Wohnen auf Fuerteventura – 4 Tipps fern des Katalog Programms.

► Kanarische Landhäuser, Appartements im Hafen, ein Boutique Hotel und andere Schmuckstücke lassen sich auf der Sonneninsel finden. ►►

Mal anders – raus aus dem Hamsterrad.

► Das Leben ist zu kurz, um immer dasgleiche zu machen. Die meisten Menschen leben nach „Stundenplan“, ein ewiges Hamsterrad. Teils selber schuld, teils auch durch das Arbeitsleben und Familie bedingt nicht anders möglich. Aber im Urlaub, da kann doch jeder ausbrechen, aus seiner Routine, auch wenn er zu Hause bleibt. Nur wenige tun das, denn es ist aufwändig auszubrechen. Leichter und risikoloser immer dasgleiche zu machen, im Urlaub immer das gleiche Hotel zu buchen. Wer so lebt, für den geht mehr oder weniger alles recht glatt im Leben. Langweilig ist das aber auch. Nur wer Neues probiert, der kann auch was erleben. Auf Fuerteventura zum Beispiel das erste Mal im Leben surfen gehen oder Yoga ausprobieren, oder anderes „irres Zeug“ machen. Warum nicht einen anderen Blick auf Quartiere werfen, die nicht der TUI Website entspringen. Vier Tipps von Sunnyfuerte gesehen aus einer anderen Perspektive.


Casa Isaítas Pájara – lauschig und klein.

► Die Casa Isaítas Pájara ist ein typisches altes kanarisches Herrenhaus, das aus mehreren Gebäuden besteht und den obligatorischen Patio besitzt, in dem sich herrlich und lauschig sitzen lässt. Dort wird auch gegessen und gefrühstückt. Einige dieser Häuser gibt es im Ort Pájara, denn es war und ist ein wohlhabender Ort. Einst blühte dort Handwerk und Landwirtschaft, der Ort ist überraschend wasserreich, heute lebt Pájara vom Tourismus, obwohl kaum Touristen im Ort wohnen. Pájara ist die grösste Gemeinde von Fuerteventura, die wichtigsten Touristenspots wie Costa Calma und Morro Jable liegen in ihr und da sprudeln die Steuereinnahmen, gerade die letzten Jahre.


Sich in Pájara nach einem Zimmer umzusehen, auf die Idee kommen wenige bis fast niemand. Vielleicht sollte der Urlauber genau deshalb einen Blick auf die Casa Isaítas werfen, ein Schmuckstück für Ruhesuchende. Gewohnt wird in einfachen aber sehr ordentlichen Zimmern, gelebt im Patio und langweilig wird es auch nicht. Jene, die auf Fuerteventura den Reiz entdecken wollen, diese so einzigartige Landschaft zu erwandern, finden mit Pájara ein optimales Basislager, um zu Touren in das Zentralmassiv aufzubrechen. Aber auch auf Strand muss nicht verzichtet werden. Traumhafte einsame Naturstrände wie der Playa de la Solapa liegen in unmittelbarer Nähe. Auch die Museen der Insel sind nicht weit.


Trubel wird den Gast beim Frühstück in der Casa Isaítas nicht erwarten, denn das Haus hat nur vier Zimmer. Lizenziert ist es als „Casa Rural“, also Landhaus und da es besondere Qualitätskriterien erfüllt, darf es sich mit dem Titel „Toprural“ schmücken. Die Preise der Casa Isaítas in Pájara sind erstklassig. Schon ab 42,- Euro pro Person und Nacht darf eingecheckt werden.


Casa Marinera El Cotillo – mit Meeresrauschen einschlafen.

