Valle de Santa Inés – Oase an zwei Barrancos.

Was gibt es zu sehen und entdecken?

Kaum jemand hält im Ort Valle de Santa Inés (286 - 306 m) an, noch weniger biegen zu den einsamen, einzigartigen Stränden des Tales ab. Dabei ist der Ort Valle de Santa Inés einer der geschichtsträchtigsten Orte der Insel. Mit 419 Einwohnern (2018) ist er auch gar nicht so klein, für Fuerteventura zumindest. Auch landschaftlich hat es seine Reize. Dazu muss aber von der FV-30 abgebogen werden, um in den Ort zu gelangen und ihn zu erkunden. Wer im Norden von Fuerteventura urlaubt und nicht nur am Strand liegt oder den ganzen Tag surft, kommt sicher mindestens einmal am Valle de Santa Inés vorbei, beispielsweise wenn er zum Sightseeing auf den Morro Velosa (662 m), nach Antigua, Betancuria oder Vega de Río Palmas unterwegs ist.

Touristen, die in den Ort hinein fahren, entdecken eine alte Kulturlandschaft aus Gavias und Kanälen. Der Ort Valle de Santa Inés liegt in einer "Geländekerbe" an einer Höhenflanke, die zum Zentralmassiv der Insel aufsteigt und die von Wasserläufen durchzogen ist. Der grosse Barranco del Valle fliesst mitten durch den Ort. Die vielen Gavias halten das Wasser zurück. Vor Llanos de la Concepción macht der Barranco einen Knick und fliesst an der Küste am Playa de Valle de Santa Inés ins Meer. Der zweite bestimmende Barranco im Dorf ist der Barranco de la Casas de la Montaña. Beide Barrancos entspringen am Montaña El Rincón (602 m), an denen sich die Wolken des Nordost Passat stauen und abregnen oder auch nur Feuchtigkeit durch Nebel und Nachtfeuchte abgegeben wird. Das macht die Ecke der Insel so wasserreich, auch wenn es selten einmal regnet.

Es lohnt auch den Ort Valle de Santa Inés in westlicher Richtung zu queren, denn so wird das etwas versteckt gelegene sehr schöne Tal "Vega Vieja" erreicht. Von diesem führt auch ein guter Wanderweg zum Mirador de Morro Velosa hinauf und weiter nach Betancuria. Im Vega Vieja wurde und wird immer noch sehr gepflegt Landwirtschaft betrieben. Das Wasser pumpen klassische Windräder, die sogenannten "Chicagos", aus dem Boden. Wer sich genauer umsieht wird auch, vielleicht etwas erstaunt, Weinreben entdecken. Mit sehr alten Reben wird vorwiegend "Listán Blanco" angebaut, dort jedoch nur zum Eigenbedarf. Der einzige kommerzielle Weinbau von Fuerteventura, ebenfalls wenigen bekannt, liegt in Lajares.

Vorbei an Valle de Santa Inés aufwärts zum Morro Velosa (662 m), wird linker Hand auf einen recht verwilderten Aussichtspunkt mit einer symbolträchtigen Skulptur gestossen. Es lohnt am "Degollada del Valle" (330 m) (Position: N 28° 27' 07,7" | W 014° 02' 07,2") anzuhalten, denn er bietet einen wunderbaren Blick über die gesamte fruchtbare Ebene. Der Blick ist nicht nur schön, sondern auch sehr interessant, versteht der Tourist von dort oben doch, warum alles so angelegt wurde, wie es denn ist. Die diversen Wasserläufe in den Bergflanken sind gut auszumachen, die terrassenförmigen Gavias, die das Wasser zurückhalten und speichern, ebenso. Vor allem am späten Nachmittag, wenn die tief stehende Sonne die Landschaft schön profiliert, ist es besonders lohnend den Blick am Degollada del Valle nach Norden und Westen zu richten. In der Ferne ist Tefía auszumachen und vom Aussichtspunkt wird auch gut erkannt, warum die Windmühler "Molino de Llanos de la Concepción" dort mitten in die Landschaft gebaut wurde. Gut ist der "Lomo de Tatir" zu erkennen, der "Rücken", eine Geländekante, auf der die Windmühle gebaut wurde, um den Passat Wind besser einfangen zu können. Auch der Barranco del Valle, der Richtung Llanos de la Concepción fliesst und dabei immer mächtiger wird, ist gut einzublicken.

