► Auf Fuerteventura wird gerne sehr gross gebaut. Danach stellt das Cabildo fest, es weiss gar nicht, wie nun all die Kubatur sinnvoll gefüllt werden könnte. So beispielsweise geschehen mit dem Technologiezentrum in Los Estancos, das die EU freundlicher Weise mit einem astronomischen Betrag förderte oder auch mit dem neuen Museo Arqueológico Insular in Betancuria. Letzteres hat viel Platz, zu viel. Ist die Ausstellung im Erdgeschoss, verglichen mit jenen auf Gran Canaria oder Teneriffa, noch erträglich übersichtlich, herrscht in den oberen Stockwerken Leere. Konstruiertes, das kaum zum Thema passt, wird langatmig gezeigt.
Um die kahlen Wände zu füllen, gastiert bis 28. November 2021, von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10:00 bis 17:30, eine ebenso übersichtliche Fotoausstellung, die den Nachthimmel Fuerteventuras in Szene setzt. Zwanzig Bilder werden gezeigt, die u.a. von Juan Santana, Manu Roger, Enrique de Ferra und Pablo de Ferra aufgenommen wurden. Wer in Betancuria ist, kann das Museum mitnehmen. Obwohl der Eintritt frei ist, sind die Besucherzahlen mager. Touristen, die schnell einwenig in das Fuerteventura vor der spanischen Zeit blicken wollen, können es aber lohnend mitnehmen. Wissbegierige müssen nach Las Palmas de Gran Canaria oder Santa Cruz de Tenerife reisen.
Jedem zu empfehlen ist aber ein Blick in den Nachthimmel Fuerteventuras. Die Kanaren sind nach Hawaii und noch vor Neuseeland das Revier No. 2 für Forscher und Hobby Sternengucker. Daher sind die Kanaren auch UNESCO-Starlight Reserve. Geschuldet ist das der besonderen geographischen Lage, die es zur No. 1 weltweit für Sonnenbeobachtungen macht und den klaren und dunklen Nächte. Damit sie auch so dunkel bleiben, gibt es genau Regeln in Bezug auf Strassenbeleuchtung und mehr.
Wie und wo am besten in den Himmel geblickt werden kann, das zeigen die Links unten. An vielen Nächte reicht schon das freie Auge, ein bessere Feldstecher eröffnet eine andere Welt aus Doppelsternen, Deep Sky Objekten und anderem Phantastischen.