► Der Familienbetrieb „Aurora Verde“ nahe Pozo Negro ist als erfolgreicher Produzent preisgekrönten Olivenöls bekannt. Olivenöl ein neuer Trend in der Landwirtschaft von Fuerteventura, denn Olivenbäume wachsen blendend in Fuerteventuras Klima. Einziger Haken: Der Olivenanbau treibt die Meerwasser Entsalzungsanlagen der Insel an ihre Grenzen. Ursprüngliche dürfte der Olivenbaum stark auf Fuerteventura vertreten gewesen sein. Die Ebene um La Oliva war wohl gänzlich durch ihn bewachsen. Heute finden sich wilde Olivenbäume nur noch im Zentralmassiv. Wanderer, die aufmerksam die Landschaft geniessen, können Jahrhunderte alte Exemplare entdecken.


„Aurora Verde“ ist umtriebig und betreibt auch einige „Casas Rurales“, beispielsweise auch neben seinem Olivenhain. In El Cotillo bietet das Unternehmen dem Reisenden zwei Appartements, „Viviendas Vacacionales“, an: Die „Casa Marinera 1“ und „Casa Marinera 2“, die unmittelbar nebeneinander angesiedelt sind. Sie liegen direkt an der Fischermole „Muellito de los Pescadores“, die Ecke von El Cotillo, die Touristen fälschlich als „alten Hafen“ bezeichnen. Der alte Hafen ist jener, der heute als „neuer Hafen“ bezeichnet wird. Er war einst der Hafen des Ortes El Roque. In ihm ging schon Jean de Béthencourt an Land, um in El Roque ein Fort zu errichten. An der „Kleinen Mole der Fischer“, „Muellito de los Pescadores“, siedelten sich erst später Fischer an, weil dort die Boote leicht aus dem Wasser gezogen werden können.


Mitten in diesem Ambiente, mitten im Leben, liegen die beiden netten Appartements „Casa Marinera 1“ und „Casa Marinera 2“. Im August herrscht dort Trubel, im Herbst oder Frühling ist es aber ganz herrlich dort. Der Sonnenuntergang vor der Türe, noch schnell ein Bad im „alten Hafen“, Restaurants direkt vor dem Haus. Das hat was. Abends wird es in El Cotillo ganz ruhig. Um 22 Uhr werden im Ort die Gehsteige hoch geklappt. Dann wird es still. Fenster auf und bei Meeresrauschen einschlafen. Gib es eine bessere Art, um in schöne Träume zu entgleiten? Auch finanzielle Alpträume werden die Nacht nicht stören, denn in der „Casa Marinera 1“ oder „Casa Marinera 2“ bettet man sich schon ab 15,- Euro pro Nacht und Person zur Ruhe.


Agro Hotel Rugama – alles Bio im alten Herrenhaus.

► Das herrliche Landhaus „Casa Rugama“ hat eine interessante Geschichte. Es wurde im 18. Jhd, einer Blühtezeit der Insel, vom erfolgreichen Landwirt Francisco Rugama errichtet. Francisco war ein sehr gläubiger Mensch. Er stiftete die Dorf Kapelle am Friedhof von Casillas del Ángel, jener Friedhof, der hoch über dem Ort liegt. Dort hinauf ging Francisco zur wöchentlichen Messe. Im Alter liessen die Kräfte nach, hinauf ging es nicht mehr, aber der Glaube dürfte so stark gewesen sein, dass er die Gemeindekirche Parroquia de Santa Ana stiftete und erbauen liess. Daher liegt sie auch direkt gegenüber der Casa Rugama, denn er besuchte sie bis er, falls sich dies tatsächlich so zuträgt, vor seinen Schöpfer treten durfte, um Rechenschaft abzulegen. Sakral bautechnisch hatte er jedenfalls einiges im Haben zu verbuchen.