Die grosse Plastik aus Stahl am Aussichtspunkt Degollada del Valle, ein Wanderer dem sein Kind folgt, stammt vom renommierten Künstler Juan Miguel Cubas Sánchez aus Pájara. Aufmerksame werden einige seiner Werke auf Fuerteventura entdecken. Sánchez arbeitet unter anderem mit Granit und Marmor. Seine markantesten Werke mit unverwechselbarem Stil und daher leicht zu erkennen, sind aber die beeindruckenden Kunstwerke aus Stahl. Die rostigen Stahlunikate, die markant aus der Landschaft ragen, fügen sich harmonisch in das von Erdtönen dominierte Ambiente von Fuerteventura ein. Sie stehen meist im Bezug zum Umfeld, in dem sie imposant aber nicht aufdringlich wirken: Wanderer, Fischer, Frauen sind einige der Themen des Juan Miguel Cubas Sánchez. Urlauber, die den Paseo von Puerto del Rosario entlang schlendern, werden gegenüber der Fährmole eine Steinplastik, den "El Pescador", von Sánchez finden. Sie stellt einen klassischen kanarischen Fischer dar. In Gran Tarajal findet sich die Steinplastik "A Ti Mujer", die Sánchez anlässlich des internationalen Aktionstages gegen Gewalt an Frauen schuf.

Der Ort Valle de Santa Inés Fuerteventura.

Geschichte – Kultur – Wirtschaft.

Der Ort Valle de Santa Inés ist geschichtsträchtiger Boden. Wie alt er genau ist, weiss niemand so recht. Bis auf Betancuria oder El Roque, die gezielt von den Normannen als Befestigung gegründet wurden, entstanden die anderen Orte auf Fuerteventura nach und nach aus einer Ansammlung von Casas und Fincas. Einmal war es die Landwirtschaft wie im Valle de Santa Inés oder Tefía, ein anderesmal ein florierender Handelsplatz in Tetir, oder ein geschäftiger Hafen wie in Caleta de Fuste, in Pájara war es wohl ein Verkehrsknotenpunkt. Urkundlich erwähnt wird die kleine Kapelle im Valle de Santa Inés, die "Ermita de Santa Inés", erstmals im Jahr 1586. Gegründet wurde die Ermita von den "Señores" Don Diego García de Herrera und Doña Inés Peraza, Mitglieder der Lehensfamilie von Lanzarote und Fuerteventura.

1593 wurde die Ermita de Santa Inés vom gefürchteten nordafrikanischen Seeräuber Xabán Arráez geplündert. Ein goldenes Kreuz, Leuchter und Bilder liess er mitgehen, dann zog er weiter nach Betancuria, räumte die Kathedrale Santa María und das Kloster San Buenaventura leer und brannte alles nieder. Doch der Bandstiftung nicht genug, jeden, den Xabán Arráez zu fassen bekam und der als Sklave gut verkauft werden konnte, nahm er mit. Der Sklavenhandel lief nicht nur von Afrika nach Neuspanien gut, sondern auch blendend in die andere Richtung. So überfiel Xabán Arráez sogar britische Küstenorte, um Weisse zu versklaven. Seine Kollegen zog es bis in die Niederlande, wo maurische Sklavenjäger Angst und Schrecken verbreiteten. Vor allem weisse Frauen waren in Afrika sehr beliebt. Die spanische Sprache erinnert noch daran: "trata" für Sklavenhandel und "trata de blancas" für "Mädchenhandel".

