Der Gran Montaña (711 m) ist ein grandioser Aussichtsberg und das Höchste, was das basaltische Zentralmassiv zu bieten hat, wie auch der gesamte Norden. Die Wahl des Namens Gran Montaña ist also treffend. Bergwanderer die höher hinaus wollen, müssen ganz in den Süden hinunter, um den höchsten Berg der Insel, den Pico de la Zarza mit 814 m zu besteigen. Der pico ist von weiteren für Fuerteventura imposanten Bergen flankiert, dem Pico de Mocan (801 m) und dem Pico de la Palma (744 m). Das wäre es dann aber auch schon mit den bekannten Gipfeln, die eine sieben oder acht vor der Höhenangabe haben. Westlich vom Gran Montaña ragen spektakulär drei wild aussehende Gipfel in die Höhe, die aber deutlich niedriger sind: Pico Lima (629 m), Risco Blanco und Pico De La Muda (529 m). Sie bilden eine beeindruckende Felswand über Vega de Río Palmas.
Obwohl der Gran Montaña (711 m) kinderleicht zu besteigen und ein phantastischer Aussichtsberg ist, herrscht wunderbare Einsamkeit auf dem Gipfel. Die einzigen Begegnungen die Sunnyfuerte in vielen Jahren hatte waren Einheimische der Gegend, die sich abends nach der Arbeit noch einwenig sportlich betätigen wollten. Windig bis sehr stürmisch ist es oben, aber das haben die höchsten Erhebungen in den Bergen so an sich. Das Gute, der Nordost Passat wird fast nie schneidend kalt. Eine Windjacke reicht in der Regel auch zu späterer Stunde. Und zu diesen Zeiten, wenn die Sonne am Abend beginnt die Insel in ein warmes Licht zu tauchen, wird es ganz wunderbar dort oben am Gran Montaña. Jeder Sonnenuntergang ist anders. Mal glüht der Himmel in Orangetönen, liegt Calima Staub in der Luft, präsentiert sich der Himmel auch in den unglaublichsten Farben wie Rosa, Violett und anderen Tönen, die selten zu sehen sind. Da der Gran Montaña so leicht bestiegen werden kann, ist nach dem Sonnenuntergang auch keine Eile angesagt, wieder ins Tal zu kommen. Weiter unten werden für den Abstieg auch Alternativrouten empfohlen. Am besten auch noch die blaue Stunde am Gipfel geniessen. Der Wanderer sollte es sich mit einem ultralight Sitzkissen, oder noch stilvoller in einem ultralight Faltsessel, am "Gipfelkreuz", einem Vértice Geodésico des Instituto Geográfico de España, gemütlich machen und das Spektakel auf sich wirken lassen. Das ist meist besser als jeder Kinofilm.
Quälen, plagen und schleppen sich Urlauber teils über Stunden in Horden auf den Pico de la Zarza (814 m), ein endloser "Hatscher" auf breiter Piste, die bis auf die letzten 200 Höhenmeter mietwagentauglich wäre und daher in jeder Hinsicht uninteressant und langweilig ist, wird der Anstieg zum Gran Montaña einsam und landschaftlich äusserst schön werden. Zugegeben, den höchsten Berg Spaniens, den Pico del Teide (3.715 m), wird der Wanderer vom Gran Montaña nie zu sehen bekommen, aber vom Pico de la Zarza ist das auch ein äusserst seltenes Erlebnis. Nur an sehr frühen, kalten Winter Morgen, wenn die Luft trocken und die Sonne noch kraftlos ist, ragt der Teide aus dem Atlantik. Dann aber wunderschön weiss angezuckert. Touristen, die das einmal erleben, können an einer Hand abgezählt werden. Wer den Teide sehen will, muss das gut planen und einige Versuche starten.
Der Aufstieg zum Gran Montaña folgt bis zum Morro Jorjado (680 m) der Route Vega de Río Palmas - Tiscamanita und ist dort im Detail beschrieben. Es ging schneller, unten als Abstiegsvarianten empfohlen, aber die Blicke wären nicht annähernd so schön wie bei dieser gewählten Variante. Beim Aufstieg zum Morro Rincón del Atajo (569 m), liegen die nördlichen Bergkämme des Zentralmassivs in wunderbarem Licht. Zum Greifen nahe baut sich der Morro Janana o Janichón (672 m) in schönem Abendlicht auf, ganz weit im Norden ist der Morro de Veloso o del Convento (677 m) über Betancuria auszumachen. Den Blick nach Süden gerichtet, erhebt sich ein imposanter felsiger Gebirgszug mit den Gipfeln Pico Lima (629 m), Risco Blanco (618 m) und Pico de La Muda (529 m). Unter diesen verläuft eine Abstiegsvariante.
