehen. Die Flut versperrt den Weg: Der Playa de Barlovento ist nur bei Niedrigwasser bis zu seinem Ende am Punta de Playa Larga über den Strand zu begehen. Rückweg über den Playa de Barlovento. Am Pico de la Zarza (814 m) stauen sich mächtige Passatwolken. An der El Islote (14 m): Die Sonne beginnt sich dem Horizont zu näheren und färbt die Wolken orange. An der El Islote (14 m): Die Sonne beginnt sich dem Horizont zu näheren und färbt die Wolken orange. Am Playa de Cofete: Wolkenfenster in orange und blau. Das letzte Licht am Degollada de Agua Oveja (230 m).
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