Die Casa Rugama wechselte nach dem Tod des Francisco Rugama mehrmals den Besitzer und landete final beim Cabildo de Fuerteventura. Dem schwebte wie so oft ganz Grosses vor. Ein Biosphären Museum samt Klimaforschung und Datenbank unbestimmten Inhaltes und Ausmasses sollte entstehen. Das alles sollte jedenfalls grossartig werden und nebenbei eignete es sich erstklassig für Fototermine mit der schreibenden Zunft. Wie so oft auf Fuerteventura folgte der initialen Euphorie und den überdimensionalen Plänen, ein abruptes Aus, als es an die Arbeit und Umsetzung hätte gehen müssen. So gammelte dieses herrliche Herrenhaus vor sich hin. Der idyllische Garten ein verwunschener einsamer Ort, der seinen besonderen Reiz hatte. Wer verbotener Weise über die Mauer stieg, konnte in ihm träumen.


2017 entdeckte ein Gastronom das schöne Landhaus und gestaltete es zum Agro Hotel Rugama um. Im Agro Hotel Rugama wird in individuell und liebevoll gestalteten Zimmern gewohnt, in ebensolchem Ambiente gespeist. Einwenig kommt das Gefühl auf, man wäre einer der „Señores“ der damaligen Zeit. Die schienen auch schon gut gelebt zu haben. Im Restaurant findet sich einiges am Teller, das der Gastronom in den gepflegten umliegenden Feldern angebaut hat. Das schmeckt man und es entspricht dem Zeitgeist. Die Landschaft um Casillas del Ángel ist reizvoll, das Haus liegt ruhig aber nicht abseits des Schuss. Über die neue Bundesstrasse ist es vom Airport problemlos in 20 Minuten zu erreichen, in Puerto del Rosario ist der Gast in 10 Minuten. Dort kann er den schönen Stadtstrand Playa de los Pozos besuchen. Aber auch ganz ohne Auto geht es. Nahe des Hotels eine Bushaltestelle, die den zentralen Bushub in der Hauptstadt in guter Frequenz bedient. Im Hub lässt sich auch in Richtung Airport umsteigen. Wer Erholung und Ruhe sucht, für den ist das Agro Hotel Rugama eine gute Idee. Besonders auch, wenn die Geldtasche nich allzu dick ist. In der Nebensaison ist eine Woche, 7 Nächte, für zwei Personen im Doppelzimmer inkl. Frühstück für rund 270,- Euro zu haben. Das sind unglaublich knappe 40,- Euro pro Nacht, wohlgemerkt für zwei Personen samt Frühstück! Oft ist es besser, seinen Urlaub ganz individuell selber zu buchen und nicht auf die grossen Konzerne zu hoffen.


AVANTI Lifestyle Hotel Corralejo – richtig schick am Strand.

► Das Avanti Lifestyle Hotel war das erste Hotel von Corralejo, entstand als der Ort aus einer Handvoll Häuser bestand, keine einzige Strasse asphaltiert war. Es liegt dort, wo Corralejo einst endete. Daher endet dort auch abrupt die heutige Einkaufsmeile Nuestra Señora del Carmen. Gegenüber liegt die alte Mole, an denen die Handelsschiffe anlegten und Fischer, in den frühen 70igern bereits die ersten Touristen, zur Isla de Lobos übersetzten.


Irgendwann wurde das Haus, das ursprünglich einfach „Hotel Corralejo“ hiess, aufgegeben und Stand als Ruine hässlich im Ort herum. Bis 2012 war das so, bis ein deutsches Paar das Haus zu einem Schmuckstück umgestaltete. Das Avanti ist das einzige Boutique Hotel von Fuerteventura und einige meinen es wäre das schönste und charmanteste Hotel der Insel überhaupt. Obwohl es so zentral liegt, ist es verblüffend ruhig. Das Leben rund um das Hotel schläft am Abend ein. Die Lage ist sensationell direkt am kleinen Strand Playa de la Clavellina, gefrühstückt werden kann direkt vor dem Playa auf der Terrasse, samt Blick auf die Isla de Lobos. Auch das Restaurant ist empfehlenswert. Die Zimmer sind individuell und geschmackvoll schick gestaltet und oben drauf gibt es die Dachterrasse, die einen sensationellen Blick über Corralejo, hinüber nach Lanzarote und die Isla de Lobos bietet.