Bis in die Neuzeit hinein, war Sklavenhandel und Geiselnahme einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der islamischen Welt. Das Problem der nordafrikanischen Seeräuber und Sklavenjäger war Jahrhunderte, vor allem im Mittelmeer, so massiv und wurde zu einem derartigen wirtschaftlichen Hemmnis für die moderne aufstrebende westliche Welt, dass sich sogar die noch kleine und junge United States Navy aus Übersee in den ersten Barbaresken Krieg (1801-1805) einmischte und im Mittelmeer einlief. Omar ben Mohammed, der Dey von Algier, war nämlich der Ansicht, die junge USA hätte Tribut an ihn zu zahlen. Die dachten nicht daran, so erklärte Mohammed kurzer Hand den USA den Krieg. Danach hatte er nicht nur die USA, sondern auch Frankreich und Grossbritanien am Hals und bald darauf kein Land mehr. 1830 startete Frankreich eine Invasion und der Grössenwahn fand sein Ende.

Ein weiteres geschichtlich besonders interessantes Datum für den Ort Valle de Santa Inés, ist der 21. Januar 1570. An diesem Tag und das bis heute, wurde die Fiesta de Santa Inés gefeiert. Sie ist die älteste noch gefeierte Fiesta von Fuerteventura, vielleicht war sie sogar die erste. Jeden 21. Januar wurde nicht nur gefeiert, sondern auch wichtiges beschlossen. Die "Señores" und die Beamten der Insel waren bei der Messe anwesend und nach dieser wurden von allen Anwesenden die Schöffen bzw. Geschworenen der Insel, die "jurados", gewählt. Da sie für ein Jahr gewählt wurden, hiessen sie auf Fuerteventura auch die "cadañeros" von "cadañero", "alljährlich", also die "Alljährlichen". Die Wahl ging so von statten, dass jeder, der an der Messe teilgenommen hatte, einen weissen, gefalteten Zettel mit dem Namen eines Inselbewohners, eines "vecinos", in eine Urne werfen konnte, um seinem Wunschkandidaten eine Stimme zu geben. Wie das genau ging, wäre interessant, denn noch Anfang der 1980iger Jahre wurden offiziell gut 70% Analphabeten ermittelt.

Die Schöffen von Fuerteventura hatten verschiedenste Aufgaben. Sie regelten die Preise für Getreide und wirkten bei zivilrechtlichen Streitigkeiten mit. Die hohe Gerichtsbarkeit war natürlich den "Señores" und später den "Los Coroneles" vorbehalten, die auch Vertreter des spanischen Klerus waren und somit die Inquisitions-Gerichtsbarkeit auf Fuerteventura wahrnahmen. Die Schöffen wurden für den nördlichen und den südlichen Teil der Insel getrennt gewählt. Die Trennung lehnte sich mit ziemlicher Sicherheit an die ursprüngliche Insel Trennung durch die Ureiwohner an. So benannte man den Norden der Insel "Guise", nach dem letzten Majorero Stammesführer, der jenes Gebiet beherrscht hatte, den Süden nach dem letzten Stammesführer "Ayose", der dieses Gebiet vor der Conquista beherrscht hatte. Wie üblich von den beiden "Königen" "Guise" und "Ayose" zu sprechen, ist etwas verklärte Geschichte. Tatsächlich waren es zwei gewählte Stammesführer, welche die Belange von insgesamt 1.700 Majoreros regelten und verteidigten. Interessanterweise war der Titel nicht erblich. Der Stamm wählte den Stammesführer, den er für am erfahrendsten und stärksten hielt. Er musste nicht arbeiten, aber im Fall der Fälle kämpfen. Stammesfehden am kanarischen Archipel wurden teils in Zweikämpfen der Führer beigelegt.

Besonders interessant ist die Trennlinie, die Grenze die Ost-West gezogen wurde und den nördlichen Teil von Fuerteventura, "Guise" und den südlichen Teil, "Ayose", definierte. Diese Grenzziehung wurde erstmals urkundlich am 20. Januar 1612, also am Tag vor der Fiesta de Santa Inés, offiziell verbrieft. Mit grösster Sicherheit entsprach sie der Nord-Süd Grenze der Majoreros. Sie verläuft Ost-West über Fuerteventura und zwar von der Bucht Ensenada de Gran Valle im heutigen Naturpark Cuchillos de Vigán, hinüber zum Felsentor Arco de la Peña bei Ajuy. Wer sich die amtlichen spanischen Karten vornimmt und einen genauen Blick darauf wirft, wird feststellen, dass die grosse markante Klippe, welche die Bucht Ensenada de Gran Valle begrenzt, "Punta del Jurado" heisst, also "Kap oder Punkt des Geschworenen" und das Felsentor Arco de la Peña einen zweiten offiziellen Namen trägt und zwar "Arco del Jurado", der "Bogen des Geschworenen". Diese beiden markanten Felsformationen direkt an der Küste, waren jene Punkte, welche die Grenzlinie definierten, die Fuerteventura in den nördlichen Verwaltungsbereich "Guise" und den südlichen "Ayose" teilte. Die Grenzlinie definierte den Wirkungsbereich der Schöffen, der "cadañeros" oder der "jurados".

