Adíos Vanlife am Paseo Marítimo Bristol Corralejo.

► Seit Herbst 2023 ist die bei Campern beliebte Stellfläche an der Wasserfront von Corralejo umzäunt. ►►

► Das grosse unbebaute Grundstück am Paseo Marítimo Bristol von Corralejo, war bei Vanlifern und Campern sehr beliebt. Dort zu stehen war nicht legal, aber es schien niemanden zu kümmern. Die Lage optimal: Gegenüber der einzige Hundestrand von Corralejo, Blick auf die Isla de Lobos, eine Münzwäsche um die Ecke, ein Coworking Space und noch so einige andere Infrastruktur in Gehweite wie Supermarkt, Bar, Post, Baumarkt oder Pizzeria. Dazu war es dort sehr ruhig, kein Autolärm und am Paseo ein paar Fitnessgeräte, um dem Körper wenigstens ein Minimum am Service zu geben. Surfer fanden mit der Shooting Gallery einen Surfspot in der El Charco de Bristol in Sichtweite.
 

Dass das nicht immer zu bleiben wird, lag auf der Hand. Ein derart grosses unbebautes Grundstück in erster Reihe, mit unverbaubarem Blick auf die La Bocaina, Lanzarote und die Isla de Lobos, mit viel Sonne, schrie nach einer Baugenehmigung für eine Appartement Anlage. Der Wert der Liegenschaft wäre dann auch sehr ansehnlich. Und die Baugenehmigung dürfte nun da sein, denn das Grundstück wurde umzäunt und ein Schild einer Immobilienagentur mit der Aufschrift "SUELO RESIDENCIAL EN VENTA" und betreten verboten Schilder schmücken nun das Grundstück. Adíos Vanlife am Paseo Marítimo Bristol Corralejo!
 

Einige Hartnäckige harren mit ihren Wohnmobilen an der Strasse aus, aber sie werden wohl bald einmal Besuch von der Polizei bekommen. Bleibt also nur noch, auf den grossen Naturparkplatz an der El Charco de Bristol weiter oberhalb, dort wo einmal das Busterminal war, das nun verfällt, auszuweichen. Aber auch das scheint nicht mehr lange möglich zu sein, denn die Gemeinde plant dort einen geregelten Parkraum einzurichten. Dann wird es wenigstens für Wohnmobile auch dort vorbei sein. Turismos, wie ein Bulli oder Nugget, wären davon nicht betroffen, solange sie kein "Campingverhalten" zeigen.
 

Es wird zunehmend schwieriger mit dem Vanlife auf Fuerteventura. Die neuen Camping Stellplätze in der Gemeinde Antigua, die der Alcalde Señor Gustavo Berriel Hernandez lautstark in der Presse ankündigte, waren, wie meist auf Fuerteventura, nur heisse Luft, um Presse zu bekommen. Realität werden sie sicher nicht. Die Flut an Vans und Wohnmobilen, die zunehmend Fuerteventura heimsuchen, das ist das richtige Wort dafür, erreicht aktuell die Grenze des Erträglichen, besonders durch das respektlose Verhalten der Gruppen beginnend von Vermüllung bis zum Nutzen der Strände als Naturtoilette. Darüber hinaus zerstört es das Gesambild der Insel und schadet dem Tourismus.
 

Der neue Bürgermeister der Gemeinde Pájara, die grösste und finanzkräftigste der Insel, Señor Alejandro Jorge, geht nach der Abwahl des in Sachen Amtsführung passiven, sonst aber umtriebigen Señor Pedro Armas, für den sich aktuell die Staatsanwaltschaft interessiert, beherzt mit Reformen zur Sache, ganz ohne Pressetermine. Unter anderem wurde eine neue Campingverordnung erlassen, um das Problem in geordnete Bahnen zu lenken, verbunden damit saftige Strafen, die sich die meisten Vanlifer wenn überhaupt, nur ein einziges mal leisten werden können. Somit schlägt der Bürgermeister eine Linie wie Lanzarote ein, das von Campern gemieden wird, denn dort wird nicht weggesehen. Wer sich nicht an die Regeln hält, bekommt umgehend Besuch von den Ordnungshütern denn, wie auch in Portugal, Deutschland, der Schweiz und Österreich, ist wildcampen auch in Spanien verboten. Vorgehalten werden kann den kanarischen Politikern aber jedenfalls, dass es fast unmöglich ist, eine Genehmigung zur Errichtung eines Camping Platzes zu erhalten. Was existiert, sind gewidmete aspahltierte Parkplätze. Wer will so urlauben? Da dürfte wohl die Hotel Lobby ein Wörtchen mitredern.


Ein guter Teil der Situation ist also politisch mitverschuldet, denn auch wer sich gerne legal verhalten würde, kann das kaum. Am besten managet das Thema aktuell Gran Canaria mit seinen gewidmeten Stellplätzen in den Naturparks, die eine Basisinfrastruktur bieten und nach online Registrierung kostenlos genutzt werden können, so noch Kapazität vorhanden ist. Mehr informationen zum Campen und Vanlife in Spanien und im Speziellen auf Fuerteventura siehe Links unten.

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