Am kleinen Pass Morro Rincón del Atajo (569 m), wird eine Kreuzung aus unzähligen Sunnyfuerte Touren erreicht, die sich zu einer erlebnisreichen und besonders schönen Mehrtages-Trekking-Tour kombinieren lassen (s.u.). Zum Gran Montaña aber weiter über den aussichtsreichen Höhenzug Cuchillo de la Erita. Ein el cuchillo ist ein Messer. So werden im Spanischen schmale Bergzüge benannt. Die Blicke auf Vega de Río Palmas werden immer schöner. In den Sommermonaten beleuchtet das Abendlicht von Ajuy durch den Barranco de las Peñitas den Ort Vega de Río Palmas. Wanderer, welche die Tour öfter gehen werden feststellen, sie präsentiert sich in einer immer anderen Stimmung. Und daher lohnt es auch sie öfter zu gehen. Es wird der Morro Malvasío passiert. Der Name weisst auf den historischen Weinanbau im sehr fruchtbaren Vega de Río Palmas hin. Bald ist der Morro Jorjado (680 m) erreicht. Bis dorthin ist der Weg markiert und so angelegt, bis auf den letzten Anstieg zum Morro Jorjado, dass er auch für einen städtischen Park taugen würde. Der morro ist mit seinen 680 m schon ein äusserst schöner Aussichtsberg. Er überblickt das gesamte Tal von Vega de Río Palmas bis hinauf nach Betancuria und den Abschluss dieses durch den Morro Veloso o del Convento. Aber da geht noch mehr. Auf Pfadspur zum im Süden lockenden Gran Montaña und an seiner Flanke am besten weglos die Direttissima hinauf, um die paar Höhenmeter zu erledigen.
Am Gipfel erwartet den Wanderer ein breites Plateau, das Ausgangspunkt unzähliger weiterer Wanderungen sein könnte. Das Zentralmassiv ist ein Paradies für Wanderer und Trailrunner aber jetzt nun, wenn die Sonne tief steht, soll der Gran Montaña das finale Ziel sein. Nun heisst es sich gemütlich machen und geniessen. Hiker, die diesem Tourenvorschlag folgen, werden garantiert nicht enttäuscht werden. Schön wäre, wenn sich nur echte Natur- und Bergbegeisterte auf den Weg hinauf machen, denn es soll ein schöner, einmaliger Ort bleiben besucht von Menschen, die sich wissen in Natur und Bergen zu benehmen und deren Schönheit bewundern und schützen.
► Vega de Río Palmas - Tiscmanaita und retour – Streckenwanderung.
► Agua de Bueyes - Tiscamanita und retour – Rundwanderung.
► Sunset am Morro de los Olivos (680 m) + Filo de Fénduca (711 m).
Via Cuchillo de Ezquen - Pico Lima (629 m) - Degollada los Granadillos (483 m) – Details zur Route siehe unten "Mehr entdecken in der Umgebung.".
► Panorama Rundtour – Parra Medina - Morro Janana o Janichón (672 m) – Vega de Río Palmas + retour.
An Panorama Rundtour – Parra Medina - Morro Janana o Janichón (672 m) – Vega de Río Palmas + retour. anschliessend:
► El Pinar Trail - Parra Medina nach Betancuria und retour – Rundwanderung.
► Die optimalen Tools – Wasser, Navigation, Schuhe, Rucksack, Rescue und mehr praktisches.
Aufstieg siehe Tour von Vega de Río Palmas nach Tiscamanita. Alternative kürzere unmarkierte aber leichte Abstiege siehe unten detailliert.
Siehe Tour von Vega de Río Palmas nach Tiscamanita.
Entfernung: 9,2 Km ida y vuelta.
Höhenmeter: 460 m im An- + Abstieg.
Art: Streckenwanderung.
Beste Zeit: Je nach Jahreszeit Start Vega de Río Palmas 1,5 h vor Sonnenuntergang.
Anforderung: Leicht.
Wegbeschaffenheit: Guter Bergpfad, der bis zum Morro Jorjado 680 m wie ein Spazierweg in einem Park angelegt ist. Dann gut sichtbare und leichte, dann aber steile Pfadspur auf breitem unschwierigen Bergrücken (s.u. Bilder).
Wegmarkierung: Bis zum Morro Jorjado (680 m), dann Pfadspur.
Trailrun: Ja.
Mountainbike: Nein, Naturschutzgebiet daher verboten.
Telefonnetz: Ja.
Anfahrt mit dem Bus: Ja nach Vega de Río Palmas, geringe Frequenz.
POIs:
Abzweig Camino natural FV-30
N 28.39578° | W 14.06727° | 322 m
Morro Rincón del Atajo
N 28.39264° | W 14.05497° | 569 m
Morro Malvasío
N 28.38871° | W 14.05802°
Degollada Pechillera
N 28.38567° | W 14.05866° | 552 m
Cuchillo de la Erita
Hinweis: An dieser Position Abstiegsvariante 2 über Lomo del Gordo.