Das System der "cadañeros" wurde, als das System der "Los Coroneles" 1708 eingeführt wurde, abgeschafft. Ab dann wurde absolut alles von den Los Coroneles entschieden und zwar bis ins 19. Jhd. hinein. Insgesamt 7 Coroneles nahmen die Funktion wahr: Als erster Coronel Pedro Sánchez Dumpíerrez (1708-1733), als letzter Coronel Cristobal Maria de Lara Cabrera (1834-1870).

Der Ort Valle de Santa Inés Fuerteventura.

Die Legende von der Mauer der Majoreros – eine romantische Verklärung.

Oft ist zu lesen, Fuerteventura bestand aus zwei "Königreichen", die durch eine Mauer getrennt waren. Romantische Fiktion und historische Quellen, die zwar historisch sind, aber auch Fiktion waren, von Menschen, welche die Kanaren nie gesehen hatten. Die Ureinwohner wurden idealisiert als edle, gross gewachsene, blonde und blauäugige Menschen, die in Harmonie und Glückseligkeit auf den "Inseln der Glückseligen" in Frieden lebten. Das alles ist Unfug. Die unzähligen Mumien im Museo de Canario in Las Palmas sind vermessen und zeigen, Männer waren maximal 1,7 m und Frauen maximal 1,6 m gross, maximal. Auch für die damalige Zeit, vor 600 Jahren, eher klein. Blond noch blauäugig waren die Guanchen ebenfalls nicht. Auch ging es wohl nicht so friedlich zu. Die Stammesführer starben meist keines natürlichen Todes, sondern hatten, wie die Röntgenanalysen zeigen, eingeschlagene Köpfe und gebrochene Gliedmassen. Denn es waren keine Könige von Abstammung, sondern sie wurden vom Stamm gewählt: Die Stärksten und Mutigsten. Sie mussten nicht arbeiten, dafür den Stamm verteidigen. Vor allem auf Fuerteventura keine gute Sache, denn auf einer kargen Insel, bei der laufend Hungersnöte herrschten, schlug man sich eben gegenseitig den Kopf ein, um zu Nahrung zu kommen. Darwinismus in Reinkultur und kein Idyll der Glückseligen.

Bei insgesamt 1.700 Majoreros von Königen und zwei Königreichen zu sprechen, ist sehr vermessen. Majoreros zogen als Halbnomaden mit Ziegen über Fuerteventura. Glückseligkeit herrschte wohl nicht, oft aber Durst und Hunger. Auch gab es nie eine Mauer Ost-West, um die Insel aufzuteilen. Die Verfechter der These blieben bis heute einen Nachweis schuldig. Weder hätte es die Arbeitskräfte dazu gegeben, eine deartig lange Mauer zu errichten, noch Sinn gemacht. Überall hätte sie überstiegen oder an der Küste umgangen werden können. Von einer Mauer, die in der Gegend des Ortes La Pared entdeckt wurde, schwärmen viele. Doch es gibt tausende Mauern auf Fuerteventura. Sie grenzten Ackerflächen gegen das Vieh ab. Die Trennlinie (s.o.), die am 20. Februar 1612 von den spanischen Invasoren beurkundet wurde, ist wohl jene, die von den Majoreros als Gebietsgrenze gesehen wurde. Sie teilt den fruchtbaren Bereich Fuerteventuras recht fair zu gleichen Teilen auf. Gebietsabgrenzungen sind eine Grundvoraussetzung für ein friedliches Zusammenleben.

