Die Majorero Siedlung Los Toneles im Valle de la Cueva auf Fuerteventura.

Was gibt es zu sehen und entdecken?

Wenn Touristen eine historische Majorero Siedlung besuchen, dann ist es meist die Poblado de la Atalayita, die in allen Reiseführern beworben wird und auch ein kleines, recht aussageloses Museum betreibt. Die Poblado de la Atalayita liegt im Tal Barranco de Abajo, im Nachbartal dem Valle de la Cueva, die Siedlung Los Toneles. Auch direkt um die Ecke ist in der Caldera de Gairía ebenso eine Majorero Siedlung zu finden, die gerne erwandert wird bzw. von Birdwatchern mitgenommen wird, weil der mächtige Vulkankessel ein interessantes Revier für sie ist. Weniger und sehr selten erwandert wird im Süden die Majorero Siedlung, die an einem Pass zu finden ist, der zwischen Costa Calma und den Stränden von Cofete liegt, dem Degollade de Pecenescal (249 m). Einerseits ist die Siedlung kaum bekannt wenn auch gut erhalten, andererseits ist der Aufstieg recht langwierig. Weiter Wohnstätten und Siedlungsreste der Ureinwohner sind dann nur noch Forschern oder Fuerteventura Freaks bekannt wie jene am Montaña de la Muda (691 m), die Höhlenwohnungen Las cuevas de Goroy, die kleinen Wohnhöhlen im Barranco de la Herradura etc.

Die Majorero Siedlung Los Toneles, fällt den meisten Touristen mehr zufällig auf, wenn sie mit dem Auto durch das Valle de la Cueva unterwegs zum Ensenada de Toneles sind, um von dort die schöne Küstenwanderung zu den Casas de Jacomar zu unternehmen. Direkt neben der dort bereits sehr ruppigen Piste, die zum sehr langsam Fahren zwingt, sticht eine grosse Lavablase ins Auge, mit grosser Höhle samt Seitenarmen. In diesen siedelten Majoreros. Rund herum wurden die typischen Erdhäuser gebaut. Viele Siedlungsreste sind nur noch in den Grundzügen erhalten, doch wer sich Skizzen der Bauten ansieht, wie sie angelegt wurden, halb in der Erde halb über ihr, kann sich das gut vorstellen, wie es dort einmal aussah. Die Ureinwohner der Insel, nordafrikanische Berber, brachten die Bauweise aus ihrer Heimat mit, wie auch die Milchwirtschaft mit Ziegen und die Technik des Trockenfeldbaues. Die kleinen Steinmauern und anderes gut Erhaltenes in der Lava Blase, stammen nicht mehr von den Ureinwohner. Nachdem die Eroberer Fuerteventura in Besitz genommen hatten, stellten sie enttäuscht fest, dass die Insel kaum etwas zu bieten hatte ausser Kargheit und ein hartes Leben. Um die Eigentumsrechte für die kastillische Krone zu sichern, wurden mehr unter Zwang als freiwillig eine Besiedelung der Insel von der iberischen Halbinsel aus durchgeführt. Den Neuankömmlingen blieb nichts anderes übrig, als den traditionellen Trockenfeldbau und die Ziegenwirtschaft fortzusetzen. Die Wohnhöhlen nutzen meist die neuen Ziegenhirten, die los pastores, als temporäre Unterkünfte weiter.

Besucher dieser Siedlungen sind meist verwundert, warum in solch einem unwirtlichen Umfeld gesiedelt wurde, gerne im malpaís. Der Begriff el malpaís bedeutet im spanischen Lavafeld. Ursprünglich bezeichnete er aber, wie leicht zu erkennen ist – mal + país – schlechtes Land. Für die Ureinwohner war es aber ideal. Die rund 1.700 Majoreros, welche die Insel bewohnten, lebten keineswegs friedlich zusammen. Der sozialen Strukturen waren von grösseren und kleineren Stämmen geprägt, die sich auch lose zusammen schliessen konnten. Wenn Nahrung und Wasser knappt wurden, begann der übliche Verdrängungskampf, wie Funde beweisen. Eingeschlagene Köpfe, gebrochene Gliedmassen sind keine Seltenheit bei den Skeletten. Das malpaís bot guten Schutz. Wer in Los Toneles etwas herumsteigt wird feststellen, sobald kein Pfad frei geräumt ist, wird das Vorwärtskommen mühsam, langsam und blutig. Ein falscher Schritt und die scharfen Lavablöcke reissen Wunden in Füsse oder Waden. Ein Überraschungsangriff durch andere Stämme war daher kaum möglich. Kleinere Lavabrocken wurden als Wurfsteine, die einzige Fernwaffe der Ureinwohner, als effektive Waffe neben ihrem Hirtenstock genutzt. Mit diesen primitiven aber sehr wirkungsvollen Waffen wurde ein ganzes modern ausgerüstetes spanisches Heer im Gemetzel von Acentejo, La Matanza de Acentejo, auf Teneriffa von den Ureinwohner fast gänzlich aufgerieben. Ein weitere Vorteil des malpaís ist die Verfügbarkeit von Wasser. Die poröse Blocklava saugt wie ein Schwamm die Nachtfeuchte aus der Luft. Unter den Lavafeldern bilden sich Bäche, die an Quellen austreten. Und da ein malpaís mit Lavasteinen übersät ist, musste auch nichts herangetragen werden, um die Erdhäuser zu bauen. Für einfache Kulturen ist es deutlich interessanter in einem malpaís zu siedeln, auf einer Insel wie Fuerteventura, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.