N 28.38285° | W 14.05983° | 601 m
Morro Jorjado
N 28.37754° | W 14.05967° | 680 m
Gran Montaña
N 28.37556° | W 14.06270° | 711 m
Cuchillo de Ezquen
Hinweis: An dieser Position Abstiegsvariante 1
N 28.37823° | W 14.06807° | 572 m
Karte: Mapa Topográfico Nacional de España MTN25 1093-II
Sunset am Morro de los Olivos (680 m) + Filo de Fénduca (711 m).
Vom kleinen Ort Toto führt ein wunderschöner und idyllischer Wanderweg hinauf zum Pass Degollada los Granadillos (483 m), von dem aus Vega de Río Palmas erreicht wird. Am Pass weglos nach Westen den Wanderweg verlassen und einfach hinauf zum Filo de Fénduca (711 m). Erreicht wird ein immer einsamer und traumhafter Aussichtsberg mit Blick über die Westküste und epischen Sonnenuntergängen.
Bergerfahrene erreichen den Filo de Fénduca auch vom Gran Montaña aus. Auf unmarkierter aber guter Pfadspur (T1) geht es über den Höhenkamm Cuchillo de Ezquen zum Pico Lima (629 m). Nun den schmalen Höhenzug weiter Richtung Risco Blanco (618 m) und dann vor dem Gipfel unschwierig durch dessen Flanke zum Degollada los Granadillos (483 m) hinunter und weiter wie oben. Wunderbare Tour: Ab Pico de la Lima T2+, Pfadspur teils schwer auszumachen aber auch nicht notwendig.
Die Route von Vega de Río Palmas hoch auf den Gran Montaña (711 m) wurde bewusst so gewählt, dass schöne Blicke im letzten Licht auf das Zentralmassiv möglich sind. Zudem ist die Route auch bis zum Morro Jorjado (680 m) markiert und im Gesamten die leichteste, um auf den wunderbaren Aussichtsberg zu gelangen. Nachdem der Sonnenuntergang am Gran Montaña genossen wurde, könnte durch den dort oben meist herrschenden stürmischen Wind die Kälte in die Knochen gekrochen sein und der Wanderer wird es dann eilig haben, wieder nach Vega de Río Palmas abzusteigen. In dem Fall bieten sich zwei Abkürzungen an, die jedoch beide eine Stirnlampe erfordern und auf unmarkierten Pfaden verlaufen. Beide führen in das Valle del Corral (Tal des Tierpferchs) hinunter und erreichen final die Calle Pedro Peña, welche direkt zur Iglesia de Nuestra Señora de la Peña führt.
Die schnellste Variante vom Gran Montaña nach Vega de Río Palmas abzusteigen, verläuft über den Bergkamm Cuchillo de Ezquen (s.u. Karte), der zu den markanten und felsigen Gipfeln Pico Lima (629 m), Risco Blanco (618 m) und Pico de la Muda (529 m) hinüber führt. Wanderer, welche diese nicht sehr hohen aber besonders imposanten Gipfel von ihrer Schokoladenseite sehr nahe erleben wollen, vermerken sich die Wanderung hinauf auf den Morro de los Olivos (680 m) und Filo de Fénduca (711 m) in ihrem Tourenbuch. Bevor es aber am Bergkamm Cuchillo de Ezquen etwas ausgesetzt wird, zweigt ein gut sichtbarer und ausgetretener nicht markierter Pfad in der Direttissima hinunter ins Valle del Corral (s.u. Karte bzw. auch metergenaue GPS Position), mündet in eine Piste, die bald in die asphaltierte Calle Pedro Peña übergeht. Da es direkt nach unten geht, ist der Pfad steil und verläuft öfter zum besseren Abbau der Höhe zickzack. Für Bergfexe stellt sich der Abstieg sehr einfach dar. Die schnellste Variante, um vom Gran Montaña wieder in Vega de Río Palmas zu sein.
Wem das doch zu steil ist, der kann eine noch deutlich leichtere Variante wählen, wobei sich hier die Pfadspur immer mal wieder verliert. Das ist aber kein Problem. Vom Gran Montaña wird wie gekommen abgestiegen und dann in der Mitte an dem Punkt, wo der Höhenrücken Cuchillo de la Erita (601 m) besonders aussichtsreich auf Vega de Río Palmas ist, abgestiegen. Der Pfad lässt sich nicht einfach ausmachen, aber wenn darauf geachtet wird, wo am markierten Pfad die Wegbegrenzung entfernt wurde, ist der Einstiegspunkt gefunden (s.u. Karte bzw. auch metergenaue GPS Position). Dann geht es sehr einfach durch aufgelassene gavias, immer auf das Tal Valle del Corral zuhaltend. Es wird über den Lomo del Gordo, den fetten Rücken, wenig steil abgestiegen. Prinzipiell kann einfach querfeldein gegangen werden, so einfach ist es. Final mündet der Pfad in die erste beschrieben alternative Abstiegsvariante und weiter in die Calle Pedro Peña. Abgesehen davon, dass der Abstieg derart deutlich kürzer und schneller als der Aufstieg ist, gibt man so der Tour noch einen besonderen abenteuerlichen Reiz ohne alpinistische Gefahren einzugehen.