Urheber der Phantastereien war Plinius der Ältere, der im 1. Jhd. vor Christi lebte und umfangreiche geografische und naturkundliche Werke verfasste. Mit Wissenschaft im heutigen Sinn hatte das nichts zu tun. Auch schrieb er über die Reste von Atlantis, den edlen Menschen die dort lebten und mehr. Er meinte die Kanaren. Nur war er nie dort und berief sich auf Reiseberichte, teils mündliche. Zu jener Zeit bis in die Renaissance hinein, als begonnen wurde die exakten Wissenschaften "zu erfinden", war es üblich, Tatsachen mit Legenden zu verknüpfen. In kartografischen Werken fanden sich Seeungeheuer und mehr, die diese Denkweise verbildlichen.

Der ganzen Phantasterei setzte der immer wieder zitierte Fray (Bruder) Juan de Abréu Galindo noch eines drauf, angeblich ein Franziskaner Mönch aus Andalusien, der das immer wieder hervorgeholte Werk "Historia de la conquista de de las siete islas de Canaria" verfasst haben sollte. Es war Auftragswerk zur Geschichtsfälschung. Fake News gab es eben schon immer. Erster Schönheitsfehler, es gab Fray Galindo, den Franziskaner Mönch, gar nicht. Zweiter Fehler, jener, der sich hinter dem Pseudonym versteckte, war nie auf den Kanaren und dritter Makel, er schrieb das Werk nicht fertig. Denn das tat ein Schüler des Gonzalo Argote de Molina mit viel Phantasie. Gonzalo Argote de Molina war der echte Mensch hinter dem Pseudonym Fray Juan de Abréu Galindo.

Als die Periode der literarischen Romantik Ende des 18. Anfang des 19. Jhd. in Europa seinen Siegeszug antrat, lechzte die Bevölkerung Europas nach "heiler Welt", schönen Liebesgeschichten und ähnlichem Kitsch. Die Romantiker lieferten und brauchten Ideen für ihre Werke. Da kamen die Kanaren, die "Insel der Glückseligen", die als gutes literarisches Thema wieder entdeckt wurden, genau richtig. Romantiker waren sich sicher, die Kanaren sind die Reste des versunkenen Atlantis und bevor die Conquistadoren über sie herfielen, lebten dort alle in Harmonie und Überfluss. Ein edler Menschenschlag sollen die Ureinweohner gewesen sein. Die Dichtung wurde immer spektakulärer. Und da auch heute noch die heile Welt so herbeigesehnt wird, die es angeblich früher einmal gab, schreiben Reiseführer diese Fiktion gierig zu einer Geschichte Fuerteventuras zusammen. Das alles ist Unsinn.

Interessierte, die nach Gran Canaria reisen, das Museo de Canario besuchen und die Ausgrabung der "Cuevas Pintadas Galdar" besichtigen, werden, ohne weitere Literatur bemühen zu müssen, feststellen: Das Leben der Ureinwohner war hart und extrem primitiv. Die beiden Franziskaner Mönche, die Jean den Béthencourt begleiteten, bezeichneten die Majoreros als "grob und einfach aber nicht grausam". Edel war da nichts, Überfluss schon gar nicht vorhanden und friedlich ging es auch nicht zu. Eine beinharte Steinzeitkultur ohne Metall, keine Schiffe, keine Schrift, keine Kunst, keine nennenswerte Technologie ausser den Gavias. Und das wohlgemerkt nicht vor zehntausenden Jahren sondern vor 600 Jahren. Auf Fuerteventura und Lanzarote ging es ums tägliche Überleben. Daher waren die beiden Inseln auch immer dünn besiedelt. Auf den anderen Inseln der Kanaren lebte es sich deutlich besser. Zum Bau einer Mauer von Küste zu Küste hatten die Majoreros weder Zeit, Kapazität noch die Technologie. Und niemand hätte sie benötigt. Die Mauer von Fuerteventura, ein grosses Märchen. Der Mensch liebt es geheimnisvoll und fantastisch, wie auch die Räubergeschichten um Cofete und Don Gustavo Winter unterstreichen.

Der Ort Valle de Santa Inés Fuerteventura.

Für wen lohnt der Besuch?

