Fuerteventura wartet aktuell mit 18 öffentlichen Museen auf. Werden die restaurierten historischen Kalköfen und der Skulpturenpark Parque de Esculturas in Puerto del Rosario, welche die Hauptstadt als Museen zählt, dazu gerechnet, sind es 20. Fünf der Museen sind leider seit Jahren geschlossen. Eines davon wird wohl kaum je wieder öffnen werden. Ein Schicksal, das auch andere Museen wie in La Ampuyenta oder Casillas de Ángel traf, die aufgegeben wurden. In den Boomjahren vor der Wirtschaftskrise war die Inselverwaltung gar zu euphorisch und vergass, dass der Grossteil der Touristen zum Sonnen und Baden oder zum Surfen auf die Insel kommt. Da muss ein Museum schon besonderes bieten, um Magnet zu sein.
Unglücklich, dass die Museumsbediensteten Beamte sind. Das führt zu katastrophalen Öffnungszeiten. Sonntag und Montag sowie an Feiertagen ist generell geschlossen. Auch die Öffnungszeiten unter der Woche erinnern mehr an Amtsstunden. Das Museum am Faro de Tostón bei El Cotillo legt sogar eine Siesta ein. Um diesem Missstand Herr zu werden, unternahm der bis 2019 amtierende Cabildo Chef Marcial Morales eine Privatisierungs-Offensive. Leicht ist es nicht private Betreiber zu finden. Bei 4 gelang es bisher. Sofort hielten die Museen 7 Tage die Woche geöffnet, auch an Feiertagen, die Öffnungszeiten sind touristengerecht und endlich werden Cafeterias angeboten, in denen nach dem Besuch ein Café und Imbiss zu haben ist. Auch in die Präsentation wurde investiert und endlich auf Mehrsprachigkeit gesetzt. Diese Verbesserungen lassen sich z.B. im überaus Sehenswerten Museo del Queso Majorero in Antigua oder der Schausaline in Salinas del Carmen erleben.
Das Angebot der Museen darf nicht mit jenen in Gran Canaria verglichen werden. Es sollte im Hinterkopf behalten werden, dass noch in den 1970iger Fuerteventura nur ca. 7 tsd. Einwohner zählte. Der kultur-, geschichts- und naturinteressierte Besucher sollte aber einen guten Teil der Museen nicht verpassen. Interessantes kann über die Endemiten des kanarischen Archipels gelernt werden, die Zugvögel und Meeresbewohner die mit dem Kanarenstrom ziehen, den Aufbau und die Entstehung des kanarischen Archipels oder die bescheidene Lebensweise vergangener Zeiten und die harte Arbeit in der Landwirtschaft.
Anmerkung: Alle Angaben Stand 11/2024