Das Avanti Lifestyle Hotel – Only Adults ist ein tolles Haus und jeden Euro wert. In der Hauptsaison gehen die Preise ordentlich nach oben, aber am schönsten ist es auf Fuerteventura, kommt man nicht zum Surfen, ohnedies im September und Oktober. Dann schläft der Wind ein, der Atlantik hat die höchsten Temperaturen und es wird auch touristisch ruhig auf der entspannten Insel. Dann ist das Avanti schon ab 115,- Euro für zwei Personen im Doppelzimmer inkl. Frühstück pro Nacht zu haben. Das ist für das Gebotene mehr als fair bepreist.


Qualität + Lizenz – Hotel, Casa Rural + Vivienda Vacacional.

► Auf den Kanaren ist es rechtlich ganz einfach mit dem Vermieten an Touristen, auch wenn viele kompliziert herumreden, um mangelnde Genehmigungen schön zu reden: Jeder, der „etwas mit Tourismus“ macht, der braucht eine Lizenz, ob Café, Zimmervermietung usw. Gekennzeichnet werden muss das Vorliegen einer Lizenz mit einem Schild am Haupteingang, welches das „Cabildo de Fuerteventura Turismo“ samt Lizenz aushändigt. Eine Bar hat je nach Art der Betriebsgenehmigung z.B. ein „Bc“ aushängen, ein Hotel ein „H“, eine „Casa Rural“ eines der schönen Metallschilder, in das die Lizenznummer gelasert wurde und wer Appartements vermietet, der muss ein „Vv“, ein „Viviendas Vacacionales“, am Eingang hängen haben. Fehlt das „Vv“, dann ist die Vermietung schlichtweg illegal und nicht nur die Steuer schaut durch die Finger auch gelegentlich der Gast. Seit Anfang 2019 war Schluss mit lustig. Nun wird kontrolliert, um den illegalen Wildwuchs abzustellen.


Bei einem lizenzierten Betrieb anzumieten, hat viele Vorteile. Um zur „Casa Rural“ zu werden, muss das Gebäude unzähligen Anforderungen entsprechen, ebenso ein Appartement, das mit einem „Vv“ geschmückt ist. Die Lage muss stimmen, eine touristische Vermietung des Appartements muss für die anderen Mieter des Hauses, nicht alle sind auf Dauerurlaub und müssen auch frühmorgend zur Arbeit, verträglich sein. Und auch Qualitätsnormen betreffend der Ausstattung sind zu erfüllen. Soll ein Appartement beispielsweise an acht Gäste vermietet werden, dann muss es mit drei voll ausgestattet Badezimmern aufwarten.


Mehr Casa Rurales – mehr „Joyas“ finden.

► „Joyas“, das sind im Spanischen „Schmuckstücke“ und das sind viele dieser alten Landhäuser auf den Kanaren und auf der iberischen Halbinsel. Renoviert haben sie ihren ganz besonderen Reiz. Ordentlich renoviert müssen sie sein, um eine begehrte „Casa Rural“ Lizenz zu erhalten. Sticht ein Haus besonders heraus, dann wird ihm die Bezeichnung „Toprural“ verliehen. Casas Rurales werden oft aber nicht immer von den Betreibern auf Booking.com online gestellt. Besser  erst einmal bei „Casarurales“ nach zu sehen. Das Angebot ist Grösser und auch oft preislich interessanter. Besser direkt buchen. Hier geht es zur Buchungsplattform der Casas Rurales.


Anmerkung.

► Sunnyfuertes Choice ist eine kleine Auswahl und nicht „die Auswahl“. Auch viele andere kleine „Joyas“, Schmuckstücke, lassen sich finden. Und was den Einzelnen schmückt, das ist Geschmacksache und eine Frage dessen, was gesucht wird.


Und wie immer: Keine Promotion, Sponsored Content, Product Placement oder wie auch immer man die Werbung „hinten herum“ neudeutsch schön schreibt.

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