Wer ein Stück kanarisches Kulturland sehen will, die Landwirtschaft, wie sie einst und heute betrieben wird erleben möchte oder schöne Natur erkunden will, der wird sich in Valle de Santa Inés wohl fühlen und es lohnend und interessant finden. Ein Ort für Menschen, die in das echte Fuerteventura eintauchen möchten und sehen wollen, wie es denn so abseits des Tourismus ist. Atemberaubende Attraktionen erwarten den Interessierten nicht. Wer gewohnt ist sich unterhalten zu lassen, der geht besser in den auch sehr schönen und empfehlenswerten Oasis Park bei La Lajita.

Entdecker, die eine wilde Küste mit ebensolchen Buchten erleben und in Lavabecken baden wollen, ohne dabei auf grössere Touristenansammlung zu treffen, die sollten vor Valle de Santa Inés zu den Stränden des Tales abbiegen. Bis das militärische Sperrgebiet erreicht ist, reiht sich ein wilder Naturstrand oder Bucht an den anderen.

 

Messen in der Ermita de Santa Inés:

  • Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat,
    variable Zeiten nach Anschlag an der Ermita.

Infrastruktur.

Die FV-30 macht am Anstieg durch den Ort Valle de Santa Inés hinauf Richtung Morro Velosa eine scharfe Kurve. In der liegt die Bushaltestelle der Linie 1 sowie ein Minimarkt mit angeschlossener "Bar Cafetería El Valle". Gegenüber findet sich das Restaurant Abuelo Alfredo, "Großvater Alfred". Es wird gerne von Gruppenreisen zu Mittag genutzt. Für den grossen Hunger lieber nach La Ampuyenta oder Pájara fahren, für den kleinen Hunger in die Bar Cafentería El Valle auf einen Snack gehen.

Schnell gefunden.

Der Ort Valle de Santa Inés liegt an der VF-30 zwischen Tefía und dem Morro Velosa (662 m).

Mit dem Bus wird der Ort Valle de Santa Inés von Morro Jable oder Puerto del Rosario mit der Linie 01 stündlich in beide Richtungen erreicht.


Ins Museum und den botanischen Garten nach Antigua.

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Ins Museum und den botanischen Garten nach Antigua.

Das Museo del Queso Majorero ist ein ausgesprochen schönes Museum nahe des Ortes Antigua, in einer ebenso schönen restaurierten Finca. Leider haben die Verantwortlichen im Cabildo de Fuerteventura so gar kein Gespür noch Fachwissen in Sachen  Marketing. So ist der Museumsname eine glatte Themenverfehlung, denn der Bereich Ziegenkäse ist für jeden Gourmet zwar hoch interessant, aber eben nur ein Teil des Museums.

Viel mehr ist zu sehen! Eine historische Windmühle im Garten, die begangen werden kann, ein botanischer Garten mit kanarischen Endemiten, ein Teil des Museums widmet sich der Geologie und Entsteheung der Insel und der Flora, ein anderer Teil der Fauna Fuerteventuras. Alles modern und sehenswert aufbereitet. Das Museo del Queso Majorero kann jedem empfohlen werden und auch Kinder werden sich garantiert nicht langweilen.

Insider Tipp

Für Rally Fans – Betancuria Mountain Climb.

Motorsportbegeisterte in Sachen Zweirad oder Auto, finden unzählige einschlägige Veranstaltungen auf den Kanaren und auch auf Fuerteventura. Ein Thema, bei dem die Canarios Feuer und Flamme sind. In Antigua wird ein Rally Kurs regelmässig für Wettkämpfe genutzt, für Motocrosser einer in Puerto del Rosario. Ein schönes Event ist auch der jährliche "Betancuria Mountain Climb", wo von Betancuria (420 m) auf den Morro Velosa (662 m) gesprintet wird. Volksfeststimmung an der Strasse, man kennt sich, ein tolles Ereignis. Was gerade an Rallys statt findet, wird am besten auf der Website "MOTORALDÌA7" nachgeschlagen. Irgendwo liegt garantiert am nächsten Wochenende hoch verbranntes Bezin in der Luft.

Der Ort Valle de Santa Inés.

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Das Tal Vega Vieja.

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