Ecomuseo la Alcogida – Reise in die Vergangenheit Fuerteventuras.

Was gibt es zu sehen und entdecken?

Es mag verwundern, dass das Freichlichtmuseum Ecomuseo la Alcogida direkt an der Landstrasse FV-207 linker und rechter Hand liegt und bei der Besichtigung die Bundesstrasse überquert werden muss. Das liegt daran, dass die sieben Höfe nicht als Museum errichtet wurden, sondern bis in die 1970iger Jahre tatsächlich betrieben und bewohnt wurden. Ende der 1960iger Jahre gab es noch keine einzige asphaltierte Strasse auf Fuerteventura und auch heute noch sind 70% der öffentlichen Strassen Piste.

Mitte der 1990iger wurden die mittlerweile aufgegebenen Landwirtschaftsbetriebe vom Cabildo de Fuerteventura angekauft und nach Plänen der Universität Las Palmas originalgetreu instand gesetzt. Jedes dieser sieben Gebäude trägt den Namen jener Familie, die diesen Hof ursprünglich bewirtschaftet hat.

Alle casas sind in der klassischen Bauweise der Insel ausgeführt. Die Mauern wurden aus Lavasteinen errichtet, mit Lehm verputzt, das Dach mit Ziegeln gedeckt. Eine Bauweise, die überaus robust dem heftigem Nordost Passat, dem salzigen Regen und der erbarmungslosen Sonne standhält. Deutlich besser, als alles was heutzutage auf der Insel gebaut wird. Das weisse Tünchen der Häuser kam auf Fuerteventura erst sehr spät in Mode. Üblich war die Häuser erdfarben im verputzen Lehm zu belassen. Erst als sich das Kalkbrennen auf Fuerteventura als lukrativer Wirtschaftszweig entwickelte, wurden nach und nach die Häuser weiss getüncht. Der Branntkalt wurde nach Gran Canaria, Teneriffa, hauptsächlich jedoch nach Grossbritannien verkauft. Weit über 200 Kalköfen aus dem 19. und frühen 20. Jdh. sind auf Fuerteventura noch zu finden. Kartografiert hat sie noch niemand.

In den casas kann in das für moderne Grossstädter erschreckend einfache Leben der Majoreros eingetaucht werden. Es war hart und karg, freudvoll wurde es nur zur Fiesta. Eine besonders interessante Idee, in den einzelnen Wirtschaftsgebäuden sitzen Kunsthandwerkerinnen, die Produkte aus den klassischen Erwerbszweigen wie Töpferei, Korbbinderei, Webarbeiten an historischen Webstühlen und Tiefstickerei ausführen. Letztere war in Lateinamerika heiss begehrt. Spitzen Manufakturen entstanden auf Fuerteventura. Mit Glück kann auch beim Backen von Gofiobrot zugesehen und auch probiert werden. Touristen, die endlich eine echte schwarz-weiss gescheckte Fuerteventura cabra vor die Linse bekommen wollen, haben im Ecomuseo la Alcogida endlich die Möglichkeit dazu.

In einem der Wirtschaftsgebäude kann eine alte Ochsenmühle besichtigt werden, die traditionelle Mühle, um Korn und Hülsenfrüchte auf Fuerteventura zu Gofiomehl zu vermahlen. Interessanterweise wurden Windmühlen erst sehr spät auf Fuerteventura eingeführt. Eine der casas wurde zu einem kleinen Kino umfunktioniert, in dem ein interessanter Kurzfilm zu sehen ist. Wie üblich hat es das Cabildo geschafft, den Film nur auf spanisch zu produzieren. Auch hier ist nicht angekommen: 80% der Touristen stammen aus UK und der DACH Region.

Das Ecomuseo la Alcogida ist ein interessanter und sehr besuchenswerter Ort. Mitzubringen ist Interesse an der Kultur und Geschichte der Insel, der Lebensweise ihrer Menschen und einiges an Zeit. Nach dem Besuch wird der Tourist Fuerteventura als Gesamtes mit anderen Augen sehen. Eine Insel, auf der die Menschen noch in den 1970iger Jahren gleich einem Entwicklungsland lebten und gut 70% der Bevölkerung Analphabeten waren. Die Entwicklung ins Heute war rasant. Das nach so kurzer Zeit nicht alles rund läuft, verständlich. Der Entwicklungssprung in nur 50 Jahren sollte aber gewürdigt werden und das Heute und Jetzt fair bewertet werden.
 

Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Tefía – Ecomuseo la Alcogida

Für wen lohnt der Besuch?

Das Ecomuseo la Alcogida ist besonders für Touristen interessant, die sich für Kultur, Handwerk, Geschichte im allgemeinen, aber auch sehr speziell für die Lebensweise der Inselbevölkerung interessieren, wie sie vor Jahrhunderten und auch noch in den 1970igern auf der Insel völlig normal war. Auch Kinder werden sich nicht langweilen, da in den Höfen herumgelaufen werden kann und auch Ziegen und anderes Getier in den Weilern zu sehen sind. Alles ist so wie auf einem Bauernhof zu alten Zeiten auf Fuerteventura. In den einzelnen Casas kann das Kunsthandwerk, das seit Jahrhunderten auf Fuerteventura praktiziert wurde, erlebt werden. Kunsthandwerkerinnen kann beim Korbflechten, Tiefsticken, Weben, Töpfern oder Brotbacken über die Schulter geschaut werden. Männer waren u.a am Feld, arbeiteten in den Mühlen, brannten Kalk oder stiegen in die Klippen, um Färberflechten zu suchen.

Infrastruktur.

Siehe Tefía.

Schnell gefunden.

Für das Ecomuseo la Alcogida bedarf es keiner Anfahrtsbeschreibung. Es liegt am südlichen Ortsrand von Tefía unübersehbar links und rechts der FV-207.

Urlauber, die keinen Mietwagen zur Verfügung haben, können das Ecomuseo la Alcogida mit der Buslinie Puerto del RosarioVega de Río Palmas erreichen. Da sie für Pendler gedacht ist, werden Touristen damit kaum glücklig werden, denn sie verkehrt in geringer Frequenz zu den Tagesrandzeiten. Seit 1. Dezember 2020 bietet sich eine erstklassige Alternative zum Bus an: Ein Sammeltaxi aus der Hauptstadt Puerto del Rosario. Das Sammeltaxi dreht seine Runden bis nach 22:00 Uhr täglich. Das sollte reichen. Haltestellen, Fahrplan und Tarife hier zum Nachlesen und Download!


Öffnungszeiten:

  • Di-Sa: 09:30-15:30.

  • Letzter Einlass um 15:00 Uhr.

  • Geführter Rundgang zu jeder vollen Stunde.

  • So, Mo + Feiertage geschlossen.

Eintritt:

  • Erwachsene | Residente: 5,00 Euro | 2,50 Euro.

  • Kinder bis 12 Jahren: gratis.


Embalse de Los Molinos Fuerteventura.

Mehr entdecken in der Umgebung.

Embalse de Los Molinos – "El Caudillo" schenkt Fuerteventura einen Staudamm.

Der Embalse de Los Molinos ist ein "Geschenk" des "El Caudillo", des "Führers", wie sich Diktator General Franco gerne nennen lies. Für die Treue, die ihm Fuerteventura im Bürgerkrieg hielt, revangierte er sich mit diversen Projekten, um die Insel wirtschaftlich zu entwicklen. Kostenlose Arbeitskräften in Form politischer Strafgefangener, mussten Staudämmen, Strassen und andere Infrastruktur bauen. Bis auf das Straflager in Tefía, war kaum eines der Projekte von Erfolg gekrönt.

Eines der gescheiterten Projekte ist der Staudamm Embalse de Los Molinos und die Siedlung Las Parcelas daneben. Aus den geplanten blühenden Landschaften wurde nichts. Das kennt man. Dafür wurde aus dem Embalse de Los Molinos ein Paradies für Zugvögel und Birdwatcher. So ist der Besuch des Embalse de Los Molinos vor allem mit Feldstecher sehr empfehlenswert. An die Franco Treue erinnert man sich auf Fuerteventura ungern. Einige Strassen auf der Sonneninsel tragen immer noch illegal (!) seinen Namen.

Insider Tipp

Mitbringsel und Souvenirs – Insel und Menschen unterstützen.

Was die Kunsthandwerkerinnen in den Casas des Ecomuseo la Alcogida produzieren, kann gekauft werden. Korbwaren, Tiefstickerei, Töpferwaren, Webarbeiten. Wer ein sinnvolles Mitbringsel sucht, das nicht aus Asien kommt, wie das Meiste auf den "Afrika Märkten" oder in den unzähligen Ramschläden, der könnte sich im Ecomuseo la Alcogida umsehen. Urlauber unterstützen damit direkt Menschen auf der Insel, die wenig oder gar nicht vom Tourismusboom profitieren.

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