Die Siedlung im Caldera de Gairía liegt im Malpaís Chico, die Poblada de la Atalayita im Malpaís Grande und Los Toneles im Malpaís de Jacomar. Die Blocklava von Los Toneles floss vorwiegend aus der Caldera de Jacomar (437 m) und dem Vulcan de Toneles (212 m) südlich gelegen. Wird von Los Toneles direkt nach Süden geblickt, erhebt sich eine steile Lavawand, die Frontón de la Cueva, die Wand der Höhle. Dort findet sich der Eingang zu einer mächtigen Lavahöhle, die dem Tal, Valle de la Cueva, ihren Namen gab. Da hinauf und hinein zu klettern ist ein riskantes Unterfangen, denn alles ist brüchig und in Bewegung. Ein Stück die Piste von der Siedlung Richtung Ensenada de Toneles hinunter, wird auf einen typischen Betrieb eines ganadero von Fuerteventura gestossen. Seine Ziegen leben dort im Valle de la Cueva halbwild, ohne Stallungen, lediglich Tränken sind installiert. Jeden Vormittag kommt ein pastor oder der ganadero persönlich vorbei, um Kraftfutter an die Ziegen zu verteilen. Zu dieser Uhrzeit strömen alle cabras zu dem Gelände, die bis hinunter zu den Casas de Jacomar herumstreunen. Wer das erleben will, sollte gegen zehn Uhr vormittags vor Ort sein.

Los Toneles steht übrigens für Fässer, die Ensenada de Toneles ist die Bucht der Fässer. In der Regel beschreiben diese Namen, was dort angelandet wurde. Auch auf Fuerteventura zu finden beispielsweise Caleta de la Madera, Caleta del Vino etc.

Die Majorero Siedlung Los Toneles im Valle de la Cueva auf Fuerteventura.

Für wen lohnt der Besuch?

Für alle, die an der Geschichte Fuerteventuras interessiert sind und jene, die zu den Casas de Jacomar wandern und die Sehenswürdigkeit mitnehmen wollen.

Infrastruktur.

Keine weit und breit.

Schnell gefunden.

Der Beschreibung zur Ensenada de Toneles folgen. Ca. 2,5 Km bevor Bucht und Strand erreicht wird, liegen links der Piste, nördlich, die Reste der Majorero Siedlung Los Toneles. Die Koordinatem wie folgt:

Los Toeneles im Valle de la Cueva
N 28.29777° | W 13.92774°


Öffnungszeiten:

  • Immer geöffnet

  • Freigelände immer zu besichtigen

Eintritt:

  • Gratis


Die Majorero Siedlung Poblado de la Atalayita nahe Pozo Negro.

Mehr entdecken in der Umgebung.

Poblado de la Atalayita – Majorero Siedlung im Nachbartal.

Die Ureinwohner Fuerteventuras siedelten gerne im malpaís oder einer caldera. Das hatte viele Vorzüge wie Mikroklima oder die Verfügbarkeit von Wasser. Im Nachbartal des Valle de la Cueva dem Barranco de Abajo nahe Pozo Negro, liegt eine weitere Majorero Siedlung, die Poblado de la Atalayita, die auch ein kleines Museum anbietet.

Wer lieber eine historische Majorero Siedlung besuchen will, die erwandert werden muss, dem bietet sich ebenso unweit Los Toneles die Caldera de Gairía an. Hiker, die es ganz einsam suchen, fahren in den Süden der Insel und wandert von Costa Calma hinauf zur Majorero Siedlung am Degollade de Pecenescal (249 m). Neben der noch sehr unberührten Siedlung, wartet auch ein spektakulärer Ausblick auf die Strände von Cofete

Insider Tipp

Weltbester Ziegenkäse – Grupo Ganaderos de Fuerteventura.

Schon die Majoreros, die Ureinwohner Fuerteventuras, züchteten die schwarzweiss gescheckte Ziege und die heutigen, genetisch nachgewiesen, stammen immer noch von dieser besonderen Rasse ab. Die Majoreros brachten ihre Milch und Käse Kultur aus Nordafrika mit, betrieben sie auf Fuerteventura weiter, nur so überlebten sie auf der kargen Insel. Und jene, welche die Insel eroberten führten diese Traditionen auf Basis dieses Wissens weiter. Und so ist es nicht verwunderlich, das jährlich ausgewählte und besonders gereifte Ziegenkäse Produkte aus Fuerteventura, zu den weltbesten prämiert werden. Das kann man auf Fuertevtura. Wer diese prämierten Käse direkt kaufen möchte, der fährt zu der Grupo Ganaderos de Fuerteventura, die zwischen Tuineje und Gran Tarajal ihre Produktionsstätte betreibt. Dort gibt es diese prämierten Käse direkt vom Hersteller.

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