Tetir - Casillas del Ángel – über den Pass Degollada de la Sargenta (478 m).

Charakteristik – Landschaft.

Die Wanderung vom Valle de Tetir nach Casillas del Ángel, überschreitet einen rund 6 Km langen Bergriegel, der exakt West - Ost ausgerichtet ist. Im Westen wird er vom Pico de la Fortaleza mit 601 m die höchste Erhebung dieser Formation, im Osten vom Castillejo Grande (494 m) begrenzt. Die Bergkette trennt das in sich abgeschlossene Valle de Tetir, von den weiten Ebenen um Casillas del Ángel, durch den der mächtige Barranco de Majada Larga o de Río Cabaras zur Ostküste zieht. Er diente einst der Wasserversorgung von Puerto del Rosario. Der niedrigste und einzige Übergang wird vom Pass Degollada de la Sargenta mit 478 m gebildet. Über diesen verläuft ein alter Weg, den Hirten, Bauern und Händler nutzten, denn bevor Puerto del Rosario Tetir den Rang ablief, war es der bedeutendste Handelsplatz im Norden der Insel. Daran erinnert heute nur noch der Mercado de Tetir.

Beim Blick auf die Karte, könnte die Wanderung Valle de Tetir nach Casillas del Ángel und retour, für einige nicht sehr attraktiv wirken. Doch das täuscht. Die Impressionen und die Aussichten, die auf dieser Tour gesammelt werden, beeindrucken, vor allem wenn einer oder beide empfohlene Abstecher am Pass in die Tour eingebaut werden. Die Wanderung startet am selben Ausgangspunkt der ebenso aussichtsreichen Tour hinauf zum Morro de Cagadas Blandas, am Cortijo de la Sargenta, wo auch das Auto geparkt werden kann. Der Talschluss ist einsam. Wenige verirren sich hier her ausser den Bewohnern der paar Häuser, sodass auch von Autoeinbrüchen hier noch nichts zu hören war. Ein kurzer Check an den Naturparkplätzen lässt auch immer eine gute Einschätzung der Situation zu: Liegen Glasscherben am Boden oder nicht. Leider keine schöne Entwicklung auf der Sonneninsel. Der Name des Anwesens ist noch erwähnenswert: Cortijo de la Sargenta, das Landgut der Laiensschwester vom Jakobsorden. Die "la sargenta", wer sie auch war, gab auch dem Pass seinen Namen.

Bereit zum Abmarsch, schreckt der Blick auf den massiven Bergrücken. Da soll es drüber gehen? Es wirkt, als ob Kletterpassagen zu meistern wären. Entwarnung, es wird fast ein Spaziergang zum Pass hinauf. Interessanterweise finden sich viele dieser steilen, von Lavageröll und -brocken bestimmten, steilen Bergflanken auf Fuerteventura, die unüberwindbar aussehen und dann ist doch ein ganz einfacher Weg durch sie zu finden. Bei der Wanderung zu den Fuentes de Chupadero ist das ebenso. Es geht über Piste zu einem in der Ferne auszumachenden gemauerten Unterstand durchs campo. Ist dieser erreicht, taucht die erste Markierung und ein Wegweiser auf. Wohl um möglichst viele zu motivieren, dem Wanderweg nach Casillas del Ángel zu folgen, scheute das Cabildo Insular keine Mühen und Kosten und liessen für die ersten Höhenmeter eine königlich breite Steintreppe anlegen. Ist diese gemeistert, geht es über einen hervorragend trassierten Wanderweg, nie wirklich steil und Kehren hinauf zum Pass. Diesem näher kommend, springt westlich der markante Morro de la Galera (601 m) ins Auge. Der könnte auch noch mitgenommen werden. Überraschend schnell ist dann der Pass Degollada de la Sargenta (478 m) erreicht. Das war einfach. Da sollte am Pass noch der eine oder andere Gipfel mitgenommen werden.

Östlich liegt der Morro de Atalaya mit 563 m. Ihn zu besteigen ist nicht der Rede wert, eine Pfadspur ist auszumachen. Der Name der Erhebung verspricht eine erstklassige Aussicht und das ist dann auch so: La atalaya, ein Aussichts- oder Wachturm. Wer es aber wirklich spektakulär will, der muss etwas mehr leisten und dem Höhenzug nach Westen folgen. Auch hier ist eine Pfadspur auszumachen, die sich nach und nach verliert. Als erstes wird der markante Hügel Morro de la Galera (610 m) erreicht, auf dem anscheinend Rübezahl Granitbrocken geschlichtet hat. Sie sind über und über mit Vogelkot weiss verziert. Hier sitzen gerne die Schmutzgeier und halten Ausschau, ob ihnen die Ornithologen eine tote Ziege ausgelegt haben, wie sie das gegenüber an der Flanke des Montaña de San Andrés (456 m) gerne machen. Es geht aber noch weiter, die Pfadspur verliert sich, eine scharfe Felsformation taucht auch, die Cuchillos (628 m), los cuchillos die Messer. Das eine oder andere Mal die Hände zur Hilfe nehmen und dann steht der Wanderer in schwindelerregender Höhe hoch über Casillas del Ángel. Steil fällt der Berg vor ihm ab, also nicht übermütig werden. Hier werden gelegentlich Mitarbeiter des Medio Ambiente, Ornithologen, getroffen, die den Bestand ihrer Schützlinge im Auge haben. Wer Birdwatching zu seinen Hobbies zählt, ist hier richtig. Auch wenn es noch so lockt, weiter zu den markanten Erhebungen Morro Bermejo (624 m) und dann zum imposanten Pico de la Fortaleza (601 m) zu steigen, für "normale Wanderer" ist hier definitiv Schluss. Wer nun weiter geht, sollte alpinistisch erfahren sein. Niemand sollte sich von "lediglich" 624 m täuschen lassen, denn über die steile Wand ins Tal sind es auch gut 300 Höhenmeter. In Fuerteventura geht es im Gegensatz zu den Alpen eben bei Seehöhe Null los. Das nicht im Kopf zu haben, wird Konditionsschwachen beim Pico de la Zarza (817 m) öfte zum Verhängnis. Die Aussicht von den Cuchillos geniessen und dann zurück zum Pass.

Vom Degollada de la Sargenta (478 m) geht es ähnlich angenehm hinunter nach Casillas del Ángel wie vom Valle de Tetir hinauf. Ein guter Wanderweg, schön trassiert, leitet in Kehren in die Ebenen hinunter. Recht früh wird bereits auf eine Piste gewechselt, dann ist die Queseria el Rincón de Casillas erreicht. Hier wird Ziegenkäse erzeugt, Stallungen und dem Trend folgend, werden nun auch Olivenbäume kultiviert. Zwei Mitleid erregende Kettenhunde bellen am Tor den Wanderer an. Gefährlich wirken sie nicht, der Schwanz wedelt. Sie möchten vielleicht auch einmal gestreichelt werden. Die Kette begrenzt ihren Aktionsradius bis zum offenen Tor. Nein, wer den besten Freund des Menschen so behandelt, dem sollte nichts abgekauft werden. Weiter auf der Piste, Casillas del Ángel zum Greifen nahe, die FV-20 ist erreicht. Am besten eine kleine Ehrenrunde durch den Ort drehen, recht hübsch, aber ausgestorben. Arbeit gibt es hier fast keine, die Bewohner sind in Puerto del Rosario. An heissen Tagen am schattigen Kirchplatz vor der Parroquia de Santa Ana die Beine ausstrecken und die Ruhe geniessen. Eine Bar gebe es dort auch, aber die macht erst um 17:00 Uhr auf. Falls der grosse Hunger und Durst plagt, an der FV-20 könnte eines der Restaurants geöffnet haben.

Retour ins Valle de Tetir, eine aussichtsreiche Tour ist zu Ende. Es war technisch viel einfacher als gedacht, aber konditionell Anspruchsvoller als vermutet. Das Klima, Fuerteventura ist Subtropen, das ist eine extra Belastung für den Kreislauf. Als Trailrun eignet sich die Tour auch ganz hervorragend. Der Wanderweg ist nie so steil, dass er nicht mehr gelaufen werden könnte.


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Die optimalen Tools – Wasser, Navigation, Schuhe, Rucksack, Rescue und mehr praktisches.

Tetir - Casillas del Ángel – über den Pass Degollada de la Sergenta (478 m).

Die Route.

Vom Cortijo de la Sargenta Richtung Süden einer Piste folgen, die zu einem gemauerten Unterstand führt. Dort beginnt der markierte Wanderweg nach Casillas del Ángel. Diesem unschwierig bis hinauf zum Degollada de la Sargenta folgen und hier ggf. die Option zu den Cuchillos und / oder Morro de la Atalaya auf unmarkierter Pfadspur. Vom Pass dem markierten Wanderweg nach Casillas del Ángel folgen. Oberhalb der Käserei Queseria el Rincón de Casillas auf der Piste weiter nach Casilla del Ángel.

 

Anfahrt – Infrastruktur.

Siehe Wanderung Morro de Cagadas Blandas, identer Ausganspunkt bzw. parken.

In Casillas del Ángel einwenig einfache Gastronomie mit eingeschränkten Öffnungszeiten, ein kleiner Lebensmittelladen mit Ruhezeit während der spansichen Siesta.

Tourdaten.

  • Entfernung: 12,5 / 13,1 Km mit Morro de la Atalaya Option / hin- und retour.

  • Höhenmeter:  560 / 630 Hm mit Morro de la Atalaya Option im An- + Abstieg.

  • Art: Streckenwanderung.

  • Beste Zeit: Vormittags.

  • Anforderung: Angenehme Halbtagestour.

  • Wegbeschaffenheit: Piste und gute Wanderwege.

  • Wegmarkierung: Ja.

  • Trailrun: Ja.

  • Mountainbike: Nein.

  • Telefonnetz: Ja.

  • Anfahrt mit dem Bus: Mit Einschränkung ab Tetir, siehe Morro de Cagadas Blandas. Wird die Tour von Casillas del Ángel unternommen, sehr gute Busanbindung.

  • POI:
    Parken:
    N28.51971° | W13.94623° | 318 m
    Degollada de la Sargenta:
    N28.51100° | W13.94915° | 478 m
    Morro de Atalaya:
    W13.943845° | N28.510562° | 563 m
    Morro de la Galera:
    N28.51182° | W13.95347°| 610 m
    Cuchillos:
    N28.51346° | W13.96646°| 628 m

  • Karte: Mapa Topográfico Nacional de España MTN25 1090-II + MTN25 1090-IV


Retrospektive – Montañeta de los Rinconcillos.

Mehr entdecken in der Umgebung.

Retrospektive – Montañeta de los Rinconcillos (344 m).

Der Montañeta de los Rinconcillos ist mit seinen 344 m ein "Bergchen", wie sein Name festhält. Zwischen ihm und dem Morro de la Atalaya (563 m), der östlich steil in den Himmel ragt, passiert die FV-20 einen kleinen Pass, über den es von Casillas del Ángel nach La Ampuyenta geht. Kaum jemand besteigt den Rinconcillos, obwohl es ein grandioses Aussichtsbergchen samt Gipfel Kreuz ist.

Vor dem Rinconcillos breitet sich der gesamte Höhenzug aus, der das Valle die Tetir und die Ebenen von Casillas del Ángel trennt und bei der obigen Wanderung überschritten wird. Im Westen der monumentale Pico de Fortaleza (601 m), daher auch sein Name, die Cuchillos, der Morro de la Galera, der Pass Degollada de la Sargenta, über den der Wanderweg führt und westlich von diesem der Morro de la Atalaya und als Abschluss der Castillejo Grande (494 m) .

Insider Tipp

La Ampuyenta – Ermita San Pedro de Alcántara.

Nicht weit von Casillas del Ángel entfernt, liegt der Ort La Ampuyenta. In ihm versteckt sich ein Kleinod, die Ermita San Pedro de Alcántara, die überraschende Kunstschätze bereit hält. Daher ist sie immer versperrt. Hier ist nachzulesen, wie dem Kunst- und Geschichtsinterssierten die kleine Ermita zur Besichtigung aufgesperrt wird.

Hinauf zum Degollada de la Sargenta (478 m).

Startlinie nahe dem Cortijo de la Sargenta – viel Platz zum Parken. Der Degollada de la Sargenta – lediglich eine sanfte Eintiefung im Bergrücken. Über Piste zum Degollada de la Sargenta. Valle de Tetir – Morro de la Galera – Casillas del Ángel Trail. Es wird auf den Wanderweg hinauf zum Degollada de la Sargenta gestossen. Es wird auf den Wanderweg hinauf zum Degollada de la Sargenta gestossen. Die Steigung zum Degollada de la Sargenta zieht an. Unterhalb des Degollada de la Sargenta – verblüffend flach und planiert. Blick auf den Höhenkamm Richtung Morro de la Galera. Ankunft am Degollada de la Sargenat – Blick Richtung Morro de la Galera, der hinter den Hügeln liegt.

Abstecher zum Morro de la Galera (527 m).

Blick zurück über den Trail Richtung Degollada de la Sargenta und Morro de la Antalaya. Reste eines Hirtenunterstandes am Trail, jetzt lieben ihn die Schmutzgeier der Insel. Morro de la Galera in Sicht – der Trail wird anspruchsvoll. Am Morro de Galera – phantastische Aussicht auf das Ziel Casillas del Ángel. Der Morro de Galera von Casillas del Ángel aus gesehen. Parkranger und Ornithologen beobachten am Morro de la Galera die gefährdete Schmutzgeier Population. Parkranger und Ornithologen beobachten am Morro de la Galera die gefährdete Schmutzgeier Population.

Hinunter nach Casillas del Ángel.

Trail vom Degollada de la Sargenta hinunter nach Casillas del Ángel. Der Trail nach Casillas del Ángel wird steil und geht in Serpentinen über. Nach den Serpentinen – schneller Trail durch die Bergflanke. Nach den Serpentinen – schneller Trail durch die Bergflanke. Nach den Serpentinen – schneller Trail durch die Bergflanke. Nach dem Trail gute Piste nach Casillas del Ángel.

Ehrenrunde durch Casillas del Ángel.

Casillas del Ángel – wasserreich, blumig, gepflegt aber ausgestorben. Parroquia de Santa Ana in Casillas del Ángel. Parroquia de Santa Ana in Casillas del Ángel. Fuerteventura, auch Strand der Kanaren, überall Sand, auch in den Schuhen. Zebra Look – die Sonne Fuerteventuras ist stark.

Vuelto – retour nach Tetir.

Blick über den Trail Richtung Degollada de la Sargenta und Morro de la Antalaya. Zurück am Degollada de la Sargenta. Kilometer check am Degollada de la Sargenta. Puls check am Degollada de la Sargenta – die Form passt.

Traildaten.

Trail Tetir - Casillas del Ángel über den Bergrücken um den Pico de Fortaleza (601 m). Höhenprofil Trail Tetir - Casillas del Ángel über den Bergrücken um den Pico de Fortaleza